Ratgeber

Was 2026 auf Hausbesitzer zukommt – und warum Abwarten diesmal richtig teuer werden kann

Autorenbild Kilian Treß
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2026 wird für den Immobilienmarkt zum Jahr wichtiger Entscheidungen. Neue Regeln treten in Kraft, alte Übergangsfristen laufen aus und viele Eigentümer müssen sich auf höhere Kosten einstellen. Gleichzeitig wächst der Wunsch nach klaren Rahmenbedingungen, die Bauen, Sanieren und Wohnen planbarer machen.

2026 - ein Jahr der Verlässlichkeit?

Neues Jahr, neue Erwartungen: 2026 bringt nicht nur neue Gesetze und Pflichten, sondern auch große Hoffnungen für alle, die wohnen, vermieten oder bauen. Viele Entwicklungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, wie dringend der Markt verlässliche Strukturen braucht.

Weniger Unsicherheit bei Förderprogrammen, weniger Bürokratie beim Bauen und mehr Tempo bei der Wärmeplanung stehen ganz oben auf der Wunschliste.

„2026 wird ein Jahr der Weichenstellungen für den Immobilienmarkt. Viele Übergangsfristen laufen aus, neue Regeln treten in Kraft, und Eigentümer wie Käufer müssen sich auf steigende Anforderungen einstellen“, sagt Dr. Robert Wagner, Geschäftsführer von immowelt. „Entscheidend ist, dass Politik und Branche jetzt für Klarheit sorgen – weniger Unsicherheit, mehr Planbarkeit und verlässliche Rahmenbedingungen, damit Investitionen wieder mit Zuversicht getroffen werden können.“

Auch bezahlbares Wohnen bleibt ein zentrales Thema, denn steigende Energie- und Baukosten treffen private Haushalte ebenso wie Vermieter und Investoren. 2026 sollte ein Jahr werden, in dem Politik und Branche gemeinsam für mehr Klarheit sorgen und die Schritte setzen, die in den Jahren davor hängen geblieben sind.

CO₂-Steuer 2026: Heizen mit Gas und Öl wird noch einmal teurer

2026 wechselt die CO₂-Steuer in einen Preiskorridor von 55 bis 65 Euro je Tonne und macht fossiles Heizen erneut spürbar teurer. Bei einem Satz von 65 Euro verteuert sich ein Liter Heizöl um rund 20,6 Cent, eine Kilowattstunde Erdgas um etwa 1,4 Cent – mehr als 2025. Erstmals werden die Zertifikate versteigert, der Preis bewegt sich also innerhalb des vorgegebenen Korridors.

Für Mieter und Vermieter gewinnt damit das Zehn-Stufen-Modell zur Verteilung der CO₂-Kosten weiter an Bedeutung, weil jeder zusätzliche Preisschritt direkt in den Heizkostenabrechnungen ankommt. Energetisch schlechte Gebäude werden dadurch finanziell noch stärker belastet, während effiziente Häuser einen klaren Kostenvorteil haben.

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EU-Gebäuderichtlinie: 2026 beginnt eine neue Phase für energetische Standards

Bis Mai 2026 muss Deutschland die neue EU-Gebäuderichtlinie in nationales Recht überführen – ein Schritt, der den Rahmen für zukünftige Sanierungs- und Neubauanforderungen festlegt. Auch wenn keine Pflicht zur umfassenden Sanierung von Wohnhäusern eingeführt wird, steigen die Anforderungen an Energieeffizienz und Dokumentation deutlich.

Ab 2030 gilt für Neubauten der Mindeststandard des Nullemissionsgebäudes, während Energieausweise, CO₂-Lebenszyklusanalysen und der Renovierungspass für Eigentümer immer wichtiger werden. Für den gewerblichen Bestand kommen zusätzlich verpflichtende Modernisierungen auf die energetisch schlechtesten Gebäude zu. Private Hauseigentümer müssen daher zwar keine flächendeckenden Eingriffe fürchten, sollten Modernisierungen jedoch strategisch planen, da Förderung, Standards und Pflichten ab 2026 neu ausgerichtet werden.

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Industriestrompreis 2026: Warum günstigere Energie auch das Bauen beeinflussen kann

Ab 2026 sollen besonders energieintensive Branchen von einem vergünstigten Industriestrompreis profitieren – ein Schritt, der weit über die Industrie hinaus Wirkung entfalten könnte. Da Zement, Stahl, Glas und andere Grundstoffe stark stromabhängig sind, kann ein niedrigerer Energiepreis mittelfristig Materialkosten stabilisieren oder sogar leicht senken.

Das verbessert die Kalkulierbarkeit von Neubauprojekten und erleichtert Modernisierungen, die zuletzt häufig an extremen Preissteigerungen scheiterten..

Wie das Mieten senken kann

Heizungstausch: Warum der 30. Juni 2026 so wichtig wird

Der 30. Juni 2026 markiert den ersten großen Einschnitt der Reform des Gebäudeenergiegesetzes. In Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern dürfen ab diesem Datum nur noch Heizungen eingebaut werden, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

Der Stichtag ist damit entscheidend für alle, die eine Modernisierung planen oder deren bestehende Anlage ausfällt. Alte Öl- und Gasheizungen dürfen zwar weiterlaufen, doch der Markt für fossile Neugeräte wird stark eingeschränkt. 

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Gasspeicherumlage entfällt: Bringt 2026 wirklich niedrigere Gaspreise?

2026 fällt die Gasspeicherumlage vollständig weg und sollte eigentlich für spürbare Entlastungen sorgen.

Doch ob der Wegfall tatsächlich beim Endverbraucher ankommt, ist fraglich. Die Umlage machte zwar einen kleinen Teil des Gaspreises aus, doch viele andere Bestandteile wie Netzentgelte, Beschaffungskosten und Steuern bleiben volatil. Steigen diese Posten, könnte der positive Effekt schnell verpuffen. 

Was das für Haushalte bedeutet

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Einspeisevergütung sinkt: 2026 wird die Förderung für neue Solaranlagen geringer

Ab Februar 2026 fällt die Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen erneut leicht, was die Wirtschaftlichkeit neuer Anlagen spürbar verändern kann. Zwar beträgt die Kürzung nur rund 1 Prozent pro Kilowattstunde, doch über die gesamte Förderdauer von 20 Jahren summieren sich die Unterschiede. Während bestehende Anlagen ihren bisherigen Vergütungssatz behalten, müssen sich Betreiber neuer Anlagen stärker auf Eigenverbrauch und Speichertechnik verlassen.

Wieviel weniger du verdienst

Wohngeld 2026: Keine Änderungen trotz steigender Wohnkosten

Beim Wohngeld bleibt 2026 alles beim Status quo. Die zum Jahresbeginn 2025 erhöhten Zuschüsse gelten unverändert fort, ebenso die angepassten Mietenstufen und die Heizkosten und Klimakomponente des Wohngeld Plus.

Für anspruchsberechtigte Haushalte bedeutet das stabile Leistungen, aber keine zusätzliche Entlastung trotz vielerorts steigender Mieten und Lebenshaltungskosten. Die nächste reguläre Anpassung erfolgt erst 2027 im Rahmen der gesetzlichen Zweijahresdynamik. Damit bleibt das Wohngeld ein wichtiger Baustein für Haushalte mit kleinem Budget, erreicht aber im Jahr 2026 keine weitere Ausweitung.

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Pendlerpauschale steigt: Ländliches Wohnen wird 2026 steuerlich attraktiver

Ab 2026 gilt die erhöhte Pendlerpauschale von 38 Cent pro Kilometer ab dem ersten Meter – eine Veränderung, die Wohnstandorte außerhalb der Städte spürbar aufwertet. Während Mieten und Immobilienpreise im ländlichen Raum deutlich niedriger bleiben, steigen zugleich die Kosten für Mobilität durch höhere CO₂-Preise und teurere Kraftstoffe.

Die höhere Pauschale federt diese Belastungen ab, auch wenn sie die realen Ausgaben längst nicht vollständig kompensiert. Für viele Haushalte entsteht dennoch ein finanzieller Vorteil.

Alles zur Pendlerpauschale 2026

Bauzinsen bleiben stabil: 2026 wird zum Jahr der Planungssicherheit

Die Prognosen für 2026 zeigen ein selten ruhiges Jahr am Finanzierungsmarkt. Die Renditen 10-jähriger Bundesanleihen dürften weitgehend auf dem Niveau von 2025 bleiben, wodurch auch die Bauzinsen kaum nach unten ausschlagen werden

Banken kalkulieren weiterhin mit moderaten Risikoaufschlägen, sodass sich Finanzierungskosten voraussichtlich in einem stabilen Bereich zwischen etwa 3,5 und 4,0 Prozent bewegen.

Was Banken prognostizieren

Neue Grundsicherung bringt strengere Mietgrenzen: 2026 steigt das Risiko für Zwangsumzüge

Mit der Reform der Grundsicherung verschärfen sich ab 2026 die Regeln für Mieten deutlich. Wohnungsgrößen und Mietobergrenzen werden strenger definiert, die bisherige Karenzzeit fällt weitgehend weg und Jobcenter können bereits im ersten Bezugsmonat deckeln.

Haushalte, die über den neuen Korridoren liegen, müssen sofort zuzahlen oder einen Umzug prüfen – besonders in Städten mit ohnehin hohen Mieten. Auch die Kontrolle überhöhter Vermietungen wird ausgeweitet, wodurch die Miethöhe selbst zum zentralen Prüfpunkt wird. Für viele Betroffene entsteht damit mehr Unsicherheit.

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Wärmepumpen-Förderung wird strenger: Ab 2026 gelten neue Anforderungen für Geräte und Einbau

Auch 2026 bleibt die Wärmepumpen-Förderung ein zentrales Instrument beim Heizungstausch, doch der Zugang wird enger. Die wichtigsten Änderungen betreffen die Geräuschemissionen.

Gefördert werden künftig nur noch Modelle, die mindestens 10 Dezibel unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen – viele heute gängige Luft-Wasser-Wärmepumpen fallen damit nach aktuellem Stand aus der Förderung. 

Weitere Infos

Neue Förderung ab Sommer 2026: Leerstehende Büros sollen zu Wohnraum werden

Um der Wohnungsnot entgegenzuwirken, plant die Bundesregierung im Sommer 2026 ein Programm, das die Umwandlung von Büroleerstand in Wohnungen erleichtern soll. Eigentümer erhalten zinsverbilligte Darlehen – und erstmals gelten dabei keine Mietobergrenzen.

Das Programm richtet sich besonders an Städte mit hohem Leerstand, doch der Umbau bleibt anspruchsvoll: Planungsrecht, Brandschutz, Belichtung und Barrierefreiheit setzen enge Grenzen. Gefördert werden vor allem Projekte, die sich wirtschaftlich tragen, weshalb vor allem Wohnungen im mittleren und oberen Preissegment entstehen dürften.

Was das für den Mietmarkt bedeutet

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