Der aktuelle Test von Stiftung Warentest zeigt ein massives Sicherheitsproblem. Fünf von acht Balkonkraftwerken fallen komplett durch. Die Halterungen knicken ein, brechen oder durchbohren sogar die Solarmodule. Bei echtem Sturm kann das womöglich lebensgefährlich werden. Welche Anlagen betroffen sind und warum die Tester Alarm schlagen.
Sind diese Balkonkraftwerke eine Gefahr? Stiftung Warentest hat getestet. Foto: stock.adobe.com / Robert Poorten
Immer mehr Haushalte setzen auf Balkonkraftwerke, um mit wenig Aufwand eigenen Solarstrom zu erzeugen – doch ausgerechnet die Sicherheit wird bei vielen Modellen zum ernsten Problem. Stiftung Warentest hat acht Anlagen geprüft, und das Ergebnis ist alarmierend: Fünf Systeme fallen komplett durch, weil ihre Halterungen bereits bei simuliertem Sturm versagen, sich verbiegen oder sogar brechen. Was als Beitrag zur Energiewende gedacht ist, kann damit zur Gefahr für Menschen und Gebäude werden.
Was Stiftung Warentest genau untersucht hat
Getestet wurden acht Balkonkraftwerke mit je zwei Modulen. Die Stromerzeugung war bei allen Modellen solide, teils sogar sehr gut. Doch im Bereich Sicherheit und Stabilität kam es zu gravierenden Ausfällen. Nur zwei Hersteller bestanden den Test.
Die Prüfer simulierten Sturm, Winddruck, Schneelast und Schlagregen. Dabei zeigte sich, dass mehrere Montagesysteme den Kräften nicht standhalten. Besonders kritisch: Die Stabilität zählt stark in die Gesamtnote und ist entscheidend für die Sicherheit auf Balkonen und Dächern. Laut Testbericht versagten mehrere Halterungen schon bei Standardbelastungen.
Diese fünf Systeme gelten als unsicher und fallen mit mangelhaft durch
Die mangelhaften Modelle sind Anker Innovations Deutschland, Kleines Kraftwerk DE, Priwatt, Pv und So sowie Yuma. Bei allen treten ähnliche Probleme auf. Die Halterungen verbiegen sich schon bei starkem Wind. Manche knicken vollständig weg. In einem besonders drastischen Fall durchstieß die Halterung der Priwatt Anlage das Solarpanel. Ein solcher Defekt kann im realen Einsatz dazu führen, dass ein Modul abstürzt. Je nach Aufstellhöhe kann dies Menschen ernsthaft verletzen.
Die Geräte in der Übersicht:
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Anker Innovations Deutschland 870Wp Bifaziales Solarmodul + Anker SOLIX MI80 (BLE)
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Kleines Kraftwerk DE Duo Flachdach Komplettpaket (900Wp+)
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Priwatt priFlat Duo
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Pv und So 890W Bifaziales Balkonkraftwerk
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Yuma Flat (900+) Bifazial
Warum der Befund so gefährlich ist
Ein Solarmodul wiegt rund 20 bis 25 Kilogramm. Wenn sich eine Halterung löst oder bricht, fällt nicht nur Metall, sondern ein großes, schweres Objekt. Auf einem Balkon in höherem Stockwerk kann das tödlich enden. Auch herabfallende Teile bei Sturm sind ein erhebliches Risiko für Passanten, Kinder oder geparkte Fahrzeuge. Stiftung Warentest stuft diese Probleme deshalb nicht als Mängel im Komfort, sondern als echte Gefahr ein. Für Mieter und Eigentümer kann das zudem haftungsrechtliche Folgen haben, wenn ein unsicheres System montiert wird.
Geschrieben am 07.12.2025
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