Herbst ist Regenzeit – im Garten droht statt Wachstum oft Fäulnis. Viele Pflanzen vertragen anhaltende Nässe schlechter als Trockenphasen – besonders, wenn der Boden das Wasser nicht schnell genug abführt. Doch mit den richtigen Maßnahmen kannst du deine Beete, Rasenflächen und Kübelpflanzen vor Schäden bewahren.
Regen ist wichtig für das Wachstum der Pflanzen. Dauerregen kann allerdings schnell zum Problem werden, zum Beispiel für empfindliche Tomatenpflanzen. Foto: iStock.com / Anja Janssen
Warum Dauerregen zum Problem wird
Ein kräftiger Regenschauer ist kein Grund zur Sorge. Doch wenn es tagelang regnet, verändert sich das Mikroklima im Boden: Sauerstoff verdrängt, Nährstoffe ausgewaschen, Wurzeln beginnen zu faulen. Besonders gefährdet sind:
- Pflanzen mit empfindlichen Wurzeln (z. B. Lavendel, Rosmarin, Tomaten)
- Flachwurzler wie Erdbeeren oder Salate
- Rasenflächen mit schlechter Drainage
Ständig nasser Boden bedeutet Stress für viele Pflanzen – und bietet gleichzeitig ideale Bedingungen für Pilze und Schnecken.
Beete erhöhen, Staunässe vermeiden
Wenn das Wasser nicht abfließt, hilft nur: hoch hinaus. Hochbeete oder leicht erhöhte Pflanzreihen sorgen dafür, dass Regen schneller versickert. Vor allem in lehmigen Böden ist das ein wirksamer Schutz.
Auch einfache Erdhügel oder schmale Entwässerungsrinnen zwischen den Beeten können viel bewirken. Je besser das Wasser abläuft, desto geringer die Gefahr von Wurzelfäule.
Kübelpflanzen umstellen – aber richtig
Topfpflanzen stehen bei Regen oft besonders schlecht da, vor allem wenn die Untersetzer volllaufen. Besser:
- Untersetzer bei Dauerregen entfernen
- Kübel auf Füße oder Holzleisten stellen, damit das Wasser ablaufen kann
- Wenn möglich, unter ein Dach oder an die Hauswand ziehen
Wichtig: Die Wurzeln dürfen nie dauerhaft im Wasser stehen – sonst erstickt die Pflanze regelrecht.
Bodenstruktur verbessern – langfristig denken
Ein gesunder, lockerer Boden saugt Regen auf wie ein Schwamm. Dafür lohnt sich auf Dauer:
- Beim Umgraben Kompost oder Sand einarbeiten
- Mit Mulch (z. B. Rindenmulch, Stroh) die Bodenoberfläche schützen
- Regenwürmer fördern – sie graben natürliche Drainagen
Ein durchlässiger Boden verhindert Staunässe nicht nur bei Starkregen, sondern stärkt deine Pflanzen auch in Trockenphasen.
Pflanzen richtig stützen
Viele Gemüsesorten und Stauden knicken bei starkem Regen schnell um – nicht nur wegen der Nässe, sondern auch durch das Gewicht des Wassers. Eine einfache Stütze mit Bambusstäben oder Drahtspiralen hilft, Schäden zu vermeiden.
Auch Tomaten, Dahlien oder Zucchini profitieren von etwas Halt – vor allem, wenn Wind dazukommt.
Schneckenalarm nach Regen
Wo es feucht ist, lassen Schnecken nicht lange auf sich warten. Besonders in Gemüsebeeten können sie nach Regentagen ganze Reihen leerfressen. Vorbeugen hilft:
- Boden regelmäßig lockern, um Verstecke zu vermeiden
- Schneckenkragen oder Kupferband um empfindliche Pflanzen
- Bei Bedarf abends absammeln – dann sind sie besonders aktiv
Wer natürlich vorgeht, schützt nicht nur die Pflanzen, sondern auch Nützlinge wie Igel oder Laufkäfer.
Bei Überschwemmung: Ruhe bewahren
Wenn ein Teil des Gartens komplett unter Wasser steht, heißt es erstmal abwarten. Wichtig:
- Pflanzen nicht sofort düngen – das würde die Wurzeln zusätzlich stressen
- Bei anhaltender Überflutung Pflanzen in Töpfe retten
- Sobald der Boden abgetrocknet ist, auf Schäden prüfen
Oft erholen sich Stauden und Sträucher schneller als gedacht – sofern die Wurzeln nicht verfault sind.
Geschrieben am 06.10.2025
von
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