Ratgeber

Graffitis an deiner Immobilie? Verband gibt Tipps – und Experten helfen bei der Entfernung

Autorenbild Kilian Treß
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Kaum ist die Fassade frisch gestrichen, prangt schon das nächste Tag darauf. Ärgerlich, teuer – und oft passiert es immer wieder. Doch Eigentümer müssen das nicht einfach hinnehmen. Der Immobilienverband Deutschland (IVD) gibt konkrete Handlungsempfehlungen.

Ob kreative Street-Art oder bloße Schmiererei: Wer ein Gebäude besitzt, sieht unerwünschte Graffitis meist nicht gern – zumindest nicht ohne ausdrückliche Zustimmung. Wie der IVD berichtet, gilt ein unerlaubtes Graffiti rechtlich als Sachbeschädigung. Dann heißt es: Beweise sichern, Profis einschalten – und künftige Schäden vermeiden.

Was tun, wenn plötzlich Graffiti da ist?

Der erste Schritt laut IVD: Schäden dokumentieren, am besten mit Fotos. Danach sollte die Reinigung möglichst schnell erfolgen – denn frische Farbe lässt sich leichter entfernen und zieht weniger Nachahmer an. Wer selbst Hand anlegen will, kann es laut den Reinigungsprofis von Fassadenklar zunächst mit Hausmitteln versuchen:

  • Deo oder Allzweckreiniger für kleine Tags auf glatten Flächen
  • Orangenextrakt als umweltschonende Lösung für Metall oder Glas
  • Graffitientferner aus dem Baumarkt in Spray- oder Gelform

Doch je nach Untergrund – etwa Klinker, Sandstein oder Putz – kann eine falsche Reinigung mehr Schaden anrichten als helfen. Deshalb raten die Experten zu maßgeschneiderten Verfahren und Vorsicht bei DIY-Versuchen.

Professionelle Graffitientfernung – schnell, effektiv und nachhaltig

Graffitientfernung ist längst ein wachsender Geschäftszweig. Laut aktuellen Schätzungen entstehen in Deutschland jedes Jahr bis zu 500 Millionen Euro an Reinigungskosten. Entsprechend werden laufend neue Verfahren entwickelt, die auf Material und Farbe abgestimmt sind. Je nach Fassade kommen Hochdruckstrahlen, Niederdruckverfahren oder sanfte Strahlmittel wie Walnussschalen oder Glasgranulat zum Einsatz.

Besonders praktisch: Einige Fassadenreiniger bieten eine kostenlose Probereinigung, das zeigt im Vorfeld, wie gut das gewählte Verfahren wirkt. Wichtig ist: Bei empfindlichen Oberflächen wie Sandstein sollte nie zu viel Druck eingesetzt werden – sonst droht dauerhafter Schaden.

Egal ob chemisch oder mechanisch: Schutzausrüstung ist Pflicht, um Gesundheit und Umwelt zu schützen. Außerdem darf kein Reinigungswasser ins Grundwasser gelangen.

Wer zahlt die Entfernung?

In der Regel bleibt der Eigentümer auf den Kosten sitzen – es sei denn, der Verursacher kann ermittelt werden. Dann sind Schadensersatzforderungen möglich. Der IVD weist außerdem darauf hin, dass einige Städte Zuschüsse oder sogar kostenlose Reinigungsdienste anbieten. Ein Anruf beim Ordnungsamt kann sich lohnen.

So schützt du dein Gebäude künftig

Wiederholungstäter lassen sich nicht immer verhindern – aber mit den richtigen Maßnahmen zumindest abschrecken:

  • Graffitischutz-Beschichtungen erleichtern die spätere Entfernung
  • Helle Fassadenfarben sind für viele Sprayer weniger attraktiv. In der Nacht sind die Sprayer so besser zu erkennen.
  • Beleuchtung und Kameras schrecken zusätzlich ab, hier muss aber der Datenschutz beachtet werden.

Die Experten empfehlen bei häufiger Betroffenheit auch den Einsatz einer dauerhaften Schutzschicht, etwa bei Dispersions- oder Metalloberflächen. Sie verhindert tiefes Eindringen der Farbe, muss aber regelmäßig erneuert werden – und kann bei falscher Anwendung die Atmungsaktivität der Fassade beeinträchtigen, was zu Schimmel führen kann.

Müssen Mieter mitzahlen?

Laut IVD ist eine Beteiligung der Mieter nur möglich, wenn sie im Mietvertrag als umlagefähige Betriebskosten geregelt ist. Wichtig: Wird lediglich oberflächlich gereinigt, handelt es sich nicht um Instandhaltung, sondern um normale Gebäudereinigung – und die ist grundsätzlich umlegbar.

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