Während die Wohnungspreise in Saarbrücken zuletzt wieder leicht gestiegen sind, offenbart der Blick ins Umland spannende Entwicklungen bei Hauspreisen. Einige Landkreise in der Umgebung verzeichnen deutliche Rückgänge – und bieten damit Chancen für clevere Käufer. Wir zeigen, wo sich der Einstieg besonders lohnt.
Rund um Saarbrücken sind die Kaufpreise gefallen. Foto: stock.adobe.com / Fotoschlick
Preise in Saarbrücken ziehen an – Ausweichen lohnt sich
Laut aktueller Immowelt-Daten sind die Wohnungspreise in Saarbrücken innerhalb eines Jahres um 5 % gestiegen. Im Fünfjahresvergleich liegt das Plus sogar bei 17,8 %. Zwar ging es im letzten Monat leicht um –0,6 % zurück, insgesamt zeigt der Markt eine stabile bis positive Entwicklung. Wer aber ein Haus sucht – insbesondere ein älteres Bestandsobjekt – sollte einen genaueren Blick in die angrenzenden Landkreise werfen, wo die Preise deutlich gefallen sind.
Die größten Preisrückgänge im Umkreis von 50 Kilometern
Saarpfalz-Kreis
Neuer Preis: 1.932 €/m²
Entwicklung: +8,3 %
Sanierungsquote (F-H): 56 %
Zwar ist der durchschnittliche Quadratmeterpreis im Saarpfalz-Kreis (z. B. Homburg, Blieskastel, St. Ingbert) in den letzten Jahren gestiegen, doch es gibt stark variierende Teillagen mit Sanierungsbedarf: Über die Hälfte der angebotenen Häuser fällt in die Effizienzklassen F bis H – das senkt die Preise in sanierungsbedürftigen Segmenten lokal erheblich.
Saarlouis
Neuer Preis: 1.834 €/m²
Entwicklung: +5,6 %
Sanierungsquote (F-H): 69 %
Auch wenn der Landkreis Saarlouis insgesamt einen Preisanstieg verzeichnet, gehört er zu den Regionen mit dem höchsten Anteil an energetisch veralteten Häusern. Besonders Orte wie Dillingen, Saarlouis selbst oder Schwalbach bieten ein großes Angebot an älteren Bestandsimmobilien – hier lohnt sich der Blick auf Sanierungsobjekte.
Regionalverband Saarbrücken
Neuer Preis: 1.814 €/m²
Entwicklung: +6,7 %
Sanierungsquote (F-H): 71 %
Im Stadtkern selbst zeigt sich das Preisniveau vergleichsweise niedrig, was stark mit dem hohen Sanierungsbedarf zusammenhängt. Bezirke wie Malstatt, Burbach oder Eschberg weisen viele energetisch schwache Objekte auf. Die Karte zeigt zudem: Während der Westen der Stadt eher im preisgünstigen Bereich liegt, erreichen die innerstädtischen Viertel mit guter Lage bereits wieder über 2.600 €/m².
Neunkirchen
Neuer Preis: 1.554 €/m²
Entwicklung: +5,3 %
Sanierungsquote (F-H): 77 %
Trotz des leichten Anstiegs bietet Neunkirchen (z. B. Spiesen-Elversberg, Ottweiler, Wiebelskirchen) ein niedriges Preisniveau. Mit knapp 1.500 Euro pro Quadratmeter und einem extrem hohen Anteil an Häusern mit schlechter Energieeffizienzklasse ist der Sanierungsaufwand zwar hoch, doch die Einstiegskosten sind entsprechend niedrig.
Fazit: Sanierungsobjekte bieten Sparpotenzial – aber mit Aufwand
Die Umgebung von Saarbrücken ist 2025 kein klassisches Schnäppchenparadies mit flächendeckenden Preisrückgängen. Doch wer sich auf Bestandsimmobilien mit Modernisierungsbedarf einlässt, kann in vielen angrenzenden Kreisen günstig zum Zug kommen. Insbesondere der hohe Anteil an Häusern mit Energieeffizienzklassen F bis H eröffnet Spielraum für Verhandlungen. In Kombination mit staatlichen Förderprogrammen und einem langfristigen Anlagehorizont kann sich der Kauf im Umland auch dann lohnen, wenn die offiziellen Durchschnittspreise leicht gestiegen sind. Entscheidend ist der Einzelfall – und der Sanierungswille.
Geschrieben am 09.07.2025
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