Im Freien

Naturgarten vor deiner Terrasse: Die besten Tipps, wie du Lebensraum schützt und gleichzeitig noch Gartenarbeit sparst

Autorenbild: Andreas Steger
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Ein Naturgarten wirkt auf den ersten Blick wild und ungeordnet – doch genau das macht ihn zum perfekten Rückzugsort für Bienen, Schmetterlinge und Co. Warum gerade diese Tierchen ihn dringend brauchen und worauf du bei der Planung achten solltest, erfährst du hier.

Blütenarmut in der Stadt: Warum Bienen kaum noch Futter finden

Unsere Gärten, Parks und Grünflächen sind oft ordentlich, kurz geschnitten und mit exotischen Zierpflanzen gestaltet. Das sieht gepflegt aus, bietet Bienen aber kaum Nahrung. Viele Blühpflanzen wurden auf Aussehen gezüchtet – auf Kosten von Pollen und Nektar.

Auch in der Landwirtschaft verschwinden Wildblumen von Wiesen und Ackerrändern. Der Einsatz von Pestiziden tut sein Übriges. Für Bienen heißt das: Sie finden immer weniger geeignete Blüten, um ihren Energiebedarf zu decken.

Dabei sind Bienen als Bestäuber unersetzlich. Ein großer Teil unserer Obst- und Gemüsesorten ist auf ihre Hilfe angewiesen – ohne sie gäbe es deutlich weniger Äpfel, Erdbeeren oder Tomaten.

Ein Naturgarten bietet, was Bienen brauchen

Ein naturnaher Garten ahmt die Vielfalt der Natur nach. Er bietet Wildbienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten das, was sie heute vielerorts vermissen:

  • Blühpflanzen mit reichlich Pollen und Nektar
  • Unterschiedliche Lebensräume durch Strukturen wie Totholzhecken, Steine oder Wildhecken
  • Unversiegelte Flächen für Bodennister
  • Heimische Pflanzen, die an das regionale Klima angepasst sind

Anders als ein englischer Rasen oder exotische Zierbeete muss ein Naturgarten nicht perfekt sein – im Gegenteil: Je „unaufgeräumter“ er wirkt, desto wertvoller ist er für die Tierwelt.

Planung mit Konzept: So gelingt der wilde Garten

Auch wenn ein Naturgarten wild aussieht, braucht er eine durchdachte Struktur. Denn nur so entstehen dauerhaft stabile Lebensräume. Wichtige Überlegungen dabei:

1. Standortanalyse

Wie viel Sonne fällt in welchen Gartenbereich? Welche Böden sind vorhanden? Solche Fragen helfen bei der Auswahl passender Pflanzenarten.

2. Vielfalt pflanzen

Setze auf eine Kombination aus Frühblühern, Sommerstauden und spätblühenden Arten – so finden Bienen über viele Monate hinweg Nahrung. Achte dabei auf heimische Arten wie Wiesensalbei, Natternkopf oder Kornblume.

3. Lebensräume schaffen

Ein Stapel aus Totholz, eine wilde Ecke mit Brennnesseln oder eine Trockenmauer bieten Nist- und Überwinterungsplätze. Auch ein Sandhaufen für bodennistende Wildbienen ist sinnvoll.

4. Auf Pestizide verzichten

Selbst "bienenfreundliche" Pflanzen helfen wenig, wenn sie mit Chemie behandelt werden. Im Naturgarten gilt: Hände weg von Spritzmitteln.

5. Pflege mit Augenmaß

Einmal im Jahr mähen – am besten abschnittsweise – reicht oft aus. So bleiben Rückzugsorte erhalten, und es entwickeln sich stabile Pflanzengesellschaften.

Einen wirklich detaillierten Einblick in die Gestaltung von Naturgärten liefert das Taschenbuch Wild & bunt: Naturnahe Gärten mit heimischen Pflanzen gestalten*. Den Spiegel-Bestseller mit vielen Bildern gibt es aktuell für 20€ bei Amazon.

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Naturgarten als persönlicher Rückzugsort

Ein wilder Garten bringt nicht nur den Insekten etwas. Wer sich darauf einlässt, entdeckt schnell selbst die Ruhe und Schönheit eines solchen Ortes: Das Summen der Bienen, flatternde Schmetterlinge, das leise Rascheln im Laub – Natur pur, direkt vor der Haustür.

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