Energie

Welche Wärmepumpe passt zu deinem Haus? Diese Formel solltest du unbedingt kennen

Autorenbild: Andreas Steger
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Wärmepumpen sind das Herz moderner Heizsysteme – effizient, klimafreundlich und unabhängig von Öl oder Gas. Doch die Technik funktioniert nur dann wirklich sparsam, wenn sie richtig dimensioniert ist. Eine zu große Anlage kostet unnötig viel und verbraucht mehr Strom. Eine zu kleine kommt im Winter schnell an ihre Grenzen. Die Kunst liegt also darin, die Wärmepumpe genau auf dein Haus abzustimmen.

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Warum die Größe entscheidend ist

Die Leistung einer Wärmepumpe sollte genau zum Heizbedarf des Hauses passen. Ist sie zu stark, taktet sie ständig, verbraucht mehr Energie und verschleißt schneller. Ist sie zu schwach, muss ein elektrischer Heizstab einspringen – teuer und ineffizient. Nur wer die Heizlast seines Gebäudes kennt, kann die optimale Leistung wählen.

So bestimmst du den Wärmebedarf

Die Grundlage jeder Planung ist die sogenannte Heizlastberechnung. Sie berücksichtigt Dämmstandard, Fenster, Baujahr und Fläche. Ein Energieberater oder Heizungsbauer kann sie nach der Norm DIN EN 12831 durchführen. Eine grobe Orientierung liefern auch frühere Heizkosten oder der Brennstoffverbrauch. Doch nur eine professionelle Berechnung zeigt, welche Leistung deine neue Wärmepumpe wirklich braucht.

Als Faustformel gilt: Wohnfläche in m² x spezifischer Wärmebedarf (kW/m²) = Heizlast in kW.

Ein modernes Einfamilienhaus kommt demnach oft mit 5 bis 8 Kilowatt Heizleistung aus, während unsanierte Altbauten deutlich mehr benötigen.

Buchtipp: Wärmepumpen ohne Vorkenntnisse ist ein leicht verständlicher Einsteiger-Ratgeber, in dem Energieberater und Bestseller-Autor Benjamin Spahic erklärt, wie Wärmepumpen funktionieren, welche Modelle sich lohnen und welche Förderungen möglich sind. Anhand praxisnaher Beispiele hilft das Buch, fundierte Entscheidungen zu treffen und den Umstieg auf effizientes Heizen Schritt für Schritt umzusetzen.

Welche Wärmepumpe passt zu deinem Haus

Wärmepumpen unterscheiden sich danach, woher sie die Wärme beziehen.

  1. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind am günstigsten und schnell installiert. Sie nutzen die Außenluft, verlieren bei sehr kalten Temperaturen aber etwas an Effizienz.
  2. Erdwärmepumpen (Sole-Wasser) arbeiten konstanter, da sie die Erdwärme nutzen. Sie sind teurer in der Anschaffung, dafür besonders sparsam im Betrieb.

Je stabiler die Wärmequelle, desto gleichmäßiger läuft die Anlage – und desto niedriger sind die Stromkosten.

Stiftung Warentest hat die beste Wärmepumpe 2025 gekürt – den passenden Artikel dazu findest du hier:

Heizflächen und Effizienz

Wärmepumpen arbeiten am besten mit niedrigen Vorlauftemperaturen – ideal sind 35 bis 45 Grad Celsius. Fußboden- oder Wandheizungen sind dafür perfekt geeignet. Wer noch alte Heizkörper nutzt, sollte prüfen, ob größere Modelle oder eine Teilsanierung sinnvoll sind. Je niedriger die notwendige Temperatur, desto effizienter läuft das System.

Häufige Planungsfehler

Ein häufiger Irrtum ist: „Lieber zu groß als zu klein.“ Doch das Gegenteil ist richtig. Eine überdimensionierte Wärmepumpe arbeitet selten im optimalen Bereich und verschleißt schneller. Auch der hydraulische Abgleich wird oft vergessen – dabei sorgt er dafür, dass alle Räume gleichmäßig warm werden und die Pumpe weniger Energie braucht. Kleine Details in der Planung entscheiden also über die spätere Effizienz.

Hydraulischer Abgleich zwischen Wärmepumpe und Fußbodenheizungen

Bei einer Fußbodenheizung wird der hydraulische Abgleich durchgeführt, um den Wasserdurchfluss in den einzelnen Heizkreisen exakt zu regulieren. Da manche Räume längere Leitungen oder unterschiedliche Heizbedarfe haben, fließt dort sonst weniger warmes Wasser an. Durch die Einstellung der Ventile am Heizkreisverteiler wird jeder Raum optimal mit Wärme versorgt. So arbeitet die Heizung gleichmäßig, effizient und spart spürbar Energie.

Förderungen und Kombination mit Photovoltaik

Der Umstieg auf eine Wärmepumpe wird staatlich gefördert. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bietet Zuschüsse bis zu 35 Prozent – beim Austausch alter Öl- oder Gasheizungen sogar mehr. Besonders lohnend ist die Kombination mit einer Photovoltaikanlage: So kann die Wärmepumpe ihren Strom teilweise selbst erzeugen und die Heizkosten weiter senken.

Fazit: Effizienz beginnt mit Planung

Eine Wärmepumpe ist keine Standardlösung. Damit sie wirklich effizient arbeitet, muss sie exakt auf dein Haus, deine Heizflächen und deinen Wärmebedarf abgestimmt sein. Mit einer professionellen Berechnung, einem erfahrenen Fachbetrieb und etwas Planungssorgfalt erreichst du, dass deine Wärmepumpe sparsam, langlebig und umweltfreundlich läuft.

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