Die Insolvenz der Element Insurance AG betrifft 400.000 Kunden, darunter auch Wohngebäude- und Hausratversicherungen. Welche Folgen das hat und was jetzt zu tun ist, erklären wir hier.
Versicherung insolvent. Im Zweifel bist du gerade nicht geschützt. Foto: stock.adobe.com / Arpatsara
Hintergrund zur Insolvenz der Element Insurance
Die Element Insurance AG, ein Versicherer, der häufig im Hintergrund für andere Anbieter agiert, hat Insolvenz angemeldet. Wie die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mitteilte, dient das laufende Insolvenzverfahren dazu, das Vermögen des Unternehmens zu sichern und Gläubiger zu schützen. Allerdings hat dies weitreichende Folgen für die Kunden: Schadensregulierungen sind vorerst gestoppt, und es bleibt unklar, ob das Sicherungsvermögen ausreicht, um alle Ansprüche vollständig zu decken.
Besonders heikel ist die Situation, weil Element Insurance nicht immer direkt als Versicherer auftritt. Stattdessen arbeiten zahlreiche Versicherer mit Element als Risikoträger zusammen. Zu den Partnern gehören laut Focus unter anderem bekannte Anbieter wie:
- Die Bayerische
- Friday
- Auto Protect
- Asspario
- hepster
- direkt-AS
Betroffen sind diverse Versicherungsprodukte, darunter auch essenzielle Policen wie Wohngebäude- und Hausratversicherungen.
Was passiert mit Wohngebäude- und Hausratversicherungen?
Für Kunden mit Wohngebäude- und Hausratversicherungen, bei denen Element als Risikoträger agiert, hat die Insolvenz folgende Auswirkungen:
- Eingeschränkter Versicherungsschutz:
Schäden, die nach der Insolvenzanmeldung gemeldet werden, werden zunächst nicht reguliert. Auch bereits gemeldete Schäden werden erst geprüft, und eine Auszahlung ist ungewiss. Es besteht das Risiko, dass Kunden auf ihren Kosten sitzen bleiben könnten, falls das Sicherungsvermögen nicht ausreicht. - Kein Sonderkündigungsrecht:
Obwohl die Versicherung insolvent ist, bleibt der Vertrag vorerst bestehen. Ein Sonderkündigungsrecht aufgrund der Insolvenz gibt es nicht. Kunden sollten jedoch prüfen, ob ihre Verträge eine tägliche Kündigungsoption bieten, um flexibel handeln zu können. - Was tun im Schadensfall?
Schäden werden jetzt vom Insolvenzverwalter geprüft. Eine schnelle Regulierung ist jedoch unwahrscheinlich. Kunden sollten sich zeitnah nach einer neuen Versicherung umsehen, um weiterhin abgesichert zu bleiben. Besonders für Wohngebäudeversicherungen, die Schäden durch Feuer, Sturm oder Wasserschäden abdecken, ist der lückenlose Schutz essenziell.
So sollten Kunden jetzt vorgehen
- Unterlagen prüfen: Überprüfen Sie Ihre Versicherungsunterlagen, um herauszufinden, ob Element Insurance der Risikoträger ist.
- Neue Versicherung abschließen: Schließen Sie möglichst schnell eine neue Wohngebäude- oder Hausratversicherung ab. Viele Anbieter bieten vorläufige Deckungszusagen an, damit Sie sofort wieder abgesichert sind.
- Schäden dokumentieren: Sollten bereits Schäden entstanden sein, dokumentieren Sie diese sorgfältig und melden Sie sie weiterhin beim Insolvenzverwalter.
Die Insolvenz der Element Insurance AG zeigt, wie wichtig es ist, die eigenen Versicherungsunterlagen im Blick zu behalten. Kunden sollten schnell handeln, um weiterhin geschützt zu sein, und sich im Zweifel beraten lassen. Für essenzielle Policen wie Wohngebäude- und Hausratversicherungen ist der Abschluss eines neuen Vertrags besonders wichtig.
Geschrieben am 25.01.2025
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