Wärmepumpen sollen Heizkosten senken, doch viele Haushalte erleben das Gegenteil: Steigende Stromrechnungen! Woran liegt es? Oft sind Installationsfehler oder falsche Einstellungen schuld. Lies, welche häufigen Probleme den Verbrauch unnötig in die Höhe treiben und wie du deine Wärmepumpe effizienter machst.

Ist deine Wärmepumpe nicht richtig eingestellt, kann sie schnell zum Stromfresser werden. Foto: Countrypixel / stock.adobe.com
Hohe Stromkosten trotz Wärmepumpe: Was steckt dahinter?
Wärmepumpen gelten als effiziente Alternative zu Gas- und Ölheizungen, doch viele Haushalte erleben eine unangenehme Überraschung: Der Stromverbrauch schnellt in die Höhe, die Heizkosten explodieren. Gerade jetzt, wo die Strompreise mit durchschnittlich 36 Cent pro kWh immer noch auf hohem Niveau liegen, wird jede Kilowattstunde teuer. Warum kostet die Wärmepumpe oft mehr als gedacht? Häufig liegt das Problem an der Installation – und an kleinen, aber entscheidenden Fehlern.
Diese Installationsfehler machen die Wärmepumpe zum Stromfresser
1. Falsch dimensionierte Wärmepumpe
Größer ist nicht immer besser. Viele Anlagen sind zu stark dimensioniert, was dazu führt, dass sie zu oft an- und abschalten (Takten) – ein echter Stromfresser. Eine um 20 Prozent zu große Wärmepumpe kann den Verbrauch um bis zu 15 Prozent erhöhen.
Lösung: Die Heizlast des Hauses muss genau berechnet werden. Faustregel: Sanierte Altbauten kommen mit 40-50 W/m² aus, unsanierte Häuser benötigen bis zu 100 W/m².
2. Zu kleine Heizflächen oder hohe Vorlauftemperatur
Fußbodenheizung oder große Heizkörper sind ideal für Wärmepumpen, weil sie mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten. Müssen Heizkörper jedoch auf über 50 Grad Celsius aufgeheizt werden, steigt der Stromverbrauch um bis zu 40 Prozent.
Lösung: Falls keine Flächenheizung vorhanden ist, können niedertemperaturfähige Heizkörper helfen.
3. Zusätzliche Heizstabnutzung
Viele Wärmepumpen haben einen eingebauten elektrischen Heizstab, der bei tiefen Temperaturen einspringt. Manche Anlagen aktivieren den Heizstab jedoch viel zu früh oder zu häufig, was den Stromverbrauch drastisch erhöht.
Beispiel: Ein Heizstab mit 6 kW, der 3 Stunden täglich läuft, verursacht monatliche Zusatzkosten von 216 Euro (bei 40 Cent/kWh).
Lösung:
- Die Wärmepumpe sollte erst ab -10 Grad oder tiefer den Heizstab nutzen.
- In den Einstellungen prüfen, ob die Heizstabnutzung limitiert werden kann.
4. Schlechte Isolierung der Heizungsrohre
Ohne ausreichende Dämmung verlieren Heizungsrohre viel Wärme auf dem Weg zum Heizkörper oder zur Fußbodenheizung. Gerade ungenutzte Keller- oder Dachbodenbereiche sind oft schlecht isoliert.
Lösung: Heizungsrohre sollten mindestens mit 30 mm Dämmung ummantelt werden. Das spart bis zu 10 Prozent Heizenergie.
5. Falsche Einstellung der Regelung
Viele Wärmepumpen laufen zu ineffizienten Zeiten oder haben nicht optimierte Heizkurven.
Lösung:
- Die Heizkurve anpassen: Faustregel: Pro Grad Raumtemperatur weniger sinkt der Stromverbrauch um 5-7 Prozent.
- Programmierbare Thermostate nutzen.
Wie kann ich den Stromverbrauch meiner Wärmepumpe weiter senken?
1. Wärmepumpe mit Solarstrom betreiben
Eigenverbrauch von Solarstrom reduziert die Stromkosten drastisch. Eine 10-kWp-Photovoltaikanlage kann im Schnitt 4.500 kWh pro Jahr erzeugen – genug, um eine Wärmepumpe großteils klimaneutral zu betreiben.
2. Günstige Wärmepumpen-Tarife nutzen
Einige Energieversorger bieten spezielle Wärmepumpentarife an, die bis zu 10 Cent/kWh günstiger sein können.
3. Verbrauch überwachen
Mit einem intelligenten Stromzähler oder einer App kann der Verbrauch kontrolliert und optimiert werden.
Fazit: Hohe Stromkosten sind oft vermeidbar
Wenn die Wärmepumpe zu viel Strom verbraucht, liegt es oft an Installationsfehlern oder falschen Einstellungen. Besonders problematisch sind
- zu hohe Vorlauftemperaturen,
- Heizstäbe, die zu früh anspringen und
- eine fehlerhafte Dimensionierung der Anlage.
Durch Optimierung der Regelung, bessere Heizflächen und Solarstrom kann der Verbrauch um bis zu 50 Prozent gesenkt werden. Wer sich unsicher ist, sollte eine Energieberatung nutzen – oft gibt es dafür sogar Förderungen!