Viele Wohngebäude in Deutschland fallen in die Energieeffizienzklasse D. Diese Einstufung weist auf einen erhöhten Energiebedarf hin – häufig verbunden mit veralteter Gebäudetechnik und unzureichender Dämmung. Welche Merkmale typisch sind und welche Sanierungsmaßnahmen die Effizienz verbessern können.
Energieeffizienzklasse D: Meist Gebäude mit mittleren energetischem Standard. Foto: iStock.com / Detailfoto
Was sagt Energieeffizienzklasse D aus?
Gebäude der Klasse D verbrauchen zwischen 100 und unter 130 kWh Energie pro Quadratmeter und Jahr. Die Klasse gilt als Hinweis auf einen mittleren energetischen Zustand – mit häufig deutlich erkennbarem Optimierungspotenzial.
Typische Schwachstellen bei Gebäuden dieser Klasse
Wohnhäuser mit der Effizienzklasse D wurden oft in den 1960er- bis 1990er-Jahren errichtet. Viele wurden seitdem nicht umfassend saniert. Charakteristisch sind:
- Fehlende oder nur teilweise vorhandene Dämmung
- Fenster mit einfacher oder älterer Doppelverglasung
- Heizungsanlagen älter als 20 Jahre, häufig auf Basis von Öl oder Gas
- Wärmeverluste über Dach, Fassade und Kellerdecke
- Keine Integration erneuerbarer Energien
Diese baulichen und technischen Defizite führen zu einem hohen Energieverbrauch und entsprechend steigenden Betriebskosten.
Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung
Eine energetische Verbesserung erfordert in der Regel mehrere Maßnahmen. Die wichtigsten Schritte:
Gebäudedämmung verbessern
Fassade, Dachflächen und Kellerdecken sollten vollständig gedämmt werden, um Wärmeverluste zu minimieren.
Fenster austauschen
Moderne Fenster mit Wärmeschutzverglasung bieten bessere Dämmwerte und reduzieren den Heizwärmebedarf.
Heizung erneuern
Der Ersatz alter Heizungsanlagen durch effiziente Systeme wie Wärmepumpen, Pelletheizungen oder moderne Brennwerttechnik ist ein zentraler Baustein.
Solaranlagen integrieren
Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen können zur Strom- oder Warmwassererzeugung beitragen und den Gesamtverbrauch senken.
Heiztechnik optimieren
Ein hydraulischer Abgleich sowie die Dämmung von Rohrleitungen verbessern die Effizienz bestehender Systeme zusätzlich.
Zur Planung eignet sich ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP), der technische Maßnahmen aufeinander abstimmt und Prioritäten festlegt.
Fördermöglichkeiten
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt einzelne Maßnahmen mit Zuschüssen. Je nach Umfang sind bis zu 30 % Förderung möglich. Bei Kombination mehrerer Schritte oder Umsetzung im Rahmen eines iSFP können zusätzliche Boni in Anspruch genommen werden.
Auswirkungen auf den Immobilienwert
Häuser der Klasse D erzielen am Markt in der Regel keine Preisaufschläge, wie eine immowelt Analyse zeigt. Käufer berücksichtigen die Kosten für notwendige Modernisierungen. Eine energetische Sanierung kann den Verkaufswert positiv beeinflussen – insbesondere in stark nachgefragten Regionen oder bei vermieteten Objekten.
Energieeffizienzklasse D: Klarer Handlungsbedarf
Ein Gebäude der Klasse D weist einen mittleren energetischen Standard auf. Angesichts steigender Energiekosten und regulatorischer Anforderungen besteht in vielen Fällen Sanierungsbedarf. Eine energetische Verbesserung erhöht nicht nur die Effizienz, sondern trägt auch zur langfristigen Werterhaltung der Immobilie bei.
Geschrieben am 08.04.2025
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