Die Immobilienpreise in Deutschland ziehen wieder an – allerdings in gemäßigtem Tempo und nicht flächendeckend. Während viele Städte steigende Wohnungspreise melden, bleibt der Markt für Häuser deutlich ruhiger. Manche Standorte verzeichnen sogar sinkende Preise.
Besonders stark fiel der Anstieg in Bremen aus. Hier legten die Quadratmeterpreise um über 3 Prozent zu. Foto: istock.com/ powell83
Wohnungen: In den meisten Städten geht es wieder bergauf
Im zweiten Quartal 2025 wurden Eigentumswohnungen in den meisten deutschen Großstädten teurer. Besonders stark fiel der Anstieg in Bremen und Dresden aus. Hier legten die Quadratmeterpreise um über 3 Prozent zu. Auch Städte wie Essen, Düsseldorf und Köln verzeichneten moderate Zuwächse. Das zeigt der immowelt Preiskompass für das 2. Quartal 2025.
Selbst in den teuren Märkten wie Berlin und München blieb die Preiskurve leicht positiv. Auffällig: Dortmund, Duisburg und Stuttgart bilden derzeit die Ausnahme. Hier sanken die Preise zuletzt – in Duisburg sogar um fast 4 Prozent innerhalb eines Quartals.
Im Jahresvergleich zeigt sich besonders Dresden mit einem Plus von über 11 Prozent als einer der dynamischsten Wohnungsmärkte Deutschlands.
Häuser: Weniger Bewegung – aber einzelne Ausreißer nach oben
Ganz anders sieht es bei Einfamilienhäusern aus. Hier blieb die Entwicklung insgesamt verhaltener. Nur in knapp der Hälfte der Städte zogen die Preise überhaupt an. Ein Überraschungssieger ist auch hier Duisburg: Während Wohnungen dort günstiger wurden, verteuerten sich Häuser um fast 3 Prozent. Auch Bremen legte spürbar zu.
In Städten wie Frankfurt, Hamburg und München gab es hingegen Preisrückgänge oder Stillstand. Selbst das sonst so teure München zeigte mit einem Mini-Minus von 0,1 Prozent kaum Bewegung.
Finanzierung: Trotz hoher Zinsen mehr Bewegung am Markt
Grafik: immowelt
Auffällig ist: Trotz weiterhin hoher Bauzinsen zwischen 3,5 und 3,6 Prozent steigt die Zahl der vergebenen Immobilienkredite wieder deutlich. Viele Käufer haben sich offenbar auf die neue Zinssituation eingestellt oder verfügen über genügend Eigenkapital.
Robert Wagner, Geschäftsführer. Foto: immowelt
Dr. Robert Wagner, Geschäftsführer von immowelt, sieht darin eine Chance für Interessenten:
„Das derzeitige Marktumfeld bietet trotz leicht steigender Preise weiterhin ein sehr gutes Zeitfenster für Käufer”, sagt immowelt Geschäftsführer Dr. Robert Wagner. „Die Konkurrenz am Markt ist nicht annähernd so hoch wie während der Boomjahre und Verkäufer zeigen sich verhandlungsbereiter. Wer jetzt kauft, hat deutlich mehr Spielraum bei Preisgesprächen als noch vor einigen Jahren.“
Geduld zahlt sich aus – aber Chancen nutzen
Wer aktuell auf Immobiliensuche ist, findet vielerorts noch gute Einstiegsmöglichkeiten – vor allem dort, wo die Preise zuletzt stagnierten oder sogar gefallen sind. Gleichzeitig deutet der deutschlandweite Trend darauf hin, dass die Tiefststände vielerorts bereits überschritten sind. Käufer mit guter Verhandlungsposition und ausreichend Eigenkapital haben daher derzeit beste Karten.
Geschrieben am 01.07.2025
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