Vom „hässlichen Asthaufen“ zum ökologischen Multitalent – was du über Totholzhecken wissen solltest.
Von einer Totholzhecke profitieren viele Tiere. Foto: ChristineKuchem / stock.adobe.com
Was genau ist eine Totholzhecke – und warum sieht man sie immer öfter?
Totholzhecken bestehen aus aufgeschichtetem, abgestorbenem Holz – meist Äste, Zweige und Stämme, die beim Rückschnitt von Bäumen oder Sträuchern anfallen. Früher wurden diese Holzreste oft verbrannt oder entsorgt. Heute erleben sie ein Comeback im naturnahen Gartenbau. Denn Totholzhecken sind nicht nur eine clevere Möglichkeit zur Wiederverwertung, sondern ein echter Lebensraum für viele Tiere.
In öffentlichen Parks, Naturgärten oder im Schrebergarten tauchen sie immer häufiger auf – als grüne Alternative zum klassischen Gartenzaun.
Welche Tiere profitieren von einer Totholzhecke?
Eine gut gebaute Totholzhecke verwandelt sich schnell in ein kleines Naturparadies. Sie bietet:
- Unterschlupf für Igel, die dort sicher überwintern können
- Brutplätze für Vögel wie Rotkehlchen oder Zaunkönig
- Unterschlupf für Amphibien wie Erdkröten und Molche
- Lebensraum für Insekten, darunter viele nützliche Arten wie Wildbienen, Käfer oder Schmetterlinge
Das Totholz zersetzt sich langsam, was eine Vielzahl an Pilzen und Mikroorganismen anzieht – das fördert die Biodiversität im Garten deutlich.
Wie wird eine Totholzhecke aufgebaut?
Eine klassische Totholzhecke wird in Schichten aufgebaut. Dafür brauchst du:
- Starke Äste oder Pfosten als Seitenbegrenzung
- Längere Äste und Zweige für die äußeren Schichten
- Feineres Material, Laub und kleinere Zweige für die Füllung
Du beginnst mit einer stabilen Einfassung und füllst den Innenraum locker mit dem restlichen Holzmaterial auf. Wichtig ist, dass Luft zirkulieren kann – das verhindert Schimmel und beschleunigt den natürlichen Abbauprozess.
Wie groß und hoch sollte sie sein?
Die Maße hängen von deinem Garten ab. Typisch sind:
- Höhe: zwischen 0,8 und 1,5 Meter
- Breite: etwa 1 Meter
- Länge: beliebig, oft 2 bis 5 Meter
Sie lässt sich auch gut als Grundstücksgrenze einsetzen – besonders in Kombination mit lebenden Hecken oder Sträuchern.
Welche Vorteile hat eine Totholzhecke für dich als Gärtner?
Neben dem ökologischen Nutzen punktet die Totholzhecke auch ganz praktisch:
- Kein Grünschnitt entsorgen – spart Zeit und Geld
- Wind- und Sichtschutz durch dichte Struktur
- Weniger Pflegeaufwand im Vergleich zu lebenden Hecken
- Ein natürlicher Dünger entsteht im Inneren durch Zersetzung
Und nicht zuletzt: Sie bringt Bewegung und Leben in den Garten – ein echtes Highlight für Naturfreunde.
Worauf sollte man achten?
Achte bei der Auswahl des Holzes darauf, dass es nicht behandelt oder lackiert ist. Chemikalien schaden den Bodenorganismen und Tierarten. Außerdem solltest du die Hecke nicht in direkter Nähe zu Gebäuden anlegen – besonders wenn du in einem Gebiet mit vielen Mäusen oder Mardern wohnst.
Geschrieben am 14.05.2025
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