Energie

Pure Effizienz: So lohnt sich ein Batteriespeicher wirklich

Autorenbild Kilian Treß
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Die Strompreise steigen, die Sonne scheint – und immer mehr Menschen fragen sich: Lohnt sich ein Batteriespeicher für mein Haus? Wer seinen selbst erzeugten Solarstrom auch abends nutzen möchte, kommt an der Technik kaum vorbei. Doch was kostet das Ganze – und für wen rechnet es sich wirklich?

Was ist ein Batteriespeicher?

Ein Batteriespeicher – meist eine Lithium-Ionen-Batterie – speichert den Strom, den eine Solaranlage tagsüber produziert. So kann der Haushalt auch in den Abendstunden oder bei schlechtem Wetter auf eigenen Strom zurückgreifen, statt teuren Netzstrom zuzukaufen.

Der Speicher wird dabei meist im Keller oder Hauswirtschaftsraum montiert und kommuniziert mit der Solaranlage sowie dem Wechselrichter. Moderne Systeme regeln den Stromfluss automatisch und zeigen über eine App, wie viel Energie aktuell genutzt, gespeichert oder eingespeist wird.

Batteriespeicher können auch mit den kleinen Balkonkraftwerken gemeinsam arbeiten. Es reichen meist kleinere Speicher aus.

Buchtipp: Autonome Stromversorgung (Brückmann/Bopp) — Verständlicher Technik-Guide zur Planung und Umsetzung kleiner PV-Inselanlagen mit Batteriespeicher, von Komponentenwahl bis Schutzmaßnahmen. Ideal für Einsteiger und Praktiker, die autarke Anwendungen vom Gartenhaus bis zum Kleingewerbe realisieren wollen. Beim Kauf eines Produkts erhalten wir ggf. eine Provision.

Warum überhaupt Strom speichern?

Ohne Speicher fließt überschüssiger Solarstrom ins öffentliche Netz – und wird dort mit wenigen Cent pro Kilowattstunde vergütet. Gleichzeitig muss man abends, wenn keine Sonne scheint, teuren Strom aus dem Netz kaufen. Mit einem Batteriespeicher lässt sich dieser Effekt ausgleichen.

Beispielrechnung:

  • Erzeugter Solarstrom: 5.000 kWh pro Jahr
  • Ohne Speicher selbst verbraucht: ca. 30 %
  • Mit Speicher erhöht sich der Eigenverbrauch auf bis zu 70 %
  • Einsparung bei 35 ct/kWh Netzstrom: mehrere Hundert Euro jährlich

Wie viel kostet ein Batteriespeicher?

Die Kosten für Batteriespeicher sind in den letzten Jahren gesunken – aber immer noch hoch:

  • Kleine Speicher (5 kWh): ab ca. 5.000 Euro
  • Mittlere Speicher (8–10 kWh): 7.000–10.000 Euro
  • Große Speicher (12–15 kWh): bis zu 15.000 Euro

Je nach Region gibt es Förderprogramme von Bundesländern, Kommunen oder Energieversorgern. Auch die Kombination mit einer neuen PV-Anlage kann den Preis relativieren – insbesondere, wenn dadurch mehr Eigenverbrauch möglich wird.

Für wen lohnt sich ein Batteriespeicher?

Ein Stromspeicher lohnt sich vor allem, wenn:

  • bereits eine PV-Anlage vorhanden ist oder neu installiert wird
  • hoher Eigenverbrauch im Haushalt besteht (z. B. durch Homeoffice, Wärmepumpe oder E-Auto)
  • hohe Strompreise gezahlt werden müssen
  • langfristig gedacht wird (Amortisation oft erst nach 10–14 Jahren)

Tipp: Wer heute baut oder saniert, sollte Speicher, Photovoltaik und Wärmepumpe als Komplettsystem planen. Die Komponenten ergänzen sich ideal – auch im Hinblick auf kommende gesetzliche Vorgaben.

Welche Speichergröße ist sinnvoll?

Die Speichergröße sollte zum Stromverbrauch und zur Größe der Solaranlage passen. Als Faustregel gilt:

  • Speichergröße in kWh ≈ 0,9 × täglicher Stromverbrauch
  • Bei einem Verbrauch von 4.000 kWh im Jahr wären das rund 10–11 kWh Speicherkapazität

Zu große Speicher rechnen sich oft nicht, weil sie selten vollständig genutzt werden. Zu kleine Speicher sind schnell voll – und verschenken Potenzial. Ein Fachbetrieb kann die optimale Dimensionierung berechnen.

Was sind die Vor- und Nachteile?

Vorteile:

  • Mehr Unabhängigkeit vom Stromversorger
  • Geringere Stromkosten langfristig
  • Notstromfunktion bei Stromausfall (je nach System)
  • Umweltfreundlich durch hohe Eigenstromquote

Nachteile:

  • Hohe Anschaffungskosten
  • Lange Amortisationsdauer
  • Technische Abhängigkeit (z. B. Software, Wartung)
  • Entsorgung und Lebensdauer noch im Wandel

Fazit: Autarkie hat ihren Preis – aber auch Potenzial

Ein Batteriespeicher ist keine Schnäppchen-Investition – aber für viele Hausbesitzer ist eine Nachrüstung ein logischer Schritt hin zu mehr Energieunabhängigkeit. Wer bereits eine Solaranlage betreibt oder neu plant, sollte die Speicherfrage frühzeitig mitdenken. Förderungen und steigende Strompreise können die Wirtschaftlichkeit verbessern.

Wichtig: Auf Qualität, Garantie (mindestens 10 Jahre) und fachgerechten Einbau achten. Und vorher realistisch kalkulieren, wie viel Strom tatsächlich gespeichert und genutzt werden kann. Denn nur wer bewusst plant, holt das Maximum aus Sonne und Speicher heraus.

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