Wohnraummangel-Barometer 2025

Studie zeigt: Deutsche glauben nicht an Bauturbo der Bundesregierung – Wohnraummangel spaltet die Bevölkerung

Autorenbild: Andreas Steger
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Der Wohnraummangel bleibt eines der drängendsten Probleme in Deutschland. Trotz groß angekündigter Bauoffensive der schwarz-roten Bundesregierung zeigt eine neue Studie: Die Mehrheit der Bevölkerung hat kaum Vertrauen in eine schnelle Lösung.

Laut dem immowelt Wohnraummangel-Barometer 2025 rechnen 76 Prozent damit, dass die Neubauziele verfehlt werden – und rund 60 Prozent sehen den Wohnraummangel auch in fünf Jahren noch als ungelöst an.

Zweifel am Bauturbo: Mehrheit sieht keine Trendwende

Mit dem sogenannten Bauturbo will die Bundesregierung mehr Tempo beim Wohnungsbau machen. Doch viele Bürger zweifeln an der Wirksamkeit: Nur 24 Prozent glauben, dass die politischen Maßnahmen ausreichen, um den Bedarf zu decken. Besonders skeptisch sind die 50- bis 59-Jährigen sowie die Generation 60+. In beiden Gruppen glaubt weniger als jeder Fünfte an eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt.

Insgesamt rechnet fast die Hälfte der Deutschen (46 Prozent) damit, dass sich die Lage in den kommenden 12 Monaten nicht ändern wird – weitere 42 Prozent gehen sogar von einer Verschlechterung aus.

Was die Politik aus Sicht der Bürger noch leisten kann

Trotz der allgemeinen Skepsis sehen die Befragten durchaus Bereiche, in denen Fortschritte möglich erscheinen. Am ehesten trauen sie der Regierung zu, bestehende Hürden im Bauprozess zu senken:

  • 29 % glauben an vereinfachte Bau- und Planungsverfahren
  • 27 % erwarten Maßnahmen gegen Mietpreisexplosionen in Ballungsräumen
  • 27 % halten eine höhere Wohneigentumsquote für erreichbar
  • 27 % sehen Potenzial bei der Vermeidung von Leerstand im ländlichen Raum

Doch selbst wenn einzelne Schritte gelingen, bleibt der Gesamteindruck gedämpft. Denn viele befürchten, dass hohe Baukosten und strenge Vorgaben die Bemühungen ausbremsen.

Energetische Sanierungen als Preistreiber

Ein zentraler Kritikpunkt: Die Kosten für energetische Sanierungen. Sie gelten für viele als Hauptursache steigender Mieten. Über 80 Prozent der Befragten machen sie mitverantwortlich für die Preisentwicklung – trotz der klimapolitischen Ziele, die hinter den Maßnahmen stehen.

Hinzu kommt der zunehmende Frust über unbezahlbares Eigentum: 80 Prozent halten den Kauf eines Eigenheims für unerreichbar. Selbst ambitionierte Neubaupläne ändern wenig an dieser Wahrnehmung.

Junge Menschen und Familien sind deutlich optimistischer

Interessant ist der Blick auf einzelne Bevölkerungsgruppen: Unter den 18- bis 29-Jährigen sowie bei den 30- bis 39-Jährigen ist der Anteil der Zuversichtlichen höher. Hier glaubt etwa jeder Dritte, dass die Regierung in der Lage ist, Leerstand in Städten zu bekämpfen oder Wohnraum für alle Einkommensschichten zu schaffen.

Auch Familien mit Kindern zeigen sich überraschend zuversichtlich. In dieser Gruppe liegen die positiven Einschätzungen durchgehend über dem Durchschnitt – besonders beim Thema sozial durchmischter Wohnungsbau.

Eigentümer sehen mehr Licht als Mieter

Die persönliche Wohnsituation spielt ebenfalls eine große Rolle: Menschen mit Wohneigentum blicken spürbar optimistischer auf die nächsten Monate als Mieterinnen und Mieter. Während in der Eigentümergruppe jeder Sechste mit einer Verbesserung der Wohnsituation rechnet, sind es bei Mietern nur 8 Prozent.

Auch regional zeigen sich Unterschiede: Bewohner großer Städte und Metropolregionen glauben eher an positive Entwicklungen (17 Prozent) als Menschen auf dem Land (7 Prozent) oder in kleineren Städten (8 Prozent).

Wohnraum bleibt das größte soziale Risiko in Deutschland

Die Ergebnisse zeigen: Die Wohnfrage ist längst zur sozialen Frage geworden. Steigende Mieten, unerreichbares Eigentum und wachsende Unsicherheit prägen die Stimmung. Wer selbst besitzt, schaut gelassener in die Zukunft – alle anderen fürchten eine weitere Verschärfung.

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