Ratgeber

Bundestagswahl 2025: Bezahlbares Wohnen – Ein Überblick über die Wahlprogramme

Bezahlbarer Wohnraum ist eine der drängendsten Fragen dieser Bundestagswahl. Mieten steigen, der Neubau stockt, und viele Menschen fragen sich: Wie kann Wohnen wieder bezahlbar werden? Die Parteien präsentieren dazu sehr unterschiedliche Konzepte – von Mietendeckeln und Enteignungen bis hin zu Deregulierung und Steuersenkungen. Welche Lösung überzeugt?

CDU: Weniger Bürokratie, mehr Bauen, mehr Eigentum

Die CDU setzt auf eine marktwirtschaftliche Lösung: Wenn mehr gebaut wird, entspannen sich Angebot und Nachfrage, und das Wohnen wird langfristig günstiger. Um den Wohnungsbau anzukurbeln, will die Partei Baugenehmigungen beschleunigen und unnötige Vorschriften abschaffen, wie im Fall des Gebäudetyp „E“. Zudem soll es für Wohnungsbauvorhaben durch eine befristete Sonderregelung Ausnahmen von geltendem Planungsrecht in angespannten Wohnungsmärkten geben.

Indem Brachflächen und bundeseigene Grundstücke für den Wohnungsbau genutzt werden, will die CDU mehr Bauland aktivieren. Ein Baukostenmoratorium soll verhindern, dass neue Vorschriften das Bauen noch teurer machen.

Beim Mieterschutz setzt die CDU auf ein ausgewogenes Modell: Die Mietpreisbremse soll erhalten bleiben, aber keine weiteren Verschärfungen erfahren. Ein bundesweiter Mietendeckel wird abgelehnt.

Gleichzeitig soll Wohneigentum gefördert werden. Besonders Familien sollen durch bessere Förderprogramme und Erleichterungen beim Kauf von Bestandsimmobilien unterstützt werden. Zudem sollen energetische Sanierungen steuerlich begünstigt werden.

Fazit: Die CDU will den Wohnungsmarkt durch Neubau und Bürokratieabbau entlasten. Mieterschutz bleibt bestehen, wird aber nicht weiter ausgebaut.

SPD: Stärkerer Mieterschutz & sozialer Wohnungsbau

Die SPD sieht Wohnen als ein Grundrecht, das nicht allein dem Markt überlassen werden sollte. Ihr Fokus liegt auf staatlichen Maßnahmen, um Mietsteigerungen zu begrenzen und mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Dafür soll die Mietpreisbremse unbefristet verlängert und weiter verschärft werden. Mieterhöhungen in angespannten Wohnungsmärkten sollen auf 6 Prozent in 3 Jahren begrenzt werden. Indexmieten sollen gedeckelt werden, damit Mieter nicht mehr von inflationären Preissteigerungen betroffen sind. Außerdem soll Kurzzeitvermietung strenger reguliert werden, um Wohnraum nicht durch Airbnb-Angebote zu verknappen.

Um mehr Wohnungen zu schaffen, plant die SPD eine bundeseigene Wohnungsgesellschaft, die selbst neue Wohnungen baut und verwaltet. Auch Genossenschaften und soziale Wohnprojekte sollen verstärkt gefördert werden.

Zusätzlich soll das Wohngeld automatisch an steigende Mietpreise angepasst werden, damit Menschen mit geringem Einkommen nicht verdrängt werden. Für Studierende und Azubis soll eine Mietobergrenze von 400 Euro pro WG-Zimmer eingeführt werden.

Fazit: Die SPD setzt auf eine Mischung aus Mieterschutz und staatlichem Wohnungsbau, um das Problem langfristig zu lösen.

Die Grünen: Strenger Mieterschutz & klimafreundlicher Wohnungsbau

Auch die Grünen setzen auf starken Mieterschutz. Die Mietpreisbremse soll verlängert und verschärft werden, sodass sie auch für Wohnungen gilt, die älter als 5 Jahre sind.

Zusätzlich fordern sie eine bessere Regulierung von Index- und Staffelmieten, damit diese nicht dazu führen, dass Menschen aus ihren Wohnungen verdrängt werden.

Ein zentraler Punkt im Programm der Grünen ist der klimafreundliche Wohnungsbau. Sie wollen energetische Sanierungen fördern, aber ohne Zwang für Mieter und Eigentümer. Zudem soll der staatliche Wohnungsbau nachhaltig und energieeffizient sein.

Ein weiteres Problem sehen die Grünen in der Spekulation mit Immobilien. Deshalb sollen Steuerschlupflöcher für Großinvestoren geschlossen und das Vorkaufsrecht für Kommunen gestärkt werden, um Wohnraum dauerhaft bezahlbar zu halten.

Fazit: Die Grünen setzen auf strenge Mietregulierung, soziale Wohnungsbauprogramme und umweltfreundliches Bauen.

FDP: Markt statt Staat – weniger Regulierung, mehr Anreize

Die FDP lehnt staatliche Eingriffe in den Wohnungsmarkt ab und setzt stattdessen auf weniger Bürokratie und mehr private Investitionen.

Die Mietpreisbremse soll abgeschafft werden, weil sie aus Sicht der FDP den Wohnungsbau hemmt. Einen Mietendeckel lehnt sie strikt ab. Gleichzeitig soll ein Baukostenmoratorium sicherstellen, dass keine neuen Vorschriften das Bauen verteuern.

Um mehr Neubau zu ermöglichen, fordert die FDP vereinfachte Bauvorschriften, schnellere Genehmigungen und eine stärkere Digitalisierung von Bauverfahren.

Für Käufer plant die FDP eine massive Steuererleichterung: Der erste Immobilienkauf soll bis zu 500.000 Euro grunderwerbsteuerfrei sein – pro Kind sollen weitere 100.000 Euro steuerfrei bleiben.

Fazit: Die FDP setzt auf weniger Regulierung und steuerliche Anreize, um den Wohnungsmarkt anzukurbeln.

Linke & BSW: Mietendeckel & staatlicher Wohnungsbau

Die Linke und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) setzen auf eine radikale staatliche Steuerung des Wohnungsmarktes.

Beide fordern einen bundesweiten Mietendeckel, der nicht nur die Mietsteigerungen begrenzen, sondern teilweise sogar die Mieten senken soll. Index- und Staffelmieten sollen abgeschafft werden.

Zusätzlich wollen sie große Immobilienkonzerne vergesellschaften, um Wohnraum aus der Spekulation zu nehmen. Es sollen jährlich 20 Milliarden Euro in sozialen Wohnungsbau investiert werden.

Fazit: Linke und BSW setzen auf maximalen Mieterschutz und eine umfassende staatliche Kontrolle des Wohnungsmarkts.

AfD: Weniger Vorschriften, weniger Zuwanderung

Die AfD lehnt jede Form der Mietpreisregulierung ab und setzt auf einen freien Markt. Sie fordert, dass mehr Bauland zur Verfügung gestellt und Bauvorschriften vereinfacht werden.

Gleichzeitig sieht sie Zuwanderung als Hauptursache für den Wohnraummangel. Deshalb will sie Sozialwohnungen vorrangig an deutsche Staatsbürger vergeben und die Einwanderung begrenzen.

Fazit: Die AfD setzt auf weniger Regulierung und migrationspolitische Maßnahmen, um den Wohnungsmarkt zu entspannen.

Welche Partei hat die beste Lösung?

Während CDU, FDP und AfD auf weniger Regulierung und private Investitionen setzen, fordern SPD, Grüne, Linke und BSW stärkere staatliche Eingriffe, um Mieter zu schützen und neuen Wohnraum zu schaffen.

Was bedeutet das für dich?

  • Mieter profitieren von SPD, Grünen, Linken & BSW, weil diese Parteien die stärksten Regulierungen fordern.
  • Käufer & Bauherren profitieren von CDU & FDP, da sie steuerliche Erleichterungen und weniger Vorschriften anstreben.
  • Vermieter haben unter Linken & Grünen strengere Regeln, unter FDP & AfD mehr Spielraum.

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