Energieeffizienzklasse B klingt vielversprechend – aber reicht das heute noch? Was genau dahintersteckt, welche typischen Merkmale diese Klasse ausmachen und wie du dein Haus damit aufwerten kannst.
Ein Haus mit der Energieeffizienzklasse B hat einen Energiebedarf zwischen 50 und unter 75 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Foto: in4mal / stock.adobe.com
Zwischen solider Basis und echtem Sparpotenzial
Ein Gebäude mit Energieeffizienzklasse B gilt als relativ sparsam im Energieverbrauch – aber es geht noch besser. Oft handelt es sich um Häuser, die bereits erste Sanierungsmaßnahmen hinter sich haben, aber nicht den höchsten Standard erreichen. Wer mehr will, kann gezielt ansetzen – und dabei sogar staatliche Förderungen nutzen.
Was genau bedeutet Energieeffizienzklasse B?
Die Energieeffizienzklasse B beschreibt Gebäude mit einem Energiebedarf zwischen 50 und unter 75 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Damit liegt sie im oberen Mittelfeld. Solche Häuser sind meist teilsaniert oder nach älteren, aber bereits verbesserten Standards gebaut worden. Komplett energetisch optimiert sind sie in der Regel noch nicht.
Typische Merkmale von Gebäuden mit Klasse B
Auch ohne Blick in den Energieausweis lassen sich typische Merkmale dieser Klasse erkennen. Dazu gehören:
- Vorhandene, aber veraltete Dämmung
- Doppelt verglaste Fenster ohne spezielle Wärmeschutzfunktion
- Heizung mit moderner Gas- oder Öl-Brennwerttechnik
- Teilweise installierte Solaranlagen oder Photovoltaik
- Noch spürbare Wärmeverluste an Dach oder Keller
Diese Kombination sorgt für eine insgesamt solide Energiebilanz – mit erkennbarem Verbesserungspotenzial.
So lässt sich die Effizienzklasse B erreichen
Nicht jedes Haus muss komplett kernsaniert werden, um in Klasse B zu landen. Häufig reichen gezielte Einzelmaßnahmen, um die Energiebilanz deutlich zu verbessern:
- Außenwände besser dämmen oder nachrüsten
- Alte Fenster durch moderne Wärmeschutzfenster ersetzen
- Veralteten Heizkessel gegen Brennwerttechnik tauschen
- Solarthermie-Anlage für Warmwasser oder Heizung nachrüsten
- Dämmung an Dach und Kellerdecke ergänzen
Diese Maßnahmen lassen sich in Etappen umsetzen – oft sogar während des laufenden Wohnbetriebs.
Staatliche Förderung: Bis zu 30 % sparen
Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sind viele Sanierungsschritte förderfähig. Besonders lohnenswert sind:
- Austausch alter Heizungsanlagen
- Dämmung von Außenwänden, Dach oder Kellerdecke
- Optimierung der Fenster
Je nach Maßnahme und Einkommen können Eigentümer Zuschüsse von bis zu 20–30 % erhalten. Wichtig: Der Antrag muss vor Beginn der Arbeiten gestellt werden.
Welchen Einfluss hat Klasse B beim Immobilienverkauf?
Laut einer Analyse von immowelt erzielen Häuser mit Energieeffizienzklasse B oft einen spürbaren Preisvorteil gegenüber unsanierten Objekten. Zwar liegt der Aufschlag unter dem von Topklassen wie A oder A+, dennoch achten Käufer zunehmend auf die energetische Qualität – auch wegen steigender Betriebskosten.
Warum sich ein Upgrade lohnen kann
Ein Haus in Klasse B ist kein Sanierungsfall – aber eben auch nicht topmodern. Wer in Richtung Klasse A oder besser investieren will, kann mit überschaubarem Aufwand nicht nur Energiekosten senken, sondern auch Wohnkomfort und Marktwert steigern. Der energetische Standard wird so zum entscheidenden Argument – heute mehr denn je.
Geschrieben am 05.04.2025
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