Wärmepumpen lohnen sich zunehmend auch in Altbauten. Forschende des Fraunhofer-Instituts haben untersucht, wie effizient verschiedene Systeme in älteren Gebäuden arbeiten – mit einem überraschend klaren Sieger.
Eine Langzeit-Studie zeigt: Wärmepumpen arbeiten auch in Altbauten effizient. Foto: Robert Poorten / stock.adobe.com
Unsere Artikel können Partnerlinks enthalten. Im Falle eines Kaufs des Produkts erhalten wir ggf. eine Provision.
Wärmepumpen werden auch für alte Häuser interessant
Noch vor wenigen Jahren galten Wärmepumpen vor allem als Technik für Neubauten. Doch das ändert sich: Laut Fraunhofer ISE wurden 2024 bereits fast 70 Prozent aller neuen Häuser mit Wärmepumpen beheizt – und auch Eigentümer älterer Gebäude ziehen nach. Neue Modelle arbeiten effizienter, selbst wenn das Haus nicht auf Neubaustandard saniert wurde. Die Geräte entziehen der Umgebung Wärme – aus Luft oder Erdreich – und nutzen sie, um Heizenergie zu erzeugen.
Fraunhofer-Forschende messen reale Effizienz
Ein Team des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) hat vier Jahre lang die Leistung von 77 Wärmepumpen in Ein- und Zweifamilienhäusern untersucht. Die Gebäude stammten aus den Jahren 1826 bis 2001 – also echte Altbauten. 61 der getesteten Anlagen nutzten Außenluft als Energiequelle, 16 arbeiteten mit Erdwärme. Die Forscher ermittelten dabei die sogenannte Jahresarbeitszahl, also das Verhältnis von erzeugter Wärme zu eingesetztem Strom. Sie zeigt, wie effizient eine Anlage im Betrieb tatsächlich ist.
Luft oder Erde? Der Effizienzvergleich
Die Ergebnisse des Forschungsprojekt des Fraunhofer ISE sind deutlich: Luft-Wärmepumpen erreichten im Mittel eine Jahresarbeitszahl von 3,4. Das bedeutet, dass eine Kilowattstunde Strom im Durchschnitt 3,4 Kilowattstunden Wärme liefert. Bei den erdbasierten Wärmepumpen lag der Wert hingegen bei 4,3 – und damit klar höher. Auch die Bandbreite war beeindruckend: Zwischen 3,6 und 5,4 bewegten sich die gemessenen Werte. Schon 2019 hatten ähnliche Messungen gezeigt, dass erdbasierte Systeme tendenziell effizienter sind – doch der Vorsprung hat sich nochmals vergrößert.
Fazit: Erdwärmepumpen schlagen Luftsysteme deutlich
Während Luft-Wärmepumpen im Altbau solide Ergebnisse liefern, bleiben sie temperaturabhängig und verlieren bei Kälte an Effizienz. Erdwärmepumpen dagegen nutzen das konstante Temperaturniveau im Boden – und das zahlt sich aus. Sie liefern im Schnitt rund 25 Prozent mehr Heizenergie pro eingesetzter Strommenge. Wer also über eine Wärmepumpe im Altbau nachdenkt, findet in der Erdwärmepumpe die effizienteste Lösung – auch wenn Bohrungen und höhere Investitionen anfallen. Langfristig ist sie die Technik mit dem größten Sparpotenzial.
Buchtipp: Wärmepumpe im Altbau 2025 erklärt das Gebäudeenergiegesetz (GEG 2025) und die Wärmepumpen-Technik in klarer Alltagssprache – ohne Fachjargon und mit praxisnahen Beispielen. Es zeigt Schritt für Schritt, wie Hausbesitzer den Umstieg auf erneuerbares Heizen planen, Förderungen optimal nutzen und typische Fehler vermeiden.
Geschrieben am 05.12.2025
von
100% der Leser fanden diesen Artikel hilfreich
Seite weiterleiten
Artikel drucken