Die Hauspreise in Wiesbaden steigen weiter – doch nicht überall im Umland ziehen die Preise mit. Wer gezielt sucht, findet im Umfeld sogar Rückgänge. Wir zeigen, in welchen angrenzenden Landkreisen sich der Einstieg besonders lohnt und was bei der Energieeffizienz zu beachten ist.
Im Umkreis der hessischen Landeshauptstadt gibt es günstige Immobilien. Foto: stock.adobe.com / majonit
Wiesbaden bleibt teuer – lohnt sich der Blick ins Umland?
In Wiesbaden ist der Immobilienmarkt 2025 weiterhin angespannt. Die Preise für Häuser liegen inzwischen über 5.400 Euro pro Quadratmeter in vielen zentralen Lagen. Laut aktuellem Immowelt-Datenstand legten die Hauspreise im Vergleich zum Vorjahr um +8,6 % zu – innerhalb von fünf Jahren sogar um fast +15 %. Die Karte zeigt: Besonders in der Innenstadt, im Westend und in den nordöstlichen Stadtteilen dominieren orange und rote Preiszonen. Nur im Süden und äußersten Westen sind noch grüne, also günstigere, Flächen zu finden.
Wer mit Pendelbereitschaft oder flexiblen Wohnwünschen ausgestattet ist, kann im Umland jedoch deutlich günstiger kaufen – teilweise mit Preisrückgängen im Vergleich zu 2022.
Die Pricemap von Wiesbaden zeigt, wie viel Immobilien in den jeweiligen Stadtteilen im Schnitt kosten. Foto: Price Map immowelt
Main-Taunus-Kreis
Neuer Preis: 4.404 €/m²
Entwicklung: –16,2 %
Sanierungsquote (F-H): 55 %
Der größte Preisrückgang in der Umgebung zeigt sich im wohlhabenden Main-Taunus-Kreis. Orte wie Hofheim, Kelkheim oder Bad Soden waren lange gefragt – doch die Kombination aus hohen Zinsen und Sanierungsdruck (über die Hälfte der angebotenen Häuser hat Effizienzklasse F oder schlechter) sorgt nun für Preisanpassungen. Für Käufer mit solider Finanzierung und Sanierungswillen kann das eine echte Gelegenheit sein.
Groß-Gerau
Neuer Preis: 3.680 €/m²
Entwicklung: –12,1 %
Sanierungsquote (F-H): 59 %
Auch südlich des Rheins, in Städten wie Rüsselsheim, Groß-Gerau oder Mörfelden-Walldorf, sanken die Preise spürbar. Die Nähe zu Wiesbaden und Mainz macht den Kreis weiterhin attraktiv – doch über die Hälfte der Häuser hat energetischen Nachholbedarf. Wer hier saniert, kann sich langfristig einen guten Standort sichern.
Rheingau-Taunus-Kreis
Neuer Preis: 3.104 €/m²
Entwicklung: –6,8 %
Sanierungsquote (F-H): 45 %
Der ländlich geprägte Rheingau-Taunus-Kreis mit Orten wie Eltville, Idstein oder Taunusstein bietet deutlich niedrigere Einstiegspreise – und moderaten Sanierungsbedarf. Besonders in abgelegeneren Ortsteilen kann der Quadratmeterpreis deutlich unter dem Wiesbadener Durchschnitt liegen. Wer Ruhe sucht und Eigenleistung einbringt, wird hier fündig.
Mainz-Bingen
Neuer Preis: 3.192 €/m²
Entwicklung: –6,8 %
Sanierungsquote (F-H): 42 %
Auch auf der anderen Rheinseite ist der Trend eindeutig: Im Landkreis Mainz-Bingen, u. a. mit Ingelheim, Bingen oder Budenheim, fallen die Preise – insbesondere bei Bestandshäusern mit einfachem Standard. Der moderate Sanierungsanteil eröffnet Chancen für Käufer, die mit Plan investieren wollen.
Fazit: Wiesbaden wird teurer – das Umland wird realistischer
Der Immobilienmarkt in Wiesbaden bleibt trotz Zinswende hochpreisig. Wer einen Hauskauf 2025 plant, muss dort mit weiter steigenden Preisen rechnen. Anders sieht es im Umland aus: In gleich mehreren Landkreisen rund um die hessische Landeshauptstadt sinken die Preise – oft wegen des energetischen Zustands der Immobilien. Für Käufer mit Know-how, Eigenkapital und Bereitschaft zur Modernisierung bieten sich damit reale Chancen. Wer den richtigen Mix aus Lage, Substanz und Sanierungsbudget findet, kann in den nächsten Jahren doppelt profitieren.
Geschrieben am 27.06.2025
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