Im Vergleich: Das günstige Balkonkraftwerk von Lidl gegen den Amazon-Bestseller – wer überzeugt mehr?

Lidl drückt mit dem VALE All-in-One-Set den Einstiegspreis für ein vollwertiges Balkonkraftwerk nach unten und macht dem Amazon-Bestseller damit sichtbar Druck. Aber kann es auch as es verspricht? Wir haben vergleichen.

Lidl steigt mit einer ziemlich deutlichen Kampfansage in den Balkonkraftwerk-Markt ein: Das VALE Balkonkraftwerk All-in-One (830 Wp / 800 W) liegt mit rund 279 € inklusive Halterung spürbar unter dem Preis des Amazon-Bestsellers von Solarway, der in der Variante ohne Halterung bei etwa 309,99 € startet.
Für viele Haushalte heißt das: ähnliche Einspeiseleistung, aber geringerer Einstiegspreis – und weniger Bastelaufwand als Beispielsweise beim Top-Model von Anker mit Batteriespeicher .

Lidl: Günstiger Preis- starke Leistung?

Das Lidl-Set richtet sich klar an Leute, die einfach loslegen wollen. Zwei Full-Black-Module mit je 415 Wp bringen zusammen 830 Wp an einen 800-Watt-Mikrowechselrichter von APsystems, der den Strom direkt über ein 5-Meter-Schuko-Kabel ins Hausnetz einspeist. Halterung fürs Balkongeländer, MC4-Kabel, Wechselrichter, Anleitung – alles liegt im Karton, das System kommt steckerfertig. Rein rechtlich bleibt das Ganze mit 800 Watt Ausgangsleistung im genehmigungsfreien Bereich, eine Registrierung im Marktstammdatenregister ist – wie bei allen Mini-PV-Anlagen – trotzdem Pflicht.

Solarway mit mehr Reserven

Der Amazon-Bestseller von Solarway setzt an einer anderen Stelle an: Er spielt technisch eine Liga höher, preislich aber eben auch. Das Set kommt mit zwei 500-Watt-Modulen (insgesamt 1000 Wp), und zwar als bifaziale Glas/Glas-Module. Diese Zellen können Licht von vorne und von hinten nutzen, Solarway spricht von bis zu 30 Prozent Mehrleistung im Vergleich zu klassischen, einseitigen Modulen.

Auch hier wird über einen 800-Watt-Envertech-Wechselrichter ins Hausnetz eingespeist, ebenfalls mit App-Anbindung und WiFi-Monitoring.

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Beide am gesetzlichen Limit

In der Praxis bedeutet das: Beide Systeme dürfen maximal 800 Watt ins Netz schieben – mehr lässt der rechtliche Rahmen fürs genehmigungsfreie Einspeisen derzeit nicht zu. Aber das Solarway-Set hat mit 1000 Wp PV-Leistung und bifazialer Technik mehr Reserven, um auch bei Bewölkung und ungünstigen Winkeln möglichst lange nah an diese 800 Watt heranzukommen. Genau darauf zielt die Produktkommunikation: starke Module, lange Laufzeit, bis zu 30 Jahre lineare Leistungsgarantie.

Das Lidl-Set kontert mit einem anderen Argument: Preis-Leistung und Einfachheit. Die Module sind monokristalline Full-Black-Module mit gutem Wirkungsgrad, das Set ist optisch unauffällig, passt gut an Stadtbalkone und bringt die Halterung gleich mit – ein Punkt, an dem der Amazon-Bestseller in der günstigsten Version spart. Wer bei Solarway eine passende Balkon- oder Dachhalterung dazubucht, landet schnell deutlich über der 300-Euro-Marke.

Das Fazit: Lidl stark aber mit leichten Abstrichen

Abstriche macht das Lidl-System dort, wo der Preis eben herkommen muss: keine bifaziale Glas/Glas-Technik, keine überdimensionierten 500-Watt-Module und kein explizit herausgestelltes 30-Jahres-Leistungsversprechen. Wer maximale kWh aus jedem Sonnenstrahl holen will und Wert auf High-End-Module legt, fährt mit dem Solarway-Set langfristig besser – vorausgesetzt, der höhere Einstiegspreis und die teils separate Halterung sind eingeplant.

Unterm Strich stehen sich damit zwei unterschiedliche Philosophien gegenüber: Lidl als günstiger, sehr kompletter Einstieg in die Balkon-PV, Solarway als ertragsoptimierter Bestseller mit Premium-Modulen. Beides sind ernstzunehmende Produkte – aber sie sprechen unterschiedliche Kundentypen an.