Wärmepumpen gelten als langlebige Heizsysteme, doch ein oft übersehener Faktor kann ihre Lebensdauer deutlich verkürzen: je nach Region können Effizienzverluste und Schäden gravierend sein.
Achtung: Das falsche Wasser kann deine Wärmepumpe gefährden. Foto: iStock.com / irina_palceva
Viele setzen auf die Wärmepumpe als zukunftssichere Lösung fürs Heizen – dabei lauert ein Problem direkt im eigenen Leitungswasser. Je nach Wohnort können die Werte so ungünstig ausfallen, dass Ablagerungen, Korrosion und steigende Stromkosten schon nach kurzer Zeit auftreten. Entscheidend ist der Härtegrad: Bis etwa 8 Grad deutscher Härte gilt Wasser als weich und für Wärmepumpen unkritisch. Zwischen 8 und 14 Grad steigt das Risiko für Ablagerungen deutlich an. Ab rund 14 Grad spricht man von hartem Wasser – und genau dann können Wärmetauscher, Leitungen und Bauteile bereits nach kurzer Zeit Schaden nehmen. Die Wasserhärte entscheidet damit unmittelbar darüber, wie lange eine Anlage zuverlässig arbeitet.
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Härtegrad als versteckter Störfaktor im Heizkreislauf
Die Wasserhärte ergibt sich aus der Konzentration von Kalzium und Magnesium. Je höher der Anteil dieser Mineralien, desto ausgeprägter fällt die Kalkbildung aus. Besonders kritisch wird dies im Heizkreislauf: Dort trifft das Wasser auf hohe Temperaturen und sehr kompakte Wärmetauscherflächen. Bereits dünne Kalkschichten wirken wie eine Isolierung, mindern die Wärmeübertragung und steigern den Stromverbrauch. Mit zunehmender Härte bilden sich zudem feste Ablagerungen in Leitungen, Ventilen und Übertragern. Auf Dauer führt dies zu Druckproblemen, Materialspannungen und Fehlfunktionen.
Tipp: Eine zuverlässige und erschwingliche Wasserenthärtungsanlage, die mit vielen Wärmepumpen reibungslos funktioniert, ist die Aqmos R2D2-48.
Wie Städte im Vergleich abschneiden
Die Wasserhärte unterscheidet sich regional stark. Während manche Großstädte nahezu weiches Wasser liefern, liegt der Härtegrad in anderen Regionen deutlich im harten Bereich. Für den Betrieb einer Wärmepumpe bedeutet das: Je härter das Wasser, desto größer der Bedarf an Aufbereitung, Enthärtung oder Entsalzung, bevor es in den Heizkreislauf gelangt.
Tipp: Um zu erfahren, wie hart das Wasser vor Ort ist, lohnt sich ein Blick in die Angaben des regionalen Wasserversorgers oder ein kurzer Test mit handelsüblichen Wasserhärtestreifen, die das Ergebnis in wenigen Minuten anzeigen.
| Stadt | Wasserhärte (°dH) | Eignung für Wärmepumpen |
|---|---|---|
| Berlin | 19,5 | schlecht (hart) |
| Hamburg | 7 | gut (weich) |
| München | 14,9 | schlecht (hart) |
| Köln | 15,2 | schlecht (hart) |
| Frankfurt | 8,5 | bedingt (mittel) |
| Stuttgart | 10,5 | bedingt (mittel) |
| Düsseldorf | 15,6 | schlecht (hart) |
| Dortmund | 7,9 | gut (weich) |
| Essen | 7,1 | gut (weich) |
| Leipzig | 13,5 | bedingt (mittel) |
| Bremen | 10,1 | bedingt (mittel) |
| Dresden | 10,3 | bedingt (mittel) |
| Hannover | 11,8 | bedingt (mittel) |
| Nürnberg | 11,8 | bedingt (mittel) |
| Duisburg | 15,3 | schlecht (hart) |
| Bochum | 6,7 | gut (weich) |
| Wuppertal | 8,6 | bedingt (mittel) |
| Bielefeld | 11,4 | bedingt (mittel) |
| Bonn | 5,8 | gut (weich) |
| Münster | 15,5 | schlecht (hart) |
Quelle. kesselheld.de/wasserhaerte-deutschlandweit
Was die VDI 2035 vorschreibt
Eine weitere Richtlinie - die VDI 2035 - definiert zudem klare Grenzen, um Steinbildung und Korrosion bei Wärmepumoen zu minimieren. Je mehr Wasser im System zirkuliert, desto schneller wirken sich Kalkablagerungen aus, weshalb die zulässigen Härtegrade für solche Anlagen deutlich strenger ausfallen.
Gleichzeitig müssen pH-Wert und Leitfähigkeit im Normbereich bleiben, damit keine Korrosion entsteht. Viele Hersteller knüpfen Garantieansprüche inzwischen ausdrücklich an die Einhaltung dieser Vorgaben. Wichtig ist dabei eine häufig erwähnte Grenze von 50 Kilowatt Heizleistung. Diese Zahl beschreibt nicht typische Wohnhäuser, sondern den Übergang zu größeren Mehrfamilienhäusern. Einfamilienhäuser liegen meist zwischen 8 und 20 Kilowatt, kleine Mehrparteienhäuser bei 20 bis 40 Kilowatt. Erst ab etwa 50 Kilowatt handelt es sich um deutlich größere Anlagen mit umfangreichen Rohrnetzen und viel größerem Wasservolumen.
Handlungsempfehlung: Was bei hoher Wasserhärte zu tun ist
- Wasseranalyse durchführen lassen:
Vor dem Befüllen der Heizungsanlage sollte der Härtegrad des Leitungswassers gemessen werden. Fachbetriebe prüfen zusätzlich pH-Wert und Leitfähigkeit, da diese ebenfalls Einfluss auf Korrosion und Ablagerungen haben. - Heizungswasser aufbereiten:
Ist das Wasser zu hart, empfiehlt sich die Aufbereitung durch Enthärtung oder Entsalzung mit einer geeigneten Anlage. Dadurch sinkt die Gefahr von Steinbildung an Wärmetauschern und Leitungen deutlich. Viele Hersteller verlangen einen entsprechenden Nachweis. - Füll- und Ergänzungswasser dokumentieren:
Für Garantieansprüche wird zunehmend verlangt, dass das verwendete Heizungswasser den Vorgaben der VDI 2035 entspricht. Eine vollständige Dokumentation des Befüllvorgangs verhindert spätere Diskussionen im Schadensfall. - Regelmäßige Nachkontrolle sinnvoll:
Bei Anlagen, die häufiger Wasser verlieren oder ergänzt werden müssen, sollte regelmäßig geprüft werden, ob sich Härtegrad und pH-Wert verändert haben. Schon geringe Mengen hartes Ergänzungswasser können auf Dauer Ablagerungen verursachen. - Trinkwasserwerte nicht automatisch übernehmen:
Der örtliche Härtegrad des Leitungswassers ist nur ein Ausgangspunkt. Für den Heizkreislauf gelten je nach Anlagengröße deutlich strengere Vorgaben. Eine Überprüfung vor Ort liefert verlässliche Werte.
Geschrieben am 07.12.2025
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