Wärmepumpen gelten als energieeffizient und klimafreundlich. Doch sobald der Winter mit Minusgraden kommt, stellt sich die Frage: Wie zuverlässig arbeitet eine Wärmepumpe bei Kälte – und wo liegen ihre Grenzen? Hier erfährst du, bis zu welchen Temperaturen sie effizient heizt und was du tun kannst, um ihre Leistung im Winter zu verbessern.
Bei strengem Frost sinkt die Effizienz von Luftwärmepumpen deutlich – ab etwa -5 Grad müssen sie spürbar mehr Energie aufwenden, um noch genügend Wärme zu erzeugen. Foto: Pixelzone / stock.adobe.com
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Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe nutzt die Energie, die in der Luft, im Erdreich oder im Grundwasser gespeichert ist, um dein Zuhause zu heizen. Diese Umweltwärme wird über ein Kältemittel aufgenommen, verdichtet und schließlich an das Heizsystem abgegeben – je nach Typ entweder an einen Wasserkreislauf (Luft-Wasser-Wärmepumpe) oder direkt an die Raumluft (Luft-Luft-Wärmepumpe).
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Systemen: Luftwärmepumpen, die Energie aus der Außenluft ziehen, und Erd- oder Grundwasserwärmepumpen, die unabhängig von der Außentemperatur arbeiten. Während erdgekoppelte Systeme auch im tiefsten Winter konstant effizient sind, verliert die weit mehr verbreitete Luftwärmepumpe an Leistung, sobald es draußen richtig kalt wird – besonders unter dem Gefrierpunkt.
Ab welcher Temperatur wird die Wärmepumpe ineffizient?
Unter normalen Bedingungen liegt der Leistungskoeffizient (COP) einer Luftwärmepumpe bei etwa 3 bis 5. Das heißt: Aus einer Kilowattstunde Strom erzeugt sie 3 bis 5 Kilowattstunden Wärme.
Viele moderne Wärmepumpen sind für den Betrieb bis -7 Grad ausgelegt, einige schaffen sogar -15 Grad. Doch laut dem Energieportal thermondo.de sinkt die Heizleistung bereits bei -5 Grad um rund 30 Prozent. Der Grund ist simpel: Je kälter die Luft, desto weniger Energie enthält sie – und desto mehr Strom muss die Wärmepumpe einsetzen, um noch ausreichend Wärme zu gewinnen.
Zudem entsteht bei starkem Temperaturgefälle oft Kondenswasser, das gefrieren und sich auf der Außeneinheit absetzen kann. Um das zu verhindern, verfügen die meisten Geräte über eine automatische Abtaufunktion. Diese sorgt zwar für Sicherheit, verbraucht aber zusätzliche Energie – und verringert dadurch wiederum die Gesamtleistung.
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So bleibt die Wärmepumpe auch im Winter effizient
Einmal im Jahr sollte eine Wartung durch einen Fachbetrieb erfolgen. Dabei werden Filter gereinigt, der Kältemittelkreislauf überprüft und das Abtausystem getestet – so bleibt die Anlage zuverlässig und effizient.
Nicht zuletzt spielt die Dämmung eine entscheidende Rolle: Gut isolierte Wände, Fenster und Dächer reduzieren den Wärmeverlust und sorgen dafür, dass die Wärmepumpe weniger arbeiten muss – was sich direkt auf die Stromrechnung auswirkt.
In Gegenden, in denen die Temperaturen regelmäßig unter -5 Grad fallen, kann sich ein zusätzlicher Wärmeerzeuger lohnen – etwa ein Holzofen oder eine Gasbrennwerttherme, die automatisch einspringt, wenn die Wärmepumpe an ihre Grenzen kommt.
Geschrieben am 26.11.2025
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