Deutschland erlebt das trockenste Frühjahr seit Jahrzehnten. Laut Deutschem Wetterdienst hat es von Februar bis April 2025 fast 70 Prozent weniger geregnet als im langjährigen Durchschnitt. Für Gärten bedeutet das: höchste Alarmstufe. Wie du deine Pflanzen jetzt schützt – und welche Tricks besonders effektiv sind.
Wie rette ich meinen Garten? Foto: iStock.com / FYMStudio
Warum Dürreschutz jetzt so wichtig ist
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldet für das Frühjahr 2025 einen historischen Tiefstand bei den Niederschlägen: Im deutschlandweiten Durchschnitt fielen nur rund 40 Liter Regen pro Quadratmeter – ein Minus von fast 70 Prozent. Besonders dramatisch ist die Lage im Norden und Osten, wo teilweise weniger als 35 Prozent der üblichen Regenmenge registriert wurde.
Die Folge: ausgetrocknete Böden, geschwächte Pflanzen, erhöhter Pflegeaufwand – selbst robuste Gewächse kämpfen ums Überleben.
Dürrefest gärtnern: Die besten Sofortmaßnahmen
Wer jetzt handelt, schützt nicht nur seinen Garten – sondern spart auch Wasser und Arbeit. Diese Maßnahmen helfen sofort:
1. Bodenfeuchtigkeit bewahren
- Beete mulchen: mit Rindenmulch, Rasenschnitt oder Stroh
- Erde hacken: verhindert Verdunstung durch aufgebrochene Kapillaren
- Pflanzabstände optimieren: weniger Konkurrenz ums Wasser
2. Beschattung clever einsetzen
- Sonnensegel oder Schattiernetze über Beeten
- Höhere, robuste Pflanzen bieten natürlichen Schutz für empfindlichere Arten
- Gewächshäuser ggf. abdunkeln oder mit reflektierender Folie beschichten
3. Gießen, aber richtig
- Morgens gießen – das Wasser verdunstet langsamer
- Seltener, aber dafür tiefgründig – fördert tiefes Wurzelwachstum
- Nur den Wurzelbereich bewässern, nicht das Blattwerk
- Tropfschläuche oder Ollas (vergrabene Tonkugeln) verwenden
Pflanzen, die Trockenheit gut überstehen
Nicht jede Pflanze kommt mit wochenlanger Trockenheit klar. Wer neu pflanzt oder umgestaltet, sollte auf hitzeresistente Arten setzen:
- Mediterrane Kräuter: Lavendel, Thymian, Rosmarin
- Stauden: Sonnenhut, Fetthenne, Katzenminze
- Bodendecker: Waldsteinie, Storchschnabel, Ysander
- Ziergräser: Lampenputzergras, Federgras
- Obstsorten im Kübel: Feige, Olive, Granatapfel (winterhart wählen!)
Trinkstellen für Tiere nicht vergessen
Auch Tiere leiden unter der Trockenheit – ganz besonders in Siedlungsnähe. Wer helfen will, stellt flache Wasserschalen auf:
- täglich frisches Wasser
- flach und rutschfest
- mit Steinen oder Kork als Landefläche
- schattig platzieren, regelmäßig reinigen
So werden Vögel, Igel, Bienen und viele weitere Gartenhelfer versorgt – und du leistest einen aktiven Beitrag zum Artenschutz.
Rasenflächen: Problem oder Chance?
Grüner Zierrasen ist durstig. Wer ihn erhalten will, muss bei Trockenheit oft täglich gießen. Alternativen:
- Wilde Wiesen oder Mischungen mit trockenheitsverträglichen Sorten
- Bodendecker statt Rasen
- Mulchmähen: Beim Mähen den Rasenschnitt liegen lassen – schützt vor Verdunstung
- Seltener mähen, damit die Halme länger Schatten spenden
Fazit: Der Garten muss sich dem Klima anpassen
Dürre ist längst kein Ausnahmephänomen mehr – sondern Teil des neuen Gartenalltags. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor zunehmender Trockenheit und mehr Extremwetter. Wer frühzeitig umdenkt, schützt Pflanzen, Tiere – und spart langfristig Wasser, Zeit und Mühe.
Tipp: Täglich aktuelle Karten zur Bodentrockenheit findest du beim Dürremonitor des UFZ – dort lässt sich genau nachverfolgen, wie trocken es in deiner Region gerade ist.
Geschrieben am 01.07.2025
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