Erst Unordnung, dann Internet-Diktatur: Ein neuer Mitbewohner übernimmt die Kontrolle über den Router und sperrt die WG-Mitglieder aus dem Netz – obwohl alle mitzahlen! Doch wie reagiert die WG auf den digitalen Alleingang?

Router Delicti. Wenn aus einem kleinen WG-Streit ein Krieg ums Internet wird. Foto: stock.adobe.com / LIGHTFIELD-STUDIOS
WLAN als Machtinstrument: Wenn der Router zum Zankapfel wird
Es gibt Streitigkeiten in Wohngemeinschaften, die sind fast schon Klassiker: Wer putzt das Bad? Wer hat das letzte Bier aus dem Kühlschrank genommen? Doch in dieser WG eskalierte der Konflikt auf eine neue Stufe: Der neue Mitbewohner sperrte die anderen aus dem WLAN aus – obwohl sie weiterhin ihren Anteil an den Kosten zahlten.
Der Auslöser? Eine Auseinandersetzung über Ordnung und Sauberkeit. Als Reaktion änderte der neue Mitbewohner das Passwort und behielt den Zugang für sich. Entsprechende Regeln im Mietvertrag hätten diese Probleme wohl auch nicht gelöst. Die übrigen WG-Mitglieder saßen auf dem Trockenen – ohne Streaming, ohne Online-Gaming, ohne Mails oder Homeoffice.
Der Versuch, die Hausverwaltung einzuschalten, brachte nichts. Die Haltung des Vermieters? „Nicht unser Problem.“ Die einfachste Lösung, ein neues Netzwerk aufzusetzen, war ebenfalls unmöglich, denn es gab nur eine Anschlussdose in der Wohnung. Damit saßen die Mitbewohner in der digitalen Isolation.
Doch dann wandte sich einer von ihnen an die Reddit-Community – und die Vorschläge, wie man den Router-König in die Knie zwingt, ließen nicht lange auf sich warten.
Von Diplomatie bis Sabotage: Die Community hat Vorschläge
Was tun, wenn ein Mitbewohner sich zum digitalen Diktator aufschwingt? Die Reddit-User hatten einige Ideen – und die reichten von friedlichen Lösungen bis zu kreativen Sabotageakten.
1. Zahlungen einstellen – kein Geld, kein WLAN
Die offensichtlichste Lösung: Nicht mehr zahlen. Wenn er das Internet exklusiv nutzen will, soll er auch die Rechnung allein tragen. Doch was, wenn ihn das finanziell nicht juckt und locker ausgleicht?
2. Der Router-Reset-Trick
Ein Trick, so alt wie das WLAN selbst: Den Router auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Falls das Gerät nicht in seinem Zimmer versteckt war, hätte ein Druck auf den Reset-Knopf genügt – schon wäre das Passwort wieder auf Standard zurückgesetzt, das praktischerweise auf der Unterseite des Geräts steht.
3. Störmaßnahmen: WLAN gegen WLAN
Besonders einfallsreich war die Idee, einen zweiten Router mit demselben WLAN-Namen aufzusetzen. Dadurch würden sich seine Geräte ständig in das falsche Netzwerk einwählen – ein Albtraum für Streaming und Gaming.
Noch radikaler: Ein kleiner Neodym-Magnet in der Nähe des Routers, der für „unerklärliche“ Empfangsstörungen sorgt. Oder der Einsatz eines Repeaters, der das Signal „verstärkt“, aber mit eigener Passwortvergabe.
4. Strom aus, Problem gelöst?
Falls der Mitbewohner nicht den Stromvertrag auf seinen Namen hatte, gäbe es eine einfache Lösung: Die Sicherung für sein Zimmer kappen. Keine Energie, kein WLAN, kein Komfort – mal sehen, wie lange er durchhält.
Noch gemeiner: Den Router einfach ausstecken und „verschwinden lassen“. „Keine Ahnung, wo der ist… Vielleicht mit dem letzten Wocheneinkauf mitgewandert?“
5. Kühlschrank, Waschmaschine und Bad abschließen
„Wenn du uns vom Internet ausschließt, gibt es bald Schlösser an der Waschmaschine, am Kühlschrank und am Badezimmer.“ Einige Nutzer fanden, dass eine physische Antwort auf eine digitale Sperre angemessen sei.
Das überraschende Ende: Der Router-Fürst lenkt ein
Nachdem die WG-Mitglieder den harten Weg gewählt hatten – Zahlungen eingestellt, Router regelmäßig neugestartet, Internet-Störungen herbeigeführt – knickte der selbsternannte Netzwerk-König langsam ein.
Ohne Zahlungen und mit einer steigenden Anzahl an „technischen Problemen“ sah er sich gezwungen, das Gespräch zu suchen. Wie sich herausstellte, hatte er sich nicht unbedingt aus Bosheit so verhalten, sondern schlicht unterschätzt, wie sehr Internet für alle zur Grundversorgung gehört.
Am Ende wurde eine neue Regelung getroffen:
✅ Ein neuer Vertrag aufgesetzt – diesmal mit allen als offizielle Zahler.
✅ Der Router in einem neutralen Bereich aufgestellt.
✅ Ein gemeinsames Passwort festgelegt, das nicht einfach geändert werden kann.
Fazit? Drohe nicht mit Internet-Entzug. In einer WG kann man über vieles streiten – aber wer am WLAN dreht, muss mit der geballten Kreativität seiner Mitbewohner rechnen.