Strom vom eigenen Gartenzaun – das klingt ungewöhnlich, ist aber längst Realität. Der Solarzaun kombiniert Grundstücksbegrenzung und Stromerzeugung in einem. Doch ist das wirklich sinnvoll – und was kostet der Spaß?
Solarzaun sorgt für Strom und Sichtschutz. Foto: stock.adobe.com / Zaiseefa
Solarenergie ist gefragt wie nie. Neben klassischen Photovoltaikanlagen auf dem Dach oder Mini-Kraftwerken für den Balkon setzen viele jetzt auf eine neue Lösung: den Solarzaun. Dabei werden Solarmodule direkt in Zaunfelder integriert und erzeugen so sauberen Strom – ganz ohne zusätzlich verbaute Flächen.
Was ist ein Solarzaun überhaupt?
Ein Solarzaun sieht aus wie ein moderner Gartenzaun – funktioniert aber wie eine Mini-Solaranlage. Die Zaunfelder bestehen aus Solarmodulen, die entweder einseitig oder beidseitig (bifazial) Sonnenlicht in Energie umwandeln. Besonders clever: Der Zaun erfüllt gleichzeitig mehrere Funktionen – er grenzt ab, schützt vor neugierigen Blicken und erzeugt Strom.
Einsatzbereiche:
- Einfamilienhäuser mit wenig Dachfläche
- Schrebergärten oder landwirtschaftliche Flächen
- Sichtschutz an Straßen, Mauern oder öffentlichen Einrichtungen
Wie teuer ist ein Solarzaun?
Die Preise variieren je nach Größe und Ausstattung:
- Einseitige Module: ab ca. 500 Euro pro laufendem Meter
- Bifaziale Module: etwa 600–700 Euro pro Meter
Dazu kommen Montage, Wechselrichter – und optional ein Stromspeicher. Insgesamt kann ein 25-Meter-Zaun mit Speicher schnell über 15.000 Euro kosten. Hersteller wie Solarglas bieten dafür einen praktischen Online-Konfigurator an.
Tipp: Die Mindestbestellmenge liegt oft bei 10 Metern. Wer also nur eine kurze Zaunlücke füllen will, ist mit einem Balkonkraftwerk besser beraten.
Wie viel Strom liefert ein Solarzaun?
Ein 25 Meter langer Solarzaun bringt bei optimaler Ausrichtung etwa 6.000 Watt Leistung. Ohne Speicher deckt man damit rund ein Drittel des jährlichen Strombedarfs eines 2-Personen-Haushalts ab. Mit Speicher steigt die Eigenversorgung auf bis zu 80 Prozent. Je nach Strompreis spart das bis zu 890 Euro pro Jahr – aber erst nach rund 15 Jahren amortisiert sich die Anlage.
Extra-Verdienst möglich: Nicht verbrauchter Strom kann ins Netz eingespeist werden – aktuell gibt’s dafür rund 7 Cent pro kWh. In 2025 hat sich aber zur Strom-Einspeisung einiges geändert.
Photovoltaik-Rechner
Dieser Rechner ermittelt die jährliche Energieerzeugung einer PV-Anlage.
Vorteile und Nachteile im Überblick
Vorteile:
- Kombinierte Nutzung als Zaun + Stromerzeugung
- Besonders sinnvoll bei Platzmangel auf dem Dach
- Auch bei tiefstehender Sonne nutzbar
- Ideal als Sichtschutz, Lärmschutz oder Weidezaun
Nachteile:
- Hohe Investitionskosten
- Wartungsaufwand
- Energieausbeute stark von Standort abhängig
- Rentabilität erst nach vielen Jahren
Fazit: Wann sich ein Solarzaun lohnt
Ein Solarzaun ist die clevere Lösung für alle, die keinen Platz auf dem Dach haben – aber genug Fläche am Boden. Die Kombination aus Zaun und Solaranlage spart Platz und sieht modern aus. Wer langfristig denkt und steigende Strompreise einkalkuliert, kann mit einem Solarzaun Geld sparen und gleichzeitig die Umwelt entlasten.
Alternative gesucht? Wer weniger investieren will, findet mit einem Balkonkraftwerk eine kostengünstigere Einstiegsmöglichkeit in die private Energiewende
Geschrieben am 21.10.2025
von
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