Im Freien

Naturteich vor der Terrasse: So baust du für den kommenden Frühling ein Paradies in deinen Garten

Autorenbild: Regine Curth
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Ob Libellen, Frösche oder Molche – ein naturnaher Teich schafft wertvollen Lebensraum für Tiere und Pflanzen und braucht erstaunlich wenig Technik. Statt Filter und Stromanschluss kommt es auf ein stabiles ökologisches Gleichgewicht an. Wer mit Bedacht plant und eingreift, wird mit einem lebendigen Teich und klarem Wasser belohnt.

Der richtige Start: So legst du einen Naturteich sinnvoll an

Ein Naturgartenteich funktioniert nur dann wirklich ökologisch, wenn er von Anfang an gut durchdacht ist. Das beginnt schon beim Standort. Ideal ist ein Platz, der nicht ganztägig in der Sonne liegt, aber auch nicht vollständig im Schatten. Vier bis sechs Stunden Sonne pro Tag reichen aus, damit Pflanzen wachsen, ohne dass das Wasser überhitzt.

Die Form und Tiefe des Teichs spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Wichtig ist eine natürliche Gliederung in drei Zonen:

  • Sumpfzone (0–20 cm): Hier gedeihen Sumpfdotterblumen, Schachtelhalm oder Froschlöffel.
  • Flachwasserzone (20–50 cm): Ideal für Pflanzen wie Wasserminze oder Kalmus.
  • Tiefwasserzone (80–120 cm): Hier kannst du Seerosen oder Sauerstoffpflanzen wie Hornblatt einsetzen.

Achte auf unregelmäßige, sanft abfallende Ufer, damit auch Amphibien, Insekten und Vögel gut ans Wasser kommen. Als Abdichtung eignet sich Teichfolie oder Lehm – wichtig ist, auf Betonränder oder Kieswannen zu verzichten, denn sie wirken künstlich und bieten kaum Lebensraum.

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Pflegeleicht, aber nicht pflegefrei

Ein Naturteich braucht weniger Pflege als ein Technik-Teich, doch ganz sich selbst überlassen solltest du ihn nicht. Entscheidend ist, nur behutsam einzugreifen – und das zur richtigen Zeit.

Im Frühjahr empfiehlt es sich, abgestorbene Pflanzenreste und Laubreste mit einem Kescher zu entfernen. Auch übermäßiger Faulschlamm kann vorsichtig abgesaugt werden – aber bitte nur stellenweise.
Im Sommer solltest du regelmäßig beobachten: Wie entwickeln sich die Pflanzen? Nimmt der Algenwuchs überhand? Ist das Wasser klar oder trüb? Oft helfen gezielte Eingriffe wie das Entfernen von Fadenalgen oder das Nachpflanzen von Unterwasserpflanzen.
Im Herbst geht es vor allem darum, Laubeintrag zu verhindern – ein Laubnetz über dem Teich ist sinnvoll, ebenso das Zurückschneiden verwelkter Pflanzen.
Im Winter heißt es: Ruhe bewahren. Das Ökosystem zieht sich zurück, Tiere überwintern in der Tiefe. Ein Eisfreihalter kann sinnvoll sein, ist aber bei naturnaher Bauweise nicht zwingend nötig.

Algen natürlich in den Griff bekommen

Ein gewisser Algenwuchs ist in jedem Naturteich normal und sogar ein Zeichen dafür, dass das System funktioniert. Problematisch wird es, wenn das Gleichgewicht kippt – etwa bei zu vielen Nährstoffen oder zu viel Sonne.

Statt zu chemischen Mitteln zu greifen, helfen folgende Maßnahmen:

  • Schatten durch Pflanzen: Seerosen oder Froschbiss decken die Wasseroberfläche ab und reduzieren Licht für Algen.
  • Nährstoffe binden: Unterwasserpflanzen wie Wasserpest oder Hornkraut entziehen dem Wasser Stickstoff und Phosphor.
  • Keine Fische einsetzen: Sie wühlen den Boden auf und belasten das Wasser mit Nährstoffen.
  • Blätter und abgestorbene Pflanzen entfernen: So vermeidest du zusätzliche Einträge von organischem Material.
  • Algen abkeschern statt bekämpfen: Fadenalgen kannst du regelmäßig per Hand entfernen – das geht am besten morgens, wenn sie besonders fest sind.

So steuerst du den Algenwuchs aktiv – ohne das biologische Gleichgewicht zu zerstören.

Wer kommt, der bleibt: Tiere im Naturteich

Ein Naturgartenteich ist wie ein Magnet für Tiere – vorausgesetzt, du lässt ihn in Ruhe. Frösche, Molche und Libellen stellen sich ganz von selbst ein, wenn das Umfeld stimmt: flache Ufer, ruhiges Wasser, viele Pflanzen.

Wichtig: Tiere nicht aus anderen Teichen einsetzen! Das ist nicht nur gesetzlich problematisch, sondern kann Krankheiten einschleppen und die natürliche Entwicklung stören.

Geduld zahlt sich aus – schon nach einem Jahr wirst du beobachten können, wie dein Teich lebt, summt und quakt.

Der Naturteich braucht weniger – aber das Richtige

Ein Naturgartenteich ist kein Zierbecken und keine technische Anlage. Er lebt von der Vielfalt, vom Zusammenspiel zwischen Pflanzen, Wasser und Boden – und davon, dass du ihm Zeit gibst. Wer bei Anlage und Pflege auf Natürlichkeit setzt, bekommt nicht nur klares Wasser, sondern ein ganz neues Gartengefühl – mit mehr Leben, weniger Aufwand und ganz ohne Strom.

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