Im Freien

Welches Vogelfutter ist jetzt das richtige? Meisenknödel, Fettfutter oder Körner-Mix im Überblick

Autorenbild: Andreas Steger
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Vogelfutter ist nicht gleich Vogelfutter – und die Auswahl im Handel ist riesig. Meisenknödel, Sonnenblumenkerne oder Körner-Mix – welches Futter hilft welchen Vögeln wirklich durch den Winter? Ein Überblick, der zeigt, was auf deinem Balkon oder im Garten am besten ankommt.

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Warum Winterfütterung so wichtig ist

Die kalte Jahreszeit ist für viele Wildvögel eine Herausforderung. Wenn Schnee und Frost den Boden bedecken, finden sie kaum noch Samen, Insekten oder Beeren. Eine Futterstelle kann dann überlebenswichtig werden – vor allem in Städten, wo natürliche Nahrungsquellen knapp sind.

Dabei gilt: Wer regelmäßig füttert, sollte das am besten den ganzen Winter über tun. Denn viele Vögel verlassen sich auf die gewohnte Futterquelle – und kehren immer wieder zurück.

Fettfutter – Energieschub für kalte Tage

Fettfutter besteht meist aus Haferflocken, Nüssen und Sämereien, die in tierisches oder pflanzliches Fett eingebettet sind. Es liefert schnell verfügbare Energie, die kleine Vögel dringend brauchen, um ihre Körpertemperatur zu halten.

Geeignet für: Meisen, Kleiber, Spechte, Rotkehlchen, Zaunkönige

Tipp: Am besten in Futterspendern oder an geschützten Stellen anbieten, damit es nicht von Regen durchweicht wird.

Extra-Tipp: Selbstgemachtes Fettfutter (z. B. Kokosfett mit Haferflocken und Erdnüssen) ist eine nachhaltige Alternative zu Plastik-Meisenknödeln – einfach in alte Tassen oder halbe Kokosnussschalen füllen und aufhängen.

Meisenknödel – der Klassiker unter den Vogelmahlzeiten

Sie hängen in unzähligen Gärten: Meisenknödel sind kompakte Kugeln aus Fettfutter, oft mit Samen, Körnern und Nüssen angereichert. Sie sind praktisch, weil sie leicht aufgehängt werden können und viele Vogelarten gleichzeitig anlocken.

Geeignet für: Blaumeisen, Kohlmeisen, Spatzen, Kleiber und Spechte.

Wichtig: Knödel ohne Plastiknetz kaufen! Diese können für Vögel gefährlich werden, wenn sie sich mit den Krallen darin verfangen. Viele Hersteller bieten mittlerweile netzfreie Varianten an, die in wiederverwendbare Halter passen.

Sonnenblumenkerne – Lieblingsfutter der Körnerfresser

Sonnenblumenkerne sind wahre Energiepakete: Sie enthalten viel Fett, Eiweiß und Vitamine. Schwarze Kerne sind weicher und werden von kleineren Arten bevorzugt, gestreifte sind härter und eher für größere Vögel geeignet.

Geeignet für: Finken, Spatzen, Meisen, Kleiber, Zeisige

Tipp: Geschälte Kerne hinterlassen weniger Schalenreste – ideal für Balkonfutterstellen.

Wer viele verschiedene Arten anlocken möchte, kombiniert Sonnenblumenkerne mit Hirse oder Hanfsaat – das sorgt für Abwechslung und zieht unterschiedliche Vögel an.

Körner-Mix – Vielfalt für gemischte Vogelgesellschaften

Im Handel gibt es zahlreiche Mischungen aus Getreide, Samen und Nüssen. Sie sind vor allem für Körnerfresser interessant – allerdings lohnt sich ein Blick aufs Etikett. Günstige Mischungen enthalten oft viel Weizen, den die meisten Wildvögel liegen lassen.

Geeignet für: Spatzen, Finken, Ammern, Meisen

Achte auf: Mischungen mit Hirse, Hanf, Sonnenblumenkernen und Nüssen – diese sind hochwertiger und werden besser angenommen.

Tipp: Wer sowohl am Boden als auch am Futterhaus füttert, lockt verschiedene Arten an: Bodenfresser wie Amseln, Drosseln und Rotkehlchen bleiben am Boden, während Meisen und Finken lieber an hängenden Futterstellen picken.

Weichfutter – für Amseln, Rotkehlchen und Co.

Nicht alle Vögel mögen Körner. Weichfutter besteht aus getrockneten Beeren, Rosinen, Haferflocken und Insekten – ideal für Arten, die auch im Sommer vor allem tierische oder weiche Nahrung fressen.

Geeignet für: Amseln, Rotkehlchen, Heckenbraunellen, Zaunkönige

Tipp: In Bodenschalen oder flachen Futterhäusern anbieten und regelmäßig austauschen, damit es nicht schimmelt.

Wichtig: Keine Speisereste oder Brot füttern – das quillt im Magen auf und kann für Vögel gefährlich werden.

Das richtige Futterhaus – sauber und sicher

Egal ob Häuschen, Futtersilo oder Futterspender: Entscheidend ist, dass das Futter trocken bleibt und keine Kotverschmutzung möglich ist. Offene Futterbretter sind hübsch, aber unhygienisch. Besser sind geschlossene Silos, bei denen die Vögel nur das herauspicken, was sie brauchen.

Reinigung: Einmal pro Woche heiß ausspülen, um Krankheiten zu vermeiden.

Standort: Wind- und regengeschützt, aber mit freier Sicht – so können Vögel Feinde wie Katzen rechtzeitig erkennen.

Füttern das ganze Jahr über?

Früher galt: Nur im Winter füttern. Heute raten viele Vogelschutzexperten – darunter der Naturschutzbund Deutschland (NABU) – zur Ganzjahresfütterung, da Insekten und natürliche Samen auch im Sommer seltener werden.

Wichtig ist dann allerdings die richtige Mischung: Im Sommer lieber Insektenfutter und gehackte Nüsse, im Winter fettreiche Kost.

So bleiben Balkon und Garten sauber

Ein häufiger Kritikpunkt: Vogelfutter sorgt für Dreck. Doch das lässt sich vermeiden:

  • Geschälte Sonnenblumenkerne nutzen
  • Futterspender mit Auffangschale wählen
  • Futterreste regelmäßig entfernen

Wer mag, kann unter der Futterstelle außerdem ein Tablett mit Erde oder Rindenmulch auslegen – das erleichtert die Reinigung und sieht natürlich aus.

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