Im Freien

Darum ist Rindenmulch im Garten oft ein Fehler – und welche Alternativen wirklich besser sind

Autorenbild: Andreas Steger
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Viele greifen zu Rindenmulch, um Beete optisch aufzuwerten und Unkraut zu unterdrücken. Doch das Naturmaterial ist nicht immer die beste Wahl. Warum das so ist – und welche Alternativen mehr bringen.

Rindenmulch entzieht dem Boden Nährstoffe

Frisch ausgebrachter Rindenmulch zersetzt sich durch Mikroorganismen, die dafür Stickstoff benötigen. Dieser Stickstoff fehlt anschließend den Pflanzen im Beet – besonders bei nährstoffhungrigen Arten wie Tomaten, Zucchini oder Rosen kann das zu Mangelerscheinungen führen. Das Resultat: langsames Wachstum und blasse Blätter.

Gefahr für Keimlinge und junge Pflanzen

Rindenmulch sollte nicht in direktem Kontakt mit empfindlichen Pflanzenteilen stehen. Die Zersetzung erzeugt organische Säuren, die das Wachstum junger Pflanzen hemmen können. Bei frisch gesäten Beeten oder Neupflanzungen kann Rindenmulch so eher schaden als nutzen.

Ungünstig für bestimmte Tiere und Mikroorganismen

Viele Insekten und Bodenlebewesen fühlen sich unter Rindenmulch nicht wohl – darunter auch nützliche Arten wie Regenwürmer. Zudem bietet die Mulchschicht Unterschlupf für Schnecken, die sich unter dem feuchten Material besonders wohlfühlen und dort tagsüber verstecken.

Hoher Gerbsäuregehalt bei Nadelholzmulch

Rindenmulch besteht häufig aus Kiefer oder Fichte – Hölzern mit hohem Anteil an Gerbsäure. Diese kann den pH-Wert des Bodens senken und empfindliche Pflanzen schädigen. Besonders bei kalkliebenden Arten wie Lavendel oder Salbei kann das problematisch sein.

Optisch nicht immer passend

Dunkelbrauner Rindenmulch wirkt zwar natürlich, passt aber nicht zu jedem Gartenstil. In modernen, mediterranen oder naturnahen Gärten kann er deplatziert wirken. Zudem bleicht die Farbe mit der Zeit aus und muss regelmäßig erneuert werden.

Diese Alternativen bieten mehr Vorteile

Je nach Beettyp und Pflanzung gibt es bessere Alternativen zu klassischem Rindenmulch:

1. Holzhäcksel aus Laubholz

  • Langlebig und weniger gerbsäurehaltig als Nadelholzrinde
  • Ideal für Zierbeete und Wege
  • Fördert die Humusbildung bei langsamer Zersetzung

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2. Rasenschnitt

  • Kostenlos und schnell verfügbar
  • Ideal für Gemüsebeete
  • Muss dünn aufgetragen und regelmäßig erneuert werden, sonst Schimmelgefahr

3. Kompost

  • Führt dem Boden Nährstoffe statt Stickstoff zu
  • Fördert das Bodenleben
  • Nur gut ausgereiften Kompost verwenden

4. Stroh oder Heu

  • Besonders geeignet für Erdbeeren, Kürbis oder Kartoffeln
  • Wirkt unkrauthemmend und schützt vor Bodenerosion
  • Kann Schnecken anziehen – regelmäßig kontrollieren

5. Bodendeckerpflanzen

  • Dauerhafte, lebendige Mulchschicht
  • Fördern die Biodiversität
  • Beispiele: Golderdbeere, Elfenblume, Thymian, Sedum-Arten

Die Wahl der Beetabdeckung sollte immer auf Standort, Pflanzenauswahl und Pflegeaufwand abgestimmt sein – pauschale Lösungen wie Rindenmulch sind nicht immer die beste Wahl.

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