Vermieten

Miete erhöhen? Diese 12 Stolperfallen bringen dich schnell in Schwierigkeiten

Autorenbild: Andreas Steger
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Eine Mieterhöhung kann für Vermieter ein sensibles Thema sein – rechtlich komplex und mit hohem Konfliktpotenzial. Wer 2025 die Miete anheben möchte, muss zahlreiche gesetzliche Vorgaben beachten. Diese 12 Tipps helfen dabei, Fehler zu vermeiden und die Mieterhöhung rechtssicher umzusetzen.

1. Kappungsgrenze prüfen: 15 % oder 20 %?

Die Kappungsgrenze legt fest, um wie viel Prozent die Miete innerhalb von drei Jahren maximal steigen darf. Bundesweit gilt eine Grenze von 20 %. In angespannten Wohnungsmärkten – etwa in Berlin, München oder Frankfurt – liegt sie bei 15 %.

2. Vergleichsmiete korrekt ermitteln

Die ortsübliche Vergleichsmiete ist die zentrale Bezugsgröße. Sie kann anhand eines qualifizierten Mietspiegels, von mindestens drei vergleichbaren Wohnungen oder durch ein Sachverständigengutachten bestimmt werden. Seit 2025 gilt ein erweiterter Betrachtungszeitraum für die Vergleichsmiete, was die Dynamik von Mieterhöhungen beeinflusst.

3. Formvorgaben strikt einhalten

Ein Mieterhöhungsverlangen muss schriftlich erfolgen – per Brief oder E-Mail – und klar formuliert sein. Es muss die neue Miethöhe, den Zeitpunkt der Erhöhung und die Begründung enthalten. Unklare oder fehlerhafte Angaben können das gesamte Verlangen unwirksam machen.

4. Begründung sorgfältig wählen

Als Begründung sind der qualifizierte Mietspiegel, drei Vergleichswohnungen oder ein Gutachten zulässig. Gibt es in deiner Stadt einen qualifizierten Mietspiegel, muss dieser auch dann benannt werden, wenn du eine andere Begründung wählst.

5. Fristen korrekt berechnen

Die Mieterhöhung wird frühestens zum Beginn des dritten Monats nach Zugang des Erhöhungsverlangens wirksam. Das bedeutet, der Mieter muss mindestens 2 volle Monate Zeit haben, die neue Miete zu akzeptieren.

6. Zustimmung des Mieters abwarten

Die Mieterhöhung wird erst wirksam, wenn der Mieter zustimmt. Er hat dafür eine Überlegungsfrist von 2 Monaten. Stimmt der Mieter nicht zu, kann der Vermieter innerhalb von 3 Monaten Klage auf Zustimmung erheben.

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Matthias Heißner. Foto: Vermieterwelt

7. Juristische Prüfung der Formulierungen

Unklare oder fehlerhafte Angaben im Mieterhöhungsschreiben können das gesamte Verlangen unwirksam machen. Es empfiehlt sich, die Formulierungen juristisch prüfen zu lassen, um rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden.

8. Erhöhungsbetrag realistisch kalkulieren

Zu hohe Forderungen führen oft zu Ablehnung oder Streit. Die neue Miete sollte nicht nur rechtlich zulässig, sondern auch marktüblich und für den Mieter nachvollziehbar sein.

9. Transparente Kommunikation mit dem Mieter

Ein transparentes und faires Vorgehen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Mieter der Erhöhung zustimmt. Offene Kommunikation und nachvollziehbare Begründungen schaffen Vertrauen.

10. Besonderheiten bei Index- oder Staffelmieten beachten

Bei Staffelmietverträgen sind Mieterhöhungen in festgelegten Intervallen zulässig, jedoch nicht zur Anpassung an die ortsübliche Miete. Bei Indexmietverträgen, die an Lebenshaltungskosten gekoppelt sind, ist Vorsicht geboten, da sie bei Inflation zu hohen Mieterhöhungen führen können.

11. Digitale Tools nutzen

Digitale Dienste wie spezialisierte Vermietersoftware können dabei helfen, Mieterhöhungen rechtssicher umzusetzen und Fehlerquellen zu minimieren.

12. Dokumentation sorgfältig archivieren

Zustellung und Inhalt des Mieterhöhungsschreibens sollten beweisbar sein. Es empfiehlt sich, das Schreiben per Einschreiben zu versenden und eine Kopie für die eigenen Unterlagen aufzubewahren.

Eine rechtssichere Mieterhöhung erfordert sorgfältige Planung und genaue Kenntnis der gesetzlichen Vorgaben. Mit diesen Tipps bist du gut gerüstet, um die Miete im Jahr 2025 korrekt und fair anzupassen.

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