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Immobilienmarkt vor der Wende? Wien kratzt an den Top Ten

Autorenbild Kilian Treß

Wien kratzt an den Top Ten der attraktivsten Städte Europas für Immobilieninvestitionen. Auch der österreichische Immobilienmarkt insgesamt zeigt Anzeichen eines Aufschwungs. Warum Investoren 2025 optimistisch in die Zukunft blicken können – und welche Regionen besonders im Fokus stehen.

Wien macht Boden gut: Im aktuellen Städteranking der europäischen PwC-Studie „Emerging Trends in Real Estate Europe 2025“ klettert die österreichische Hauptstadt um zwei Plätze nach oben und nähert sich den Top Ten. Aktuell auf Rang 13 positioniert, überzeugt Wien mit Stabilität und hoher Lebensqualität – Eigenschaften, die vor allem bei langfristig orientierten Investoren gefragt sind. Zwar bleibt der Abstand zu den großen Metropolen wie London, Madrid und Paris deutlich, doch der Trend zeigt nach oben.

Nicht nur Wien, sondern auch der gesamte österreichische Immobilienmarkt scheint in Bewegung zu kommen. Eine aktuelle RE/MAX-Studie deutet darauf hin, dass Österreich 2025 ein vielversprechendes Jahr bevorsteht. Geringere Zinsen und Lockerungen der strikten Kreditvergaberichtlinien könnten die Nachfrage beleben – sowohl auf nationaler als auch auf regionaler Ebene.

Hohe Lebensqualität auschlaggebend

Die PwC-Studie analysiert jährlich die attraktivsten Städte für Immobilieninvestitionen in Europa. Die Ergebnisse basieren auf Einschätzungen von 1214 Immobilienexperten und zeigen ein detailliertes Bild der Marktaussichten. Wien konnte sich mit Rang 13 erneut verbessern und punktet vor allem durch seine stabile Marktstruktur und die hohe Lebensqualität.

Im Vergleich zu Spitzenreitern wie London, Madrid und Paris bleibt Wien zwar mit Abstand hinter den großen Playern, doch die kontinuierliche Verbesserung im Ranking spricht für die wachsende Attraktivität der Stadt.

Rang Stadt Bemerkung
1 London Größter und liquidester Markt
2 Madrid Solides Wachstum und Nachfrage
3 Paris Stabil und etabliert
4 Berlin Deutscher Spitzenreiter
5 München Hohe Stabilität
6 Mailand Attraktive Investitionslage
7 Amsterdam Nachhaltigkeit im Fokus
8 Frankfurt Finanzstandort mit Risiken
9 Hamburg Dynamische Entwicklung
10 Barcelona Tourismus und Urbanität
11 Dublin Technologiestandort
12 Zürich Lebensqualität und Stabilität
13 Wien Stabiler Markt und Lebensqualität

 

Weitere Studie zeigt: Österreich hat Potenzial

Während die PwC-Studie Wien im europäischen Kontext betrachtet, liefert die RE/MAX-Studie eine detaillierte Analyse des gesamten österreichischen Immobilienmarktes. Laut den Ergebnissen deutet vieles darauf hin, dass 2025 ein Aufschwung bevorsteht. Vor allem geringere Zinsen und der Wegfall der KIM-Verordnung schaffen bessere Rahmenbedingungen für Investitionen. Besonders im mittleren Preissegment sowie im Mietwohnungsmarkt wird eine deutliche Belebung erwartet.

 

Segment Nachfrage Angebot Preisentwicklung
Mietwohnungen +9,7 % (zentral) -13,5 % (2024) +5,2 % (zentral)
Eigentumswohnungen +6,2 % (zentral) Stabil +2,0 % (zentral)
Einfamilienhäuser +5,2 % Leicht steigend +0,1 %
Baugrundstücke +1,5 % +2,5 % +0,3 %
Gewerbeimmobilien Verhaltener Trend Stabil bis fallend Je nach Typ unterschiedlich

 

Die Nachfrage nach Mietwohnungen in zentralen Lagen sticht dabei besonders hervor. Mit einem Anstieg von bis zu 9,7 % bleibt dieses Segment ein Zugpferd des Marktes, das zu weiteren Preissteigerungen führen dürfte.

Regionale Unterschiede in Österreich

Österreichs Immobilienmarkt zeigt sich 2025 regional sehr unterschiedlich. Während Wien weiterhin der stabilste Markt bleibt, wird in Tirol die stärkste Nachfragesteigerung erwartet. Salzburg und Kärnten hingegen kämpfen mit einem Angebotsüberhang, der die Preise deutlich drücken könnte.

Region Nachfrage (2025) Angebot (2025) Preisentwicklung (2025)
Wien +6,0 % Stabil +3,4 %
Tirol +8,4 % Stabil +2,1 %
Salzburg +2,9 % +7,6 % -3,1 %
Kärnten +2,8 % +8,7 % -5,0 %
Burgenland +8,1 % Stabil +1,0 %

 

Diese regionalen Unterschiede zeigen, dass Investoren gezielt nach lokalen Chancen suchen sollten, um von den individuellen Marktbewegungen zu profitieren.

Transaktionsvolumen: Europa vs. Österreich

Die PwC- und RE/MAX-Studien betrachten auch das Transaktionsvolumen in Österreich, allerdings aus unterschiedlichen Perspektiven. Während PwC sich auf große internationale Projekte konzentriert, liefert RE/MAX ein Bild des alltäglichen Marktes.

PwC meldet für den Zeitraum Q4 2023 bis Q3 2024 ein Volumen von rund 4 Milliarden Euro, was einem Rückgang von etwa 25 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Dies zeigt, dass Österreich zwar ein stabiler Markt bleibt, dessen Attraktivität für internationale Großinvestoren jedoch zuletzt leicht abgenommen hat.

RE/MAX berichtet hingegen von einem Transaktionsvolumen von 2,25 Milliarden Euro für 2024. Diese Zahlen umfassen kleinere Transaktionen wie den Kauf von Einfamilienhäusern oder Baugrundstücken. Aus den Angaben Nachfrage für 2025 wird ein Aufwärtstrend erwartet, jedoch ohne konkrete Zahlenangaben.

Klimawandel und Resilienz: Neue Herausforderungen

Neben den wirtschaftlichen Trends rückt der Klimawandel stärker in den Fokus. Resiliente Bauweisen und nachhaltige Immobilien gewinnen laut PwC-Studie zunehmend an Bedeutung. Eine Copernicus-Analyse zeigte im September 2024, wie extreme Wetterereignisse – etwa Überschwemmungen in Österreich – die Dringlichkeit solcher Anpassungen verdeutlichen. Besonders betroffen waren zentrale und östliche Regionen des Landes.

Fazit: Wien und Österreich bieten Chancen

Wien kratzt an den Top Ten und zeigt, dass die Hauptstadt zunehmend an Attraktivität gewinnt. Auch der österreichische Immobilienmarkt insgesamt scheint 2025 von besseren Rahmenbedingungen und steigender Nachfrage zu profitieren.

Während Wien Stabilität bietet, zeigen sich in den Regionen große Unterschiede. Investoren können dabei sowohl von den dynamischen Märkten wie Tirol profitieren als auch auf langfristige Sicherheit in Wien setzen. Nachhaltigkeit und Klimaanpassung bleiben jedoch entscheidende Faktoren für die Zukunft. Insgesamt bieten Wien und Österreich gute Perspektiven für Investoren, die auf Stabilität und Wachstum setzen.

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