Dortmund steht für Fußball, Industrie und ehrliche Kante – aber nicht unbedingt für Rekordpreise auf dem Immobilienmarkt. Ein Irrtum. Denn wer wirklich ruhig, grün und hochwertig wohnen will, zahlt auch in der Ruhrmetropole inzwischen kräftig. Besonders gefragt: Gartenstadt und Brünninghausen.
Dortmund ist bekannt für Fußball, Industrie und harte Arbeit. Doch auch hier gibt es Wohnlagen mit extrem hohen Preisen. Foto: stock.adobe.com / ArTo
Kein Phoenix, kein Kreuzviertel – sondern gepflegte Südviertel
Wenn es um begehrtes Wohnen in Dortmund geht, denken viele an die Klassiker: das Kreuzviertel mit Altbaucharme, den Phoenix-See mit Seeblick und Neubauflair. Doch wer wirklich tief ins Portemonnaie greifen muss, findet sich in der südlichen Gartenstadt oder in Brünninghausen wieder. Hier geht es ruhiger zu – aber nicht günstiger. Wie auch in Duisburg oder Essen ist in Dortmund der Süden laut immowelt Analyse das teurere Pflaster.
Beide Stadtteile bringen alles mit, was Wohnlagen in Dortmund teuer macht: viel Grün, breite Straßen, kaum Durchgangsverkehr und ein Umfeld, das seit Jahrzehnten als solide und gepflegt gilt. Die Nachfrage ist hoch, das Angebot begrenzt – und so steigen die Preise.
Die 10 teuersten Straßen in Dortmund
| Straße | Stadtteil | Preis/m² |
|---|---|---|
| Max-Eyth-Straße | Gartenstadt | 4.964 € |
| Thierschweg | Gartenstadt | 4.910 € |
| Kortumweg | Gartenstadt | 4.790 € |
| Gersdorffstraße | Brünninghausen | 4.592 € |
| Bertha-von-Suttner-Straße | Brünninghausen | 4.591 € |
| Ardeystraße | Brünninghausen | 4.582 € |
| Querstraße | Innenstadt-West | 4.547 € |
| Carl-von-Ossietzky-Straße | Brünninghausen | 4.544 € |
| Kühnstraße | Brünninghausen | 4.476 € |
| Freiligrathstraße | Gartenstadt | 4.461 € |
Grafik: immowelt
Gartenstadt: Villenkolonie mit Konzept
Die Gartenstadt wurde ab 1913 nach den Prinzipien der Gartenstadtbewegung entwickelt – mit großzügigen Grundstücken, niedriger Bebauung und viel Platz zwischen den Häusern. Bis heute prägt diese Struktur das Viertel. Die Lage zwischen B1 und Westfalenpark, die Nähe zur Innenstadt und die gewachsene Nachbarschaft machen den Stadtteil zu einem der begehrtesten Wohnorte Dortmunds.
Straßen wie die Max-Eyth-Straße, der Thierschweg oder der Kortumweg erreichen Preise von fast 5.000 Euro pro Quadratmeter – und damit ein Niveau, das viele nicht mit Dortmund in Verbindung bringen würden.
Brünninghausen: Zwischen Zoo, Rombergpark und TU
Auch Brünninghausen hat sich zur gefragten Adresse entwickelt – etwas versteckter, aber mit klarem Profil. Der Stadtteil liegt südwestlich der Innenstadt, direkt am Rombergpark und in unmittelbarer Nähe zur TU Dortmund. Die Bebauung ist durchmischt: Einfamilienhäuser, kleine Mehrfamilienhäuser, viel Eigentum, wenig Mieterwechsel.
Straßen wie die Gersdorffstraße, die Bertha-von-Suttner-Straße oder die Ardeystraße erreichen Preise von über 4.500 Euro – damit liegt Brünninghausen gleichauf mit den Spitzenlagen der Gartenstadt. Und mit der Carl-von-Ossietzky-Straße und der Kühnstraße finden sich gleich zwei weitere Adressen aus dem Viertel in der Dortmunder Top Ten.
Fazit: Die Toplagen liegen im Süden – leise, grün, teuer
Dortmunds teuerste Wohnlagen liegen nicht am See und nicht im Szeneviertel, sondern dort, wo die Stadt still überzeugt: mit alten Villen, großzügigen Grundstücken, Nachbarschaft statt Durchgangsverkehr. Gartenstadt und Brünninghausen führen das Ranking klar an – mit Preisen, die in manchen Jahren sogar Düsseldorf-Niveau streifen.
Wer hier wohnen will, muss suchen – und zahlen. Aber genau das macht diese Lagen so besonders.
Geschrieben am 26.06.2025
von
83% der Leser fanden diesen Artikel hilfreich
Seite weiterleiten
Artikel drucken