Sie tauchen plötzlich überall auf, krabbeln über die Terrasse, zwischen Pflanzen und manchmal sogar ins Haus: Ameisen im Garten können schnell zur Plage werden. Doch was steckt dahinter – und was darf man dagegen tun?
Ameisen auf dem Vormarsch: Besonders entlang von Gartenwegen und Terrassenplatten bilden sich schnell lange Ameisenstraßen. Foto: Aulia / stock.adobe.com
Warum plötzlich so viele Ameisen im Garten?
Ameisen sind nützliche Tiere, die wichtige Aufgaben im Ökosystem erfüllen. Doch gerade im Sommer vermehren sie sich stark und suchen Nahrung und neue Nistplätze. Besonders beliebt bei ihnen:
- Sandige und lockere Böden: Ideal für den Nestbau.
- Pflasterritzen und Terrassenplatten: Dort entstehen schnell ganze Ameisenstraßen.
- Nahegelegene Küchen oder Müllplätze: Ameisen sind auf der Suche nach zuckerhaltiger oder eiweißreicher Nahrung.
Manchmal locken auch Blattläuse indirekt Ameisen an: Die Ameisen melken deren Honigtau und schützen die Läuse sogar vor Fressfeinden.
Können Ameisen im Garten Schäden anrichten?
So nützlich Ameisen für die Bodenbelüftung auch sind – in der Nähe von Haus, Terrasse oder Gemüsebeeten können sie auch stören oder sogar Schäden verursachen:
- Terrassenplatten heben sich an: Durch ihre Bautätigkeit unter den Platten kann der Untergrund instabil werden.
- Wurzeln werden freigelegt: Besonders bei Rasen oder Beeten kann das Nestbauverhalten Pflanzen schaden.
- Vermehrung von Blattläusen: Weil Ameisen die Läuse schützen, breiten sich diese oft stärker aus.
- Wanderung ins Haus: Bei Nahrungsmangel draußen suchen die Ameisen drinnen weiter.
Darf man Ameisen im Garten einfach bekämpfen?
Ganz klar: Nicht jede Bekämpfungsmethode ist erlaubt. Ameisen stehen in Deutschland zwar nicht unter besonderem Schutz, aber auch sie unterliegen dem Tierschutzgesetz. Bedeutet: Du darfst Ameisen vertreiben oder umsiedeln – aber sie nicht grundlos oder auf grausame Weise töten.
Erlaubt sind:
- Umsiedeln des Nestes
- Einsatz von Hausmitteln
- Zulässige Ameisenköder (im Handel erhältlich)
Verboten oder problematisch sind:
- Einsatz von Gift ohne Sachkunde
- Einsatz von kochendem Wasser oder Benzin
- Zerstörung von Nestern ohne triftigen Grund (Tierschutz!)
Tipp: Wenn das Nest in der Nähe von Gebäuden liegt oder Schäden verursacht, darf man in der Regel eingreifen – möglichst schonend.
Was hilft wirklich gegen Ameisen im Garten?
Hier eine Übersicht bewährter Methoden:
✅ Natürliche Hausmittel
- Zimt, Kreide oder Kaffeesatz: Wirken als natürliche Barriere – die Ameisen meiden den Geruch.
- Essigwasser: Vertreibt Ameisen kurzfristig, muss aber regelmäßig angewendet werden.
✅ Umsiedeln statt töten
- Blumentopf-Trick: Blumentopf mit Holzwolle oder Erde füllen, über das Nest stülpen und die Ameisen abwandern lassen – später an einen neuen Ort bringen.
✅ Köderdosen (bei starkem Befall)
- Ameisenköder mit Lockstoff: Die Tiere tragen das Gift ins Nest und sterben dort ab. Wichtig: Immer kindersicher aufstellen und Hinweise auf der Verpackung beachten.
- Natürliche Feinde fördern: Marienkäfer oder Florfliegen helfen dabei, die Läusepopulation und damit auch die Ameisen einzudämmen.
Fazit: Nicht gleich zur Chemiekeule greifen
Ameisen sind wichtige Gartenhelfer – aber manchmal eben auch störend. Wer geschickt handelt, kann sie vertreiben oder umsiedeln, ohne die Umwelt zu belasten. Bei größeren Problemen helfen Fachleute weiter. Und manchmal reicht es schon, den Garten weniger ameisenfreundlich zu gestalten – etwa durch saubere Müllplätze und das Entfernen von Nahrungsquellen.
Geschrieben am 15.08.2025
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