Ratgeber

Positive Nachrichten aus der Baubranche: Ist das die Trendwende?

Autorenbild: Andreas Steger

Nach Monaten der Krise gibt es zum Jahresende gute Nachrichten aus der Baubranche: Die Auftragseingänge steigen wieder, besonders im Tief- und Hochbau. Könnte dies ein erstes Anzeichen für eine Stabilisierung sein?

Hoffnungsschimmer: Auftragseingänge steigen

Das Statistische Bundesamt vermeldete für Oktober 2024 eine erfreuliche Entwicklung: Die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe stiegen um 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Besonders erfreulich ist, dass sowohl der Hochbau – stark vom Wohnungsbau geprägt – als auch der staatlich dominierte Tiefbau ein Wachstum in gleicher Höhe verzeichneten. Diese Zahlen sind ein Hoffnungsschimmer für eine Branche, die noch im September den stärksten Einbruch seit Ende 2021 hinnehmen musste.

EZB-Zinspolitik gibt leichten Aufwind

Ein weiterer Lichtblick für die Baubranche könnte die Lockerung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sein. Die vier Zinssenkungen im Jahr 2024 könnten Baukredite wieder attraktiver machen und so mittelfristig für eine Belebung sorgen. Experten warnen jedoch vor allzu großen Erwartungen: Die positiven Effekte der Zinspolitik könnten erst mit Verzögerung spürbar werden.

Wolfgang Schubert-Raab, Präsident des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), sieht dennoch einen Silberstreif am Horizont: „Die Unternehmen blicken nicht mehr tiefer ins Tal der Krise, sondern orientieren sich zunehmend entlang der Talsohle.“ Für das kommende Jahr rechnet der ZDB mit einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau.

Wohnungsbau bleibt Sorgenkind

Trotz der positiven Impulse bleibt der Wohnungsbau das Sorgenkind der Branche. Die alte Zielmarke von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr ist mittlerweile weit entfernt. Für 2024 erwartet der ZDB lediglich 250.000 bis 255.000 Fertigstellungen – nach rund 294.000 im Vorjahr. Ein weiterer Rückgang auf etwa 220.000 Wohnungen wird für 2025 prognostiziert. Hauptgrund hierfür sind die unzureichenden Neubauförderungen und die weiterhin hohen Baukosten.

Fazit: Ein vorsichtiger Optimismus

Die aktuellen Entwicklungen bieten Grund zur Hoffnung, doch eine Trendwende scheint noch in weiter Ferne. Während der Tief- und Hochbau leichte Erholungszeichen zeigen, bleibt der Wohnungsbau weiterhin unter Druck. Ob die Zinspolitik der EZB langfristig für eine nachhaltige Erholung sorgen kann, wird sich erst im nächsten Jahr zeigen. Fest steht: Die Baubranche blickt zum Jahresende vorsichtig optimistisch in die Zukunft.

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