Ratgeber

Energieeffizienzklasse C: Wann sich eine Sanierung wirklich rechnet – und wann nicht

Autorenbild: Andreas Steger

Viele Häuser mit Energieeffizienzklasse C wirken auf den ersten Blick solide – doch sie verbrauchen deutlich mehr Energie als nötig. Was hinter der Klassifizierung steckt und wie du dein Zuhause fit für die Zukunft machst.

Gebäude mit Energieeffizienzklasse C markieren häufig den Wendepunkt zwischen akzeptablem Standard und Sanierungsbedarf. Oft wurden sie in den 1980er- oder 1990er-Jahren gebaut, teilweise modernisiert, aber ohne durchgehendes Energiekonzept. Genau hier liegt großes Potenzial: Mit gezielten Maßnahmen lassen sich sowohl Energiekosten als auch CO₂-Ausstoß deutlich reduzieren.

Wie viel Energie verbraucht ein Haus mit Klasse C?

Ein Haus der Klasse C hat laut Energieausweis einen Verbrauch zwischen 75 und unter 100 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m²a). Das klingt moderat, ist aber im Vergleich zu Neubauten oder sanierten Altbauten deutlich zu viel. Viele dieser Gebäude kommen auf Heizkosten, die um ein Drittel höher liegen als bei modernen Effizienzklassen wie A oder B.

Typischerweise zeigt sich bei diesen Häusern ein gemischtes Bild:

  • Die Gebäudehülle ist teils gedämmt, aber nicht lückenlos
  • Fenster sind doppelt verglast, jedoch mit veralteten U-Werten
  • Heizungsanlagen sind meist älter als 15 Jahre, häufig Öl- oder Gasheizungen
  • Eine kontrollierte Wohnraumlüftung fehlt in der Regel komplett

Diese Schwächen führen zu unnötigen Energieverlusten – und steigenden Nebenkosten.

Welche Sanierungen verbessern die Effizienzklasse?

Schon einzelne Sanierungsmaßnahmen können den energetischen Zustand spürbar verbessern. Besonders effektiv sind:

  • Vollständige Dämmung von Fassade, Dach und Kellerdecke
  • Moderne Fenster mit Dreifachverglasung und besseren U-Werten
  • Heizungstausch, z. B. auf Wärmepumpe oder Pelletheizung
  • Einbindung erneuerbarer Energien, etwa durch Solarthermie oder Photovoltaik
  • Optimierung der Heiztechnik, etwa durch Thermostatventile oder Rohrdämmung

Sinnvoll ist, alle Maßnahmen in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) zu bündeln. Damit lassen sich Arbeiten gezielt abstimmen – und es winken oft höhere Förderbeträge.

Welche Förderung gibt es für Klasse-C-Häuser?

Auch für Gebäude der Effizienzklasse C stehen staatliche Fördermittel bereit – etwa im Rahmen der BEG Einzelmaßnahmen. Je nach Vorhaben sind bis zu 30 % Zuschuss möglich, bei Kombination mehrerer Maßnahmen sogar noch mehr.

Wichtig ist die Reihenfolge: Erst die Förderzusage beantragen, dann mit der Sanierung starten. Förderfähige Maßnahmen sind unter anderem:

  • Wärmedämmung
  • Fenstertausch
  • Heizungsmodernisierung
  • Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung

Viele Hausbesitzer unterschätzen den finanziellen Spielraum, den staatliche Förderprogramme eröffnen.

Wie wirkt sich Klasse C auf den Immobilienwert aus?

Im Vergleich zu schlechteren Effizienzklassen – etwa E bis H – schneiden Häuser der Klasse C beim Verkauf spürbar besser ab. Laut Analyse von immowelt liegt der Quadratmeterpreis im mittleren Segment. Gegenüber energetisch sanierten Immobilien der Klasse A oder besser besteht jedoch ein deutlicher Preisabschlag.

Wer also modernisiert, steigert nicht nur den Wohnkomfort, sondern erhöht auch die Marktchancen beim Wiederverkauf. Besonders in Zeiten steigender Energiepreise ist das ein echtes Verkaufsargument.

Klasse C: Viel Spielraum nach oben

Ein Haus mit Energieeffizienzklasse C bietet eine solide Basis – aber auch eine klare Einladung zur Verbesserung. Schon mit überschaubarem Aufwand lassen sich erhebliche Einsparungen erzielen. Wer die richtigen Schritte geht, profitiert langfristig: durch geringere Energiekosten, höheren Wohnkomfort und einen besseren Wiederverkaufswert.

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