Immobilienpreise

Wohn- und Lebensqualität top: Ist Fürth die meistunterschätzte Großstadt in Bayern?

Autorenbild: Andreas Steger
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Zwischen dem großen Nachbarn Nürnberg und der bundesweit bekannten Universitätsstadt Erlangen geht Fürth oft etwas unter. Dabei hat die Kleeblattstadt viel zu bieten, wie unterschiedliche Studien belegen.

Eine Region im Wandel – und Fürth mittendrin

Nordbayern erlebt seit Jahren eine dynamische Entwicklung auf dem Immobilienmarkt. Zwar steigen die Preise im Jahresvergleich moderat um rund 3 Prozent, doch bleibt Wohneigentum in vielen Städten deutlich erschwinglicher als im Süden des Landes. Besonders Fürth sticht aus der aktuellen Sparda-Wohnstudie 2025 heraus: Die Stadt bietet laut Analyse „ein nahezu optimales Preis-Leistungs-Verhältnis“.

Die langfristige Nachfrage spricht ebenfalls für Fürth. Bis 2030 wird mit einem jährlichen Neubaubedarf von 36,9 Wohnungen pro 10.000 Einwohner gerechnet – der höchste Wert in der gesamten Region. Gleichzeitig wächst die Bevölkerung stark: Zwischen 2012 und 2023 legte Fürth um 11,3 Prozent zu. Bis 2040 erwartet die Sparda-Studie trotz hoher Basis einen zusätzlichen Zuwachs von 5,4 Prozent. Damit gehört Fürth zu den dynamischsten Großstädten Nordbayerns.

Preisrückgang seit dem Boomjahr 2022 – Fürth bleibt attraktiv

Nach der Einordnung durch die Sparda-Studie zeigt auch ein Blick auf die aktuellen Angebotspreise, wie stabil sich der Markt in Fürth entwickelt: Eine aktuelle immowelt Analyse zu den Angebotspreisen von Bestandswohnungen verdeutlicht, dass sich die Preise seit dem Boomjahr 2022 deutlich entspannt haben: Eine Beispielwohnung in Fürth mit 75 Quadratmetern liegt heute im Schnitt 47.000 Euro unter dem damaligen Rekordwert. Dass Fürth in einer Kategorie mit Städten wie München und Stuttgart genannt wird, zeigt die Bedeutung des Marktes. Wohnen ist hier nicht nur günstiger als in vielen Metropolen, sondern auch spürbar preiswerter als noch vor drei Jahren.

Freizeit, Kultur und Wirtschaft: Fürth mehr kann, als viele denken

Hohe Lebensqualität in einer grünen Stadt

Trotz der guten Datenlage bleibt Fürth im Schatten seiner Nachbarn oft unterschätzt. Zu Unrecht – denn die Stadt vereint mehrere Eigenschaften, die sie im bayerischen Vergleich besonders machen.

Fürth zählt zu den grünsten Großstädten Deutschlands. Bereits 2021 landete sie in einem bundesweiten E.ON-Ranking auf Platz eins. Zahlreiche Parks wie die Südstadtanlage, die Pegnitzauen oder kleinere Quartiersparks sorgen für ein durchgängig grünes Stadtbild. Die Wege sind kurz, viele Viertel gut erschlossen, und die Verkehrsbelastung fällt geringer aus als in größeren Städten der Metropolregion.

Sicherheit, Kultur und Identität

Auch sicherheitstechnisch erreicht Fürth regelmäßig gute Werte. Die kompakte Stadtstruktur trägt dazu bei, dass viele Wege zu Fuß oder mit dem Rad erledigt werden können – ein Vorteil, der die Lebensqualität spürbar erhöht.

Kulturell hat Fürth weit mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermutet: die Comödie Fürth, das Kulturforum, Festivals, ein wachsendes gastronomisches Angebot und eine lebendige Subkultur. Dazu kommt eine starke lokale Identität, die sich nicht nur im Kleeblatt-Symbol, sondern auch in der Fußballtradition der SpVgg Greuther Fürth widerspiegelt.

Wirtschaft und Zukunftsperspektiven

Wirtschaftlich profitiert die Stadt von einem stabilen Mittelstand und der engen Verzahnung mit Nürnberg und Erlangen. Gleichzeitig bleibt das Wohnen günstiger – ein Punkt, der vor allem für Familien und Berufseinsteiger interessant ist. Die Kombination aus guter Anbindung, wachsender Bevölkerung, moderaten Preisen und einem hohen Freizeitwert macht Fürth zu einem Standort, der sich langfristig positiv entwickelt.

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