Ein Garten kann weit mehr sein als nur ein schöner Ort zum Entspannen. Mit gezielten Maßnahmen wird er zu einem wertvollen Rückzugsraum für Insekten, Vögel und andere Wildtiere. Warum Biodiversität so wichtig ist und wie du mit einfachen Mitteln einen lebendigen Garten schaffst, erfährst du hier.
Mit ein paar Handgriffen kannst du aus deinem Garten ein Paradies für Artenvielfalt schaffen. Foto: olegganko / stock.adobe.com
Warum Biodiversität im Garten zählt
Der Verlust an biologischer Vielfalt gehört zu den größten Umweltproblemen unserer Zeit. Immer mehr Lebensräume verschwinden durch Versiegelung, Monokulturen und den Einsatz von Pestiziden. Gärten bieten eine große Chance, dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen.
Selbst kleine Flächen können wichtige Trittsteine im Netzwerk natürlicher Lebensräume sein – vorausgesetzt, sie sind naturnah gestaltet.
5 Maßnahmen, mit denen du Insekten und Vögel unterstützt
Hier einige praktische Ideen, wie du deinen Garten in ein kleines Naturparadies verwandelst:
1. Heimische Pflanzen setzen
Regionale Wildpflanzen sind perfekt auf die Bedürfnisse lokaler Insekten abgestimmt. Sie liefern Pollen und Nektar zur richtigen Zeit und bieten Nahrung für Raupen, Käfer und Wildbienen.
- Bevorzuge Arten wie Wiesen-Salbei, Schafgarbe oder Kornblume.
- Vermeide exotische Zierpflanzen, die für heimische Tiere oft wertlos sind.
2. Wilde Ecken schaffen
Nicht jede Ecke muss aufgeräumt sein. Laubhaufen, Totholz oder eine wilde Ecke bieten Verstecke und Brutplätze für Igel, Vögel und zahlreiche Insektenarten.
Eine besonders schöne Variante ist die Totholzhecke: Hier werden Äste, Zweige und Stämme locker aufgeschichtet.
- Sie dient als Lebensraum für Wildbienen, Käfer, Vögel – und sieht zugleich natürlich und dekorativ aus.
3. Blühwiesen statt Rasen
Ein kurz geschorener Rasen bietet kaum Lebensraum. Lässt du den Rasen wachsen oder legst gezielt eine Blühwiese an, schaffst du ein wahres Paradies für Bestäuber.
- Im Frühling und Sommer entwickeln sich auf einer extensiv gemähten Fläche artenreiche Wildblumenwiesen.
- Zwei bis drei Schnitte im Jahr reichen völlig aus.
4. Wasserquellen anbieten
Gerade in heißen Sommern sind Wasserstellen wichtig:
- Eine flache Schale mit Wasser hilft Insekten und Vögeln.
- Ein kleiner Naturteich ist die Königsdisziplin:
Schon ein Miniteich ohne Fische zieht Libellen, Wasserläufer und Frösche an – und bietet auch Vögeln und Insekten eine wertvolle Trink- und Badestelle.
5. Nisthilfen und Unterschlupfmöglichkeiten
Insektenhotels, Nistkästen für Vögel und Fledermauskästen ergänzen das natürliche Angebot.
Zusätzlich kannst du eine sogenannte Eidechsenburg anlegen:
- Ein lockerer Steinhaufen an einer sonnigen Stelle im Garten wird schnell zur Heimat für Eidechsen, Blindschleichen und Kröten.
- Wichtig: Keine Mörtel oder Chemikalien verwenden, damit die Tiere ungestört einziehen können.
Kleine Schritte, große Wirkung
Viele denken, man müsse große Flächen besitzen, um etwas für die Natur zu tun. Doch schon auf einem kleinen Balkon oder in einem Reihenhausgarten kannst du wertvolle Lebensräume schaffen.
Jede Blüte, jeder Unterschlupf, jedes Wasserschälchen zählt. Und oft ist weniger Perfektion sogar mehr: Natur liebt Vielfalt, Ecken, Kanten und Wildwuchs.
Mach den ersten Schritt: Lass eine Ecke deines Gartens verwildern, setze heimische Pflanzen, lege eine Totholzhecke an oder schaffe mit einem kleinen Teich neue Lebensräume.
Geschrieben am 30.09.2025
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