Sanieren ja – aber bitte mit Plan. Genau das ermöglicht ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP). Hausbesitzer profitieren nicht nur von einem klaren Fahrplan zur energetischen Modernisierung, sondern auch von einem zusätzlichen Förderbonus.
In Deutschland gibt es viele Wohngebäude mit einem hohen energetischen Sanierungspotenzial. Foto: Ingo Bartussek / stock.adobe.com
Wie der Sanierungsfahrplan funktioniert
Ein individueller Sanierungsfahrplan ist ein professionell erstelltes Dokument, das zeigt, wie ein Wohngebäude energieeffizient modernisiert werden kann – abgestimmt auf das jeweilige Haus. Dabei geht es nicht um radikale Umbauten, sondern um sinnvolle Einzelmaßnahmen im Rahmen einer energetischen Sanierung, die nach und nach umgesetzt werden können.
Der Plan gibt Auskunft darüber:
- welche Maßnahmen den größten Effekt haben
- in welcher Reihenfolge sie sinnvoll sind
- wie viel Energie und CO₂ sich einsparen lassen
- mit welchen Kosten und Förderungen zu rechnen ist
Das Ziel: ein energieeffizientes Zuhause – ohne den Druck einer sofortigen Gesamtsanierung.
Beispiel: So sieht ein Sanierungsplan in der Praxis aus
Ein Einfamilienhaus, Baujahr 1982, hat energetisch oft einiges aufzuholen. Für so ein Haus könnte der iSFP folgende Schritte vorschlagen:
- 2025: Dach dämmen – spart Heizkosten, rund 20.000 €
- 2027: Fenster erneuern – verbessert den Wohnkomfort, etwa 15.000 €
- 2029: Ölheizung durch Wärmepumpe ersetzen – reduziert CO₂, ca. 30.000 €
- 2030: Photovoltaik-Anlage installieren – macht unabhängiger, rund 12.000 €
Alle Maßnahmen greifen ineinander. Und wer sie wie im iSFP empfohlen umsetzt, erhält zusätzlich 5 Prozent Förderung auf die regulären BEG-Zuschüsse – das kann schnell mehrere Tausend Euro ausmachen. Das Ergebnis ist meistens eine bessere Energieefizienzklasse A+, A, oder B.
In 5 Schritten zum eigenen Sanierungsfahrplan
Damit der iSFP anerkannt wird und du die Förderungen nutzen kannst, braucht es ein strukturiertes Vorgehen:
1. Qualifizierten Energieberater finden
Nur zertifizierte Energieberater dürfen einen iSFP erstellen. Eine Suchfunktion bietet z. B. die Plattform energie-effizienz-experten.de.
2. Vor-Ort-Termin vereinbaren
Der Berater analysiert den energetischen Zustand des Hauses: Dämmung, Heizung, Fenster, Stromverbrauch – alles wird berücksichtigt.
3. Sanierungsfahrplan erhalten
Wenige Wochen nach dem Termin liegt der iSFP als verständliches PDF vor – inklusive Bilder, Maßnahmenvorschlägen und Zeitplan.
4. BAFA-Förderung für den iSFP nutzen
Der Staat übernimmt bis zu 80 Prozent der Beratungskosten – maximal 1.300 € bei Ein- und Zweifamilienhäusern. Der Antrag läuft über den Berater.
5. Maßnahmen umsetzen und Bonus sichern
Wenn später eine Maßnahme aus dem Plan gefördert (z. B. Dämmung oder Heizungstausch) wird, gibt es automatisch 5 Prozent Extra-Zuschuss.
Warum sich ein Sanierungsfahrplan doppelt lohnt
Ein iSFP bietet nicht nur Planungssicherheit, sondern spart auch bares Geld. Besonders in Zeiten steigender Energiepreise kann sich der Plan langfristig auszahlen – durch niedrigere Verbrauchskosten und gezielte Förderung.
Zusätzliche Vorteile:
- Transparente Übersicht über Investitionen und Einsparungen
- Langfristige Werterhaltung der Immobilie durch eine verbesserte Energieeffizienzklasse. Tipp: Welchen Einfluss die Energieeffizienzklasse auf den Angebotspreis von Häusern hat, zeigt eine aktuelle immowelt Analyse.
- Entlastung durch abgestimmte, realistische Zeitplanung
- Höhere Chancen auf Fördergelder durch strukturierte Antragstellung
Geschrieben am 28.04.2025
von
100% der Leser fanden diesen Artikel hilfreich
Seite weiterleiten
Artikel drucken