Immobilienpreise

Von wegen alles wird teurer: Wohnungen sind jetzt deutlich günstiger als 2022

Autorenbild: Andreas Steger
immowelt App herunterladen

Während vieles im Alltag teurer geworden ist, zeigt ein Blick auf die Immobilienmärkte der Großstädte ein ganz anderes Bild. Viele Eigentumswohnungen kosten heute deutlich weniger als zum Boomjahr 2022 – in einzelnen Städten trennen Käufer sogar über 80.000 Euro vom damaligen Rekordniveau.

Dreijahresvergleich zeigt deutliche Abstände zum Boomhoch

Im Sommer 2022 erreichten die Angebotspreise vieler Großstädte ihren Höhepunkt. Vergleicht man diese Werte mit dem aktuellen Stand, wird schnell klar: Die damaligen Rekordsummen sind in den meisten Städten weit entfernt. 63 von 80 untersuchten Großstädten liegen heute spürbar unter dem Preisniveau von damals. Das zeigt eine immowelt Analyse der Angebotspreise von Bestandswohnungen.

Die Musterrechnung mit einer 75-Quadratmeter-Wohnung verdeutlicht die Dimension: Zwischen den Spitzenwerten von 2022 und den heutigen Preisen liegen vielerorts mehrere zehntausend Euro. Zwar sind die Märkte inzwischen stabiler und zeigen keine starke Abwärtsbewegung mehr, der Abstand zum Boom bleibt jedoch deutlich bestehen.

München, Stuttgart und Fürth: Wo der Unterschied am größten ist

Besonders in Städten mit ohnehin hohen Ausgangspreisen fällt der Vergleich ins Auge. München zeigt die größte Differenz: Eine Wohnung, die 2022 rund 700.000 Euro kostete, liegt heute bei etwa 617.000 Euro – ein Abstand von 83.000 Euro.

In Stuttgart ergibt sich ein Unterschied von 64.000 Euro zwischen damals und heute. Die Modellwohnung kostet aktuell rund 337.000 Euro statt 401.000 Euro.

Auch Fürth bleibt deutlich unter dem Boomwert, mit 47.000 Euro Abstand zur Spitze von 2022.

„Die Kaufpreise liegen in den meisten deutschen Großstädten weiterhin spürbar unter dem Rekordniveau des Sommers 2022“, sagt immowelt Geschäftsführer Dr. Robert Wagner. „Unsere Analyse zeigt, dass Wohneigentum in vielen Städten immer noch günstiger angeboten wird als zu Boomzeiten. Besonders in Metropolen wie München oder Stuttgart liegen die aktuellen Angebotspreise deutlich unter den Werten von vor drei Jahren.“

Stadt Juni 2022 November 2025 Preisrückgang
München 700.000 € 617.000 € -83.000 €
Stuttgart 401.000 € 337.000 € -64.000 €
Fürth 316.000 € 269.000 € -47.000 €
Hamburg 490.000 € 447.000 € -43.000 €
Frankfurt 462.000 € 419.000 € -43.000 €


In Hamburg beträgt die Differenz zwischen dem Boomjahr und heute 43.000 Euro. Die Beispielwohnung kostet aktuell rund 447.000 Euro statt 490.000 Euro – ein Wert, der zeigt, wie stark selbst wirtschaftlich robuste Städte vom Allzeithoch entfernt geblieben sind.

Ein nahezu identisches Bild ergibt sich in Frankfurt, wo die Musterwohnung 2022 noch bei etwa 462.000 Euro lag und heute bei 419.000 Euro steht. Auch hier ergibt sich ein Abstand von 43.000 Euro.

17 Städte liegen über den Rekordwerten von 2022

Die Entwicklung verläuft jedoch nicht überall gleich. Während der Großteil der Städte weiterhin unter dem Boomniveau bleibt, haben 17 Großstädte die Werte von 2022 inzwischen wieder übertroffen.

Besonders auffällig sind hier Bonn, Jena und Kaiserslautern, wo die Beispielwohnung heute zwischen 17.000 und 22.000 Euro mehr kostet als vor drei Jahren. Auch Städte wie Recklinghausen und Gelsenkirchen liegen wieder über den damaligen Rekordsummen.

Damit zeigt sich ein differenziertes Bild: Während viele Märkte preislich entspannter geblieben sind, hat sich das Niveau andernorts bereits wieder angehoben.

(1)
5 von 5 Sternen
5 Sterne
 
1
4 Sterne
 
0
3 Sterne
 
0
2 Sterne
 
0
1 Stern
 
0
Deine Bewertung:

Seite weiterleiten

Artikel drucken

War dieser Artikel hilfreich?

immowelt Redaktionskodex

Die immowelt Redaktion verfügt über ein breites Immobilienwissen und bietet den Lesern sorgfältig recherchierte Informationen in hilfreichen Ratgebertexten. Der Anspruch der immowelt Experten ist es, komplexe Sachverhalte möglichst einfach wiederzugeben. Sämtliche Inhalte werden regelmäßig überprüft und verlässlich aktualisiert. Die immowelt Redaktion kann und darf keine rechtsgültige Beratung leisten. Für rechtsverbindliche Auskünfte empfehlen wir stets den Rat eines Fachanwalts, Eigentümer- oder Mieterverbands einzuholen.

Hier geht es zu unserem Impressum, den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, den Hinweisen zum Datenschutz und nutzungsbasierter Online-Werbung.