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Stuttgart: Warum eine Wohnung zu kaufen eigentlich noch immer ein Schnäppchen ist

Autorenbild Kilian Treß
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Stuttgart verzeichnet seit dem Boomjahr 2022 einen deutlichen Rückgang der Kaufpreise. Käufer sparen aktuell rund 64.000 Euro beim Erwerb einer 75-Quadratmeter-Wohnung. Welche Kräfte wirken auf den Markt der Landeshauptstadt – und wie stabil ist die Entwicklung?

Spürbare Spuren beim Kaufpreis

Stuttgart gehört weiterhin zu den hochpreisigen Immobilienstandorten Deutschlands, doch die Korrektur der vergangenen drei Jahre hat auch hier spürbare Spuren hinterlassen. Der typische Gesamtpreis für eine 75-Quadratmeter-Bestandswohnung sank laut immowelt Analyse von knapp 401.000 Euro auf derzeit 337.000 Euro. Käufer sparen also rund 64.000 Euro.

Dass Stuttgart zu den Städten mit den stärksten Rückgängen zählt, liegt sowohl am hohen Ausgangsniveau als auch an der stark zinsabhängigen Nachfrage im Südwesten: Selbst moderate Veränderungen im Quadratmeterpreis führen in wirtschaftsstarken Regionen wie Stuttgart zu spürbaren Summen.

Finanzierungskosten beeinflussen Kaufentscheidung

Gleichzeitig zeigt sich, dass die Kaufentscheidung vieler Haushalte durch die gestiegenen Finanzierungskosten erheblich beeinflusst wurde. Mittlere Einkommen erreichten die Monatsraten nicht mehr, auch solventere Käufer agierten vorsichtiger. Zahlreiche geplante Käufe wurden verschoben, einige Vorhaben ganz verworfen – die unmittelbare Folge war ein deutlich spürbarer Rückgang der Nachfrage.

Erst nach dieser Phase der Zurückhaltung begannen die Preise systematisch nachzugeben und über mehrere Quartale hinweg auf ein tragfähigeres Niveau abzusinken. Der Rückgang ist dabei weniger ein Zeichen mangelnder Attraktivität als vielmehr Ausdruck einer veränderten Zahlungsbereitschaft. Das Angebot bleibt angespannt, die Bautätigkeit stockt wegen hoher Kosten, und die Stadt wächst weiter.

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Nachfrage in realistischer Balance

Stuttgart befindet sich damit in einer ähnlichen Lage wie andere Großstädte mit starker Wirtschaftskraft: Die Preise sind gesunken, aber von „günstig“ kann keine Rede sein. Der Markt wirkt stabiler, weil er sich an ein Niveau angenähert hat, das Käufer nicht mehr automatisch überfordert und die Nachfrage in eine realistischere Balance rückt.

Entscheidend bleibt nun, wie die Region auf die nächste Zinsbewegung reagiert. Sollten die Finanzierungskonditionen wieder attraktiver werden, könnte die Nachfrage rasch zurückkehren. Ob das reicht, um die Preise erneut Richtung Boomniveau zu treiben, ist eine der spannenden Fragen, die den Stuttgarter Markt in den kommenden Monaten prägen dürften.

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