Immobilienpreise schrecken viele junge Menschen ab. Dabei lohnt es sich gerade jetzt, nach einer Eigentumswohnung Ausschau zu halten – nicht trotz, sondern wegen der aktuellen Lage. Das zeigt das Preis-Tool für 200 Städte.
Jung eine Wohnung kaufen, um Vermögen aufzubauen. Um so jünger du bist, desto mehr hast du die Zeit auf deiner Seite. Foto: stock.adobe.com / Lucia PSV
Alles wird teurer – auch das Wohnen
Lebensmittel, Freizeit, Technik – vieles kostet heute mehr als noch vor wenigen Jahren. Und das Wohnen bildet da keine Ausnahme. Gerade in Städten mit hoher Nachfrage sind die Mieten in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen. Wer jung ist und gerade mit der Ausbildung fertig, zahlt für die erste eigene Unterkunft oft mehrere hundert Euro im Monat. Geld, das Monat für Monat verschwindet – ohne dass langfristig etwas davon bleibt. Vermögensaufbau ist so kaum möglich.
Natürlich trägt auch die Inflation ihren Teil dazu bei. Was heute 5 Euro kostet, wird in zehn Jahren nicht wieder 3 Euro kosten – vermutlich ist es sogar noch deutlich teurer. Dieser Kaufkraftverlust, also dass man für das gleiche Geld später weniger bekommt, ist kein Fehler im System – er ist Teil davon. Wer Geld nur spart, verliert auf Dauer einen Teil seines Vermögens. Nur wer investiert, schützt sich zumindest ein Stück weit davor.
Eigentum statt Miete – ein realistischer Vergleich
500 Euro Miete im Monat – das klingt erstmal machbar. Doch auf lange Sicht ist das viel Geld. Ziemlich genau 60.000 Euro in zehn Jahren. Weg. Nur fürs Wohnen. Was wäre, wenn du diese Summe in eine Finanzierung stecken könntest?
Eine kleine Wohnung – vielleicht 40 Quadratmeter. Zum Beispiel in Dortmund: Dort bekommst du so etwas zwischen 80.000 und 100.000 Euro. Das erscheint dir jetzt vielleicht unvorstellbar viel Geld. Aber bedenke, wie viel Zeit du hast, um das abzubezahlen – ähnlich wie bei der Miete, von Monat zu Monat. Selbst ohne Eigenkapital und mit 2 % Tilgung kommst du mit rund 500 Euro monatlich schon sehr weit – und stehst bald besser da als mit einer Mietwohnung.
Mit dem Finanzierungsrechner kannst du es testen: Mit einer langfristigen Zinsbindung und gelegentlichen Sondertilgungen gehört dir die Wohnung in 20 Jahren. Keine Mieterhöhung, kein Eigenbedarf, keine Wohnungssuche mehr.
Natürlich bringt Eigentum auch Verantwortung mit sich: Kreditverträge, Instandhaltung, Nebenkosten. Aber am Ende investierst du in etwas, das dir bleibt – statt dein Geld dauerhaft für fremdes Eigentum auszugeben.
Warum Kaufen langfristig oft günstiger ist
Eines steht fest: Miete wird auf lange Sicht teurer. Das ist kein Zufall, sondern die logische Folge von Inflation, steigenden Baukosten und wachsender Nachfrage in den Städten. Vermieter geben gestiegene Ausgaben weiter – etwa für Modernisierungen, Energiekosten oder Finanzierung. Gleichzeitig entstehen in vielen Regionen zu wenige neue Wohnungen. Das sorgt dafür, dass Wohnraum knapper – und damit teurer – wird.
Ein vorübergehender Preisrückgang bei Immobilien ist zwar möglich, keine Frage. Aber dauerhaft sinkende Wohnkosten? Das ist nicht realistisch. Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zeigt: Wohnen war noch nie auf Dauer günstiger – weder zur Miete noch im Eigentum.
Dieses Tool beweist es dir und macht das greifbar. Er zeigt dir, wie stark die Kaufpreise in den 200 größten Deutschen Städten seit 2017 gestiegen sind – auch in deiner Stadt. Hättest du während der Niedrigzinsphase vor acht Jahren gekauft, würdest du heute sehr wahrscheinlich deutlich unter dem aktuellen Marktwert liegen. Und das trotz Pandemie, Inflation und all den Krisen, die es in dieser Zeit gegeben hat und gibt.
Preissteigerung Apartments (2017 bis 2025)
Wähle deine Stadt und gib deine Wohnfläche ein, um die theoretische Preisentwicklung zu sehen:
Planungssicherheit trotz Zinsen
Zinsen sind aktuell höher als noch vor ein paar Jahren – aber sie sind nicht außer Kontrolle. Eine 10-Jahres-Finanzierung liegt derzeit bei rund 3,6 Prozent, eine 20- bis 30-jährige Finanzierung bei etwa 3,8 Prozent. Wer jetzt abschließt, kann sich diese Konditionen langfristig sichern. Die Monatsrate bleibt stabil – ganz egal, was der Mietmarkt oder die Zinsentwicklung künftig macht.
Zudem gibt es flexible Möglichkeiten:
- Sondertilgungen, wenn unerwartet Geld zur Verfügung steht.
- Prolongation – ein sperriges Wort, aber ein starkes Werkzeug. Nach zehn Jahren kannst du deinen Kredit neu verhandeln. Wenn die Zinsen gefallen sind, bekommst du bessere Konditionen. Wenn sie gestiegen sind, bleibst du einfach bei deinem alten Vertrag. Win-win. Alle Wichtige dazu erfährst du unter dem Thema Anschlussfinanzerung.
Es geht nicht um Luxus – sondern um einen soliden Start
Niemand erwartet von jungen Menschen, dass sie ein Einfamilienhaus mit Garten kaufen. Eine kompakte Zwei-Zimmer-Wohnung reicht. Wichtig ist nicht die Größe, sondern die Perspektive. Eigentum kann langfristig vermietet oder verkauft werden. Es bleibt ein Vermögenswert – etwas, das man im Zweifel auch wieder zu Geld machen kann.
Gerade junge Menschen haben dabei einen entscheidenden Vorteil: Zeit. Er ist hier der größte Hebel. Wer früh beginnt, profitiert vom Zinseszinseffekt, von Wertsteigerung und davon, dass selbst kleine monatliche Raten über Jahrzehnte hinweg große Wirkung entfalten können.
Eigentum schafft Optionen
Wer sich später beruflich oder privat verändert, ist mit Eigentum nicht gebunden. Wohnungen lassen sich vermieten oder verkaufen. Sie können als Sicherheit dienen – für neue Pläne, für Rücklagen oder fürs Alter.
Fazit: Wer früh beginnt, verschafft sich Spielraum
Kaufen heißt nicht automatisch, sich festzulegen. Aber es bedeutet, bewusst mit den eigenen Ressourcen umzugehen – und langfristig vorzusorgen. Eigentum ist kein Muss. Aber es ist eine Möglichkeit, sich ein Stück Unabhängigkeit und Stabilität zu schaffen.
Gerade in jungen Jahren lohnt es sich, die Augen offenzuhalten. Nicht, weil es einfach ist. Sondern weil es sinnvoll ist.
Geschrieben am 28.04.2025
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