Ob sanierter Altbau in Erlenstegen oder Altstadtwohnung in St. Lorenz: Wer in Nürnberg eine Immobilie in Bestlage kaufen möchte, zahlt deutlich mehr als im Rest der Stadt. Eine aktuelle immowelt Analyse zeigt: In den Top-Straßen Nürnbergs liegt der Quadratmeterpreis bis zu 44 Prozent über dem Durchschnitt. Und das hat weniger mit Hype zu tun – sondern viel mit Ruhe, Raum und knappen Möglichkeiten.
6 der 10 teuersten Straßen Nürnbergs liegen im Nordosten der Stadt. Foto: Travel Faery / stock.adobe.com
Die 10 teuersten Straßen in Nürnberg – und was sie gemeinsam haben
| Rang | Straße | Stadtteil | Ø Preis (€/m²) | Stadtschnitt | Aufschlag |
| 1 | Wackenroderstraße | Erlenstegen | 5.159 € | 3.579 € | +44 % |
| 2 | Novalisstraße | Erlenstegen | 5.045 € | 3.579 € | +41 % |
| 3 | Schlegelstraße | Erlenstegen | 4.996 € | 3.579 € | +40 % |
| 4 | Mörikestraße | Erlenstegen | 4.992 € | 3.579 € | +39 % |
| 5 | Hintere Ledergasse | St. Lorenz | 4.989 € | 3.579 € | +39 % |
| 6 | Banatstraße | Zerzabelshof | 4.984 € | 3.579 € | +39 % |
| 7 | Kleinweidenmühle | Himpfelshof | 4.978 € | 3.579 € | +39 % |
| 8 | Günthersbühler Straße | Erlenstegen | 4.967 € | 3.579 € | +39 % |
| 9 | Beethovenstraße | St. Jobst | 4.962 € | 3.579 € | +39 % |
| 10 | Stadenstraße | Erlenstegen | 4.961 € | 3.579 € | +39 % |
6 der 10 teuersten Straßen liegen in Erlenstegen – ein Stadtteil, der weder hip noch laut ist, aber dafür konstant gefragt.
Warum hier die Preise steigen – ganz ohne Szene
1. Ruhige Lagen mit viel Grün
Ob Pegnitztal, Marienbergpark oder der Rand des Knoblauchslands – in Nürnbergs Norden und Osten gibt’s Platz zum Atmen. Wer in Erlenstegen, St. Jobst oder Zerzabelshof wohnt, genießt große Grundstücke, alte Gärten und gewachsene Nachbarschaften. Ideal für Familien, Selbstständige, Paare – also für alle, die urban leben wollen, aber nicht auf Ruhe verzichten möchten.
2. Verkehrsberuhigt – aber gut angebunden
Trotz ruhiger Straßen und viel Grün ist man schnell in der City: mit Straßenbahn, Bus oder über den Frankenschnellweg. Gerade Erlenstegen oder Himpfelshof schaffen den Spagat zwischen Entschleunigung und Erreichbarkeit – etwas, das viele Innenstadtviertel längst verloren haben.
3. Kaum Neubauflächen – steigende Preise fast vorprogrammiert
Nürnberg hat geografisch kaum Luft nach außen:
- Im Westen liegt Fürth,
- im Osten und Süden der Reichswald,
- im Norden das Knoblauchsland, das landwirtschaftlich genutzt wird.
Das heißt: Neues Bauland ist Mangelware, vor allem dort, wo hohe Lebensqualität gefragt ist. Und wo nicht neu gebaut werden kann, steigt der Wert der Bestandsimmobilien – besonders in ruhigen, etablierten Vierteln wie Erlenstegen oder St. Jobst.
Was kostet Wohnen in Nürnbergs Toplagen?
- Sanierter Altbau in Erlenstegen, 100 m²: ab 500.000 €
- Haus mit Garten in St. Jobst oder Zerzabelshof: ab 700.000 €
- Altstadtwohnung in St. Lorenz: je nach Lage auch über 6.000 €/m² möglich
Fazit: Kein Hype – sondern bewährte Qualität
Wie die immowelt Analyse zeigt, steigen die Preise in Nürnberg nicht wegen kurzfristiger Trends, sondern weil es gute Lagen mit stabilem Wert einfach nicht im Überfluss gibt. Wer heute in der Wackenroderstraße oder Hinteren Ledergasse kauft, kauft nicht den Hype – sondern das, was seit Jahrzehnten funktioniert: Ruhe, Raum, Nachbarschaft – und sehr begrenztes Angebot.
Geschrieben am 02.06.2025
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