Sie schnüffeln durchs Beet, suchen nach Futter – und sind leider oft in großer Gefahr: Igel. Straßenverkehr, Mähroboter und versiegelte Gärten machen es den stacheligen Tieren schwer. Jetzt kannst du aktiv helfen: Vom 16. bis 26. Mai sind alle Naturfreunde aufgerufen, Igel-Sichtungen online zu melden – egal ob lebendig oder tot.
Igel melden – warum das jetzt so wichtig ist
Die Paarungszeit der Igel hat begonnen, und damit sind sie besonders aktiv – und leider auch besonders gefährdet. Straßen, Gärten voller Technik und fehlende Verstecke machen es den Tieren schwer. Der bayerische Naturschutzverband LBV, der NABU und die Deutsche Wildtierstiftung rufen deshalb zur Mitmach-Aktion „Igel melden“ auf.
Wann? Vom 16. bis 26. Mai 2025
Wie? Über das Onlineportal www.igel-in-deutschland.de
Was? Beobachtungen von lebenden oder toten Igeln melden – auch Maulwürfe können eingetragen werden.
Letztes Jahr wurden so über 2400 Igel- und 500 Maulwurf-Beobachtungen gesammelt. Das hilft Forschenden, den Rückgang der Tiere besser zu verstehen – denn: Der Braunbrustigel steht inzwischen als „potenziell gefährdet“ auf der Roten Liste.
Bedroht im eigenen Revier: Warum Igel Hilfe brauchen
Veränderte Lebensräume, versiegelte Böden, Gärten ohne Verstecke – und der stumme Tod durch Mähroboter. Laut dem LBV gilt der Braunbrustigel inzwischen als „potenziell gefährdet“ auf der internationalen Roten Liste. Und wenn wir nicht handeln, könnte er bald als „gefährdet“ eingestuft werden.
„Das Insektensterben, das Sprühen von Gift oder Mähroboter in der Nacht – all das gefährdet den Lebensraum der Igel“, warnt LBV-Expertin Angelika Nelson in der Zeit.
9 Dinge, die du im Frühling für Igel tun kannst
1. Igel melden
Hilf mit bei der Meldeaktion – egal ob im Garten, am Straßenrand oder im Park. Jeder Eintrag zählt.
2. Mähroboter nur tagsüber einsetzen
Viele Geräte sind tödlich für Igel, wenn sie nachts unterwegs sind. Moderne Geräte mit Igel-Erkennung sind sicherer – am besten aber: tagsüber mähen, nachts ruhen lassen.
3. Laub- & Reisighaufen nicht zu früh entfernen
Auch im Frühling können hier noch Igel schlafen oder nisten. Wer früh alles abräumt, reißt ihren Rückzugsort mit weg.
4. Igelhäuser aufstellen
Kleine Schutzhäuschen bieten Igeln sicheren Unterschlupf – ideal in einer windgeschützten, schattigen Ecke des Gartens.
5. Pestizidfrei gärtnern
Was gegen Unkraut hilft, schadet Igeln oft direkt oder indirekt. Besser: auf naturnahe Insektenförderung setzen. Totholz, Blühpflanzen und Kompost wirken Wunder.
6. Zäune mit Durchgängen versehen
Igel sind Revierwechsler. Ein kleiner Durchlass (mind. 10x10 cm) hilft, dass sie nicht festsitzen oder riskante Straßen überqueren müssen.
7. Frisches Wasser statt Milch
Flache Schalen mit Wasser sind ideal. Milch bitte niemals geben – sie verursacht Durchfall und schadet mehr als sie nützt.
8. Totholz & Natur belassen
Weniger ist mehr: Je wilder eine Ecke im Garten, desto besser für Igel und ihre Nahrungskette.
9. Gartenarbeiten mit Umsicht
Bevor du Laub bläst, Hecken schneidest oder mit dem Spaten arbeitest: Schau nach, ob ein Igel darin wohnt. Sie verkriechen sich oft unsichtbar.
Kleine Tat, große Wirkung: Was du noch tun kannst
- Kellerschächte und Teiche mit Ausstiegshilfen versehen
- Gartenarbeiten mit Umsicht durchführen – vor dem Rasenmähen oder Hecke schneiden nach Igeln suchen
- Wasserschalen aufstellen, besonders an heißen Tagen
Dein Einsatz zählt!
Egal, ob du Igel im Garten beobachtest, einen sicheren Rückzugsort baust oder bei der Mitmachaktion mitmachst – jede Handlung hilft, die stacheligen Gartenfreunde zu schützen. Und vielleicht entdeckst du ja beim nächsten abendlichen Spaziergang einen Igel in deinem Garten – ein Zeichen dafür, dass du alles richtig machst.
Geschrieben am 14.05.2025
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