Pflanzenerde ist der Klassiker für Zimmer- und Balkonpflanzen. Doch sie bringt auch Probleme mit sich: Schimmelbildung, Trauermücken und übermäßige Feuchtigkeit sind keine Seltenheit. Zum Glück gibt es bewährte Alternativen, die diese Risiken minimieren und deinen Pflanzen dennoch ein optimales Wachstum ermöglichen.
Kokosfasern statt Blumenerde: luftdurchlässig, schädlingsarm und ideal für gesunde Wurzeln. Foto: agenturfotografin / stock.adobe.com
Kokosfaser: Leicht, torffrei und schädlingsarm
Kokosfasersubstrate bestehen aus den Fasern der Kokosnuss und sind besonders luftdurchlässig. Sie speichern Wasser gut, ohne Staunässe zu verursachen, und enthalten kaum organisches Material – ein klarer Vorteil gegenüber herkömmlicher Blumenerde, die oft Schimmel und Trauermücken anzieht. In Form von gepressten Humusziegeln lassen sie sich platzsparend lagern und bei Bedarf mit Wasser aufquellen. Besonders praktisch für kleine Wohnungen ohne Keller oder Gartenhaus.
Perlit und Vermiculit: Mineralische Leichtgewichte mit Struktur
Diese vulkanischen Gesteine werden häufig in der Anzucht verwendet. Sie sorgen für eine gute Belüftung und Drainage im Substrat und verhindern Staunässe. Da sie steril sind, bieten sie keinen Nährboden für Schimmel oder Schädlinge. Ideal für empfindliche Pflanzen oder als Beimischung zu anderen Substraten. In Kombination mit Kompost oder Kokosfasern entsteht eine lockere, atmungsaktive Mischung, die Wasser speichert und gleichzeitig Wurzeln nicht erstickt.
Tongranulat: Die Basis für Hydrokultur
Hydrokultur setzt komplett auf Tongranulat. Es speichert Wasser und Nährstoffe und gibt sie langsam an die Pflanzen ab. Organische Bestandteile fehlen, was das Risiko von Schimmel oder Trauermücken deutlich senkt. Besonders für Büropflanzen oder für alle, die seltener gießen möchten, ist Tongranulat eine pflegeleichte Alternative. Ein Wasserstandsanzeiger hilft dabei, Über- oder Unterversorgung zu vermeiden.
Seramis: Feinporige Tonkugeln mit hoher Speicherkraft
Seramis ist ein Markenprodukt aus Ton, das feiner als herkömmliches Tongranulat ist. Die kleinen, porösen Kügelchen nehmen viel Wasser auf und halten es lange. Besonders geeignet für Pflanzen mit hohem Feuchtigkeitsbedarf wie Farn oder Einblatt. Auch für Umtopf-Anfänger ist Seramis ideal, da sich Wurzelballen leicht damit umhüllen lassen. Wichtig: Die passenden Nährstoffzugaben nicht vergessen, da Seramis selbst keine liefert.
Leca, Bims und Blähtonmischungen: Dauerhafte Lösungen für gesunde Pflanzen
Diese mineralischen Substrate setzen sich aus unterschiedlich großen Gesteinsbestandteilen zusammen. Sie sind besonders langlebig, gut durchlüftet und verhindern effektiv Wurzelfäulnis. Leca (Light Expanded Clay Aggregate) oder Bims werden oft in Kombination mit Substraten wie Kompost oder Kokos verwendet. Auch als untere Drainageschicht im Topf sind sie nützlich, um Staunässe zu vermeiden und die Luftzirkulation im Wurzelbereich zu verbessern.
Egal ob du Schimmel vermeiden, Trauermücken fernhalten oder einfach weniger gießen willst: Die Wahl des richtigen Substrats kann den Unterschied machen – für dich und deine Pflanzen.
Geschrieben am 19.06.2025
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