Tiny House

Grundstück für Tiny House gesucht? So findest du es

Autorenbild: Andreas Steger
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Tiny Houses sind meist kostengünstig – zumindest im Vergleich zum klassischen Hausbau. Für viele sind sie daher eine echte Alternative: weniger Fläche, geringere Baukosten, überschaubare Energiekosten und mehr Freiheit. Doch ein Problem bleibt fast immer gleich – das passende Grundstück fehlt. Denn so klein und flexibel ein Tiny House auch ist, ohne legal bebaubares Grundstück wird der Traum vom minimalistischen Wohnen schnell zur Herausforderung.

Warum das Grundstück beim Tiny House der entscheidende Faktor ist

Ein Tiny House ist mehr als nur ein Bauprojekt – es ist eine Lebensentscheidung. Dennoch gilt: Ohne Grundstück kein Haus. Auch wenn das Mini-Heim deutlich günstiger ist, können die Hürden bei der Grundstückssuche groß sein.

Das beginnt bei der Frage nach der Nutzung: Ist dauerhafte Wohnnutzung erlaubt oder handelt es sich um eine Fläche, auf der nur Freizeitnutzung vorgesehen ist? Viele Interessierte suchen zuerst nach einem Hausmodell und stellen erst später fest, dass sie es mangels geeigneten Grundstücks gar nicht aufstellen dürfen. Besser ist es, zuerst das Grundstück zu sichern – und dann das passende Tiny House zu planen. 

Ein geeignetes Grundstück bestimmt außerdem:

  • wie groß das Haus überhaupt sein darf,
  • ob Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser vorhanden sind,
  • welche Bauvorschriften gelten,
  • und ob du dein Tiny House dauerhaft bewohnen darfst.

Das Grundstück ist also die Grundlage jedes Tiny-House-Projekts – im wahrsten Sinne des Wortes.

Worauf du bei der Grundstückssuche achten solltest

Lage und Umfeld: Im ländlichen Raum sind geeignete Flächen häufiger zu finden und meist günstiger. Dafür ist die Infrastruktur oft schwächer. In Städten hingegen sind Grundstücke knapp und teuer – aber mit besserer Versorgung.

Größe und Zuschnitt: Ein Tiny House braucht keine riesige Fläche, aber Mindestabstände, Stellplätze und Grünflächen müssen berücksichtigt werden. Viele Experten empfehlen mindestens 250 m², um flexibel zu bleiben.

Erschließung: Ein scheinbar günstiges Grundstück kann durch hohe Anschlusskosten schnell teuer werden. Ein „unerschlossenes“ Grundstück bedeutet, dass Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen erst gelegt werden müssen.

Baurecht und Nutzungsart: Tiny Houses dürfen nicht überall stehen. Die Fläche muss laut Bebauungsplan für Wohnnutzung vorgesehen sein. Freizeit- oder Gartenflächen sind in der Regel ausgeschlossen.

Finanzierung und NebenkostenNeben dem Kaufpreis fallen Notar-, Makler- und Grunderwerbsteuer an. Außerdem können Erschließung und Zuwegung mehrere Tausend Euro kosten – das sollte im Budget berücksichtigt werden.

Alternativen: Wer kein eigenes Grundstück kaufen möchte, kann auf Tiny-House-Dörfer, Gemeinschaftsprojekte oder Pachtflächen ausweichen. Diese bieten oft gute Infrastruktur, erfordern aber Kompromisse bei Selbstbestimmung und Dauerhaftigkeit.

Zwei aktuelle Beispiele für Tiny-House-Grundstücke

Grundstück in Oberwellitzleithen (411 m², Altdorf bei Nürnberg, Bayern)
Kaufpreis: 59.000 €
Das Exposé beschreibt ein „verstecktes Naturgrundstück mit Tiny-House-Potenzial“. Der Bebauungsplan erlaubt rund 46 m² Grundfläche plus Obergeschoss – ideal für ein modernes Minihaus. Durch die Lage im Grünen und die Nähe zu Nürnberg bietet es eine gute Kombination aus Natur und Erreichbarkeit.
Wichtig: Das Grundstück ist unerschlossen, Anschlüsse für Wasser, Strom und Abwasser müssen also noch hergestellt werden.

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Grundstück in Kösching (150 m², bei Ingolstadt, Bayern)
Kaufpreis: 142.000 €
Dieses Angebot richtet sich explizit an Tiny-House-Interessenten. Die Fläche ist voll erschlossen und für eine modulare Bebauung mit bis zu 84 m² Wohnfläche vorgesehen. Durch die zentrale Lage, gute Anbindung und vorhandene Infrastruktur ist das Grundstück besonders für Berufspendler interessant.

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So findest du dein ideales Tiny-House-Grundstück

Bevor du dich in die Suche stürzt, hilft es, deine Wünsche und Prioritäten klar festzulegen. Wo möchtest du leben – eher ruhig auf dem Land oder mit Anbindung an Stadt und Arbeit? Welche Größe brauchst du? Und wie hoch darf der Gesamtpreis sein?

Sobald diese Fragen beantwortet sind, lohnt sich ein Blick in Immobilienportale wie immowelt, Tiny-House-Börsen oder direkte Anfragen bei Gemeinden, die oft kleinere Baugrundstücke im Außenbereich vergeben. Wichtig ist, jedes Angebot auf Baurecht, Erschließung und Nutzungsgenehmigung zu prüfen, bevor du kaufst.

Auch Tiny-House-Gemeinschaften oder -Siedlungen sind spannende Alternativen. Dort profitierst du von gemeinsamer Infrastruktur und oft einfacheren Genehmigungsverfahren – ideal, wenn du schnell starten möchtest.

Fazit: Tiny Houses sind eine bezahlbare und nachhaltige Wohnform – aber ohne Grundstück bleibt es beim Traum. Mit klarem Plan, realistischer Budgetkalkulation und gründlicher Recherche findest du jedoch Flächen, die perfekt zu deinem Projekt passen. Die Beispiele zeigen: Es gibt durchaus Grundstücke, die sich für ein Tiny House eignen – ob naturverbunden oder zentral gelegen. Entscheidend ist, dass Nutzung, Erschließung und Preis in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. So wird dein kleines Haus auf festem Boden zur echten Alternative zum klassischen Eigenheim.

Buchtipp: Der Weg zum eigenen Tiny House* beschreibt Schritt für Schritt, wie du deinen Traum vom minimalistischen Wohnen umsetzen, dabei Zeit, Geld und Nerven sparst und sicher herausfindest, ob das Leben im Tiny House wirklich zu dir passt.

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