Ratgeber

Hitze-Horror in der Stadt: Wo es jetzt am schlimmsten ist – und wer noch verschont bleibt

Autorenbild Kilian Treß
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Deutschlands Städte ächzen unter der Hitze. Der neue Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe zeigt: Mehr als 12 Millionen Menschen leben in extrem belasteten Gebieten. Besonders schlimm trifft es Mannheim, Ludwigshafen und Worms. Doch auch vermeintlich kühle Städte im Norden müssen handeln.

Hitzefalle Beton: Städte im Süden besonders betroffen

Mannheim, Ludwigshafen, Worms – diese drei Städte stehen an der Spitze des Negativ-Rankings der Deutschen Umwelthilfe. In Mannheim sind satte 88 Prozent der Bevölkerung in stark hitzebelasteten Gebieten zuhause. In Ludwigshafen sind es sogar 88,3 Prozent, in Worms ganze 91,6 Prozent. Gründe: Hohe Flächenversiegelung, kaum Grünflächen und sehr hohe Oberflächentemperaturen im Sommer.

Auch in Frankfurt, Offenbach und Mainz ist die Situation dramatisch: Hier leben zwischen 61 und 69 Prozent der Menschen in besonders heißen Stadtteilen. Die Deutsche Umwelthilfe fordert deshalb: Schluss mit dem Beton-Wahnsinn – her mit mehr Bäumen, Parks und entsiegelten Flächen.

Die Metropolen im Vergleich: So schlimm ist es in Berlin, Hamburg und München

Und wie sieht es in den großen Metropolen aus? Auch hier gibt es Handlungsbedarf – wenn auch nicht ganz so extrem wie im Süden:

Stadt Hitzebetroffenheitsindex (HBI) Anteil stark betroffener Bevölkerung
Berlin 15,58 44,8 %
Hamburg 13,32 10,3 %
München 15,52 29,1 %

 

Während Berlin fast zur Hälfte betroffen ist, schneiden Hamburg und München zumindest noch besser ab. Dennoch: Auch hier sind große Teile der Bevölkerung in mittel oder stark belasteten Zonen unterwegs.

Die grünsten Städte: Wo es noch vergleichsweise erträglich ist

Ganz anders sieht es in den norddeutschen Städten Kiel, Wilhelmshaven und Flensburg aus. Sie gehören zu den wenigen Kommunen mit „Grüner Karte“. Hier ist der Anteil der stark betroffenen Bevölkerung besonders gering:

Stadt HBI Anteil stark betroffener Bevölkerung
Kiel 13,27 19,1 %
Wilhelmshaven 13,05 15,6 %
Flensburg 12,98 9,8 %

 

Doch auch dort gibt es eine Schattenseite: Trotz moderater Temperaturen liegt der Versiegelungsgrad zum Teil über 45 Prozent – ein Alarmsignal für die Zukunft.

Neue Berechnungsmethode zeigt: Hitze trifft sozial ungleich

Erstmals hat die DUH für den Hitze-Check 2025 den sogenannten Hitzebetroffenheitsindex (HBI) entwickelt. Die Grundlage: Satellitendaten, Bodenversiegelung, Grünvolumen und Bevölkerungsdichte. Städte wurden in 100-Meter-Raster unterteilt und ausgewertet. Besonders betroffen sind Stadtteile mit viel Beton, wenig Bäumen und dichter Bebauung.

Ziel der DUH: Kommunen sollen gezielt dort investieren, wo Menschen besonders unter Hitze leiden. Gefordert werden verbindliche Mindestgrünanteile in Bauvorschriften und eine konsequente Umstellung der Stadtplanung auf Hitzeschutz.

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