Eine aktuelle immowelt Analyse zeigt: Die Wärmepumpe setzt sich in Deutschland immer stärker durch – jedoch nicht überall gleich schnell. Besonders im ländlichen Raum wächst ihr Anteil rasant, während Großstädte deutlich langsamer nachziehen.
Im Neubau auf dem Land wird die Wärmepumpe zum Standard – und treibt die Heizwende sichtbar voran. Foto: Hermann / stock.adobe.com
Wärmepumpen legen überall zu – aber besonders stark am Land
In Städten unter 100.000 Einwohnern hat sich der Anteil von Wärmepumpen in Kaufimmobilien seit 2019 mehr als vervierfacht. Von ursprünglich 3 Prozent steigt er auf 13 Prozent im Jahr 2025 – ein Plus von 10 Prozentpunkten und damit der deutlichste Zuwachs aller Regionen.
Parallel verlieren fossile Heizungsarten stark an Bedeutung. Gasheizungen sinken im gleichen Zeitraum von 46 auf 35 Prozent, Ölheizungen von 24 auf 17 Prozent. Damit verabschieden sich immer mehr Eigentümer auf dem Land von alten Systemen und setzen auf klimafreundliche Alternativen.
Heizungen 2025 im Vergleich: Großstadt vs. Kleinstadt
Die regionalen Unterschiede werden besonders deutlich, wenn man die Heizungsarten nach Stadtgröße betrachtet. Die immowelt Analyse zeigt, wie unterschiedlich die Ausgangslagen 2025 sind:
| Stadtgröße | Wärmepumpe | Gas | Öl |
| über 500.000 Einwohner | 4 % | 45 % | 10 % |
| 100.000–500.000 Einwohner | 6 % | 49 % | 11 % |
| unter 100.000 Einwohner | 13 % | 35 % | 17 % |
Je kleiner die Stadt, desto größer die Wärmepumpen-Verbreitung. Während in Millionenstädten Gas weiterhin dominiert, setzt sich in kleineren Städten und Dörfern zunehmend die elektrische Heiztechnik durch.
Warum Wärmepumpen am Land schneller Fuß fassen
Mehr Platz, mehr Freiheit, weniger Hürden
Auf dem Land dominieren Ein- und Zweifamilienhäuser – ein klarer Vorteil. Eigentümer können ihre Heizungsmodernisierung allein entscheiden, haben ausreichend Stellflächen im Garten oder Vorgarten und müssen weniger bauliche Einschränkungen berücksichtigen. Das macht den Einbau einer Wärmepumpe einfacher, schneller und oft kostengünstiger.
Großstädte haben strukturelle Nachteile
In Großstädten ist die Lage komplexer. Mehrfamilienhäuser sind Standard, wodurch Heizungsmodernisierungen immer ein Gemeinschaftsbeschluss sind. Zudem fehlen häufig geeignete Freiflächen für Außengeräte. Die dichte Bebauung verschärft Lärmschutzauflagen und macht technische Lösungen aufwendiger. Viele Eigentümer sind außerdem an bestehende Fernwärmenetze gebunden – eine Alternative, die auf dem Land kaum existiert.
Wie sich die Heizungsarten seit 2019 entwickeln
Während die Wärmepumpe in Großstädten nur langsam von 1 auf 4 Prozent wächst, steigt sie in mittelgroßen Städten von 2 auf 6 Prozent. Die große Dynamik zeigt sich jedoch eindeutig in kleinen Städten: Dort klettert der Anteil seit 2023 in kurzer Zeit von 5 auf 13 Prozent. Gleichzeitig sinken die Anteile von Gas- und Ölheizungen deutlich, was auf einen umfassenden Modernisierungsschub hinweist.
Der ländliche Raum als Motor der Wärmewende
Viele Häuser auf dem Land werden derzeit saniert oder modernisiert. Dieser Moment eignet sich ideal für den Heizungstausch. Eigentümer profitieren nicht nur von mehr Platz und weniger Auflagen, sondern auch von attraktiven Förderprogrammen. Dadurch gewinnt die Wärmepumpe zunehmend auch im Altbau an Bedeutung und wird nicht mehr nur als Neubau-Lösung betrachtet.
Die Wärmewende beginnt auf dem Land
Die immowelt Analyse zeigt klar: Die Wärmepumpe ist im ländlichen Raum längst auf dem Vormarsch und wird dort vielerorts zum neuen Standard. Großstädte hingegen kämpfen mit baulichen Einschränkungen und begrenztem Platz, was den Umstieg bremst. Mit sinkenden Anteilen bei Gas und Öl und zweistelligen Wachstumsraten der Wärmepumpe ist die Richtung klar – die Heizungslandschaft in Deutschland befindet sich im Wandel, und dieser Wandel beginnt vor allem dort, wo Eigentümer mehr Freiheiten und bessere Voraussetzungen haben.
Geschrieben am 20.11.2025
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