Die Sonne steht tief, das Licht ist warm, und die Blätter leuchten in allen Farben – der Herbst zeigt sich gerade von seiner schönsten Seite. Doch die kalten Tage stehen schon vor der Tür. Bevor der Winter kommt und der Garten zur Ruhe geht, lohnt es sich, die letzten milden Tage zu nutzen. Jetzt ist die beste Zeit, um draußen noch einmal aktiv zu werden, den Garten fit für die kalte Jahreszeit zu machen – und dabei die besondere Stimmung des goldenen Herbstes zu genießen.
Gartenarbeit macht im Herbst bei gutem Wetter gleich doppelt Spaß. Foto: iStock.com / arianarama
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Den Garten im Herbst erleben
Es ist die Zeit, in der sich die Natur langsam verabschiedet und doch in voller Pracht zeigt. Wenn die Sonne am Nachmittag golden durch die Äste scheint und das Laub raschelt, spürt man, wie vergänglich und schön diese Jahreszeit ist. Viele Pflanzen präsentieren jetzt noch einmal ihre intensivsten Farben. Ahorn, Zierkirschen und Fächerblattbäume leuchten in Rot und Orange, während Gräser und Herbststauden sanft im Wind schwingen. Wer den Garten bewusst wahrnimmt, merkt: Der Herbst hat eine ganz eigene Energie – ruhiger, aber nicht weniger lebendig.
Arbeiten, die jetzt noch wichtig sind
In den kommenden Tagen, solange es noch mild bleibt, lassen sich viele Aufgaben erledigen, die später im Frost nicht mehr möglich sind. Dazu gehört das Zurückschneiden von verblühten Stauden und Sträuchern. Auch das Einpflanzen von Blumenzwiebeln wie Tulpen, Narzissen oder Krokussen sollte jetzt geschehen. So kann der Frühling mit einem bunten Blütenmeer beginnen.
Der Rasen freut sich über eine letzte Pflege: Laub entfernen, noch einmal mähen und mit einem kaliumreichen Herbstdünger versorgen. Das stärkt die Graswurzeln und hilft, gut durch den Winter zu kommen. Wer Kompost im Garten hat, kann ihn jetzt umsetzen – durch das noch warme Wetter wird der Zersetzungsprozess beschleunigt.
Auch Beete profitieren davon, wenn sie leicht gelockert und mit einer Schicht Laub oder Mulch bedeckt werden. Das schützt den Boden vor dem Austrocknen und Frost, und gleichzeitig finden Igel und Insekten dort ein Winterquartier.
Ernten, was der Garten noch hergibt
Der späte Herbst ist eine Zeit der Fülle. Äpfel, Birnen, Quitten und Nüsse können noch geerntet werden, ebenso wie Kürbisse, Rote Bete oder Sellerie. Kräuter wie Thymian oder Salbei sind jetzt besonders aromatisch – wer sie schneidet und trocknet, kann sie den ganzen Winter über genießen.
Viele Hobbygärtner nutzen diese Tage auch, um Vorräte anzulegen: Apfelmus einkochen, Kürbissuppe einfrieren, oder aus Quitten ein Gelee zubereiten. So schmeckt der Garten noch Wochen später auf dem Teller.
Ein kleiner Tipp: Wenn du Obstbäume hast, lohnt sich ein prüfender Blick auf heruntergefallene Früchte. Beschädigtes oder faulendes Obst sollte entfernt werden, damit sich keine Krankheiten oder Schädlinge ausbreiten.
Gemütliche Stunden im Freien
Auch wenn die Sonne nicht mehr so kräftig wärmt wie im Sommer, lädt sie an klaren Herbsttagen noch immer dazu ein, draußen zu sein. Mit einer Decke, einer Tasse Tee oder heißem Apfelpunsch lassen sich auf der Terrasse oder im Gartenhaus herrlich entspannte Stunden verbringen.
Ein Lagerfeuer oder eine Feuerschale sorgt für Wärme und Atmosphäre. Lichterketten, Windlichter und Laternen bringen in der frühen Dämmerung ein sanftes Leuchten in den Garten. Diese Abende, wenn die Luft frisch ist und das Licht golden schimmert, sind oft die schönsten des Jahres – weil man spürt, dass sie kostbar und endlich sind.
Tieren durch den Winter helfen
Wenn die Nächte kälter werden, suchen viele Tiere nach geschützten Rückzugsorten. Ein kleiner Laubhaufen oder eine unaufgeräumte Ecke im Garten kann Igeln, Kröten und Insekten das Überwintern erleichtern. Wer möchte, kann auch ein Insektenhotel aufstellen oder Vogelfutter bereitstellen. Sonnenblumenkerne, Haferflocken und kleine Stückchen Apfel sind ideal, um Vögel zu unterstützen, wenn das natürliche Nahrungsangebot schwindet.
Vorausdenken: Der Garten im nächsten Jah
Während die Natur sich zurückzieht, kann man selbst schon Pläne für das kommende Gartenjahr schmieden. Vielleicht soll das Beet neu gestaltet werden oder du möchtest im Frühjahr ein Gemüsebeet anlegen. Viele Gehölze, Rosen und Obstbäume lassen sich jetzt noch pflanzen – solange der Boden frostfrei bleibt, ist das sogar ideal.
Wer mag, kann ein Gartentagebuch führen und notieren, was in diesem Jahr besonders gut gewachsen ist oder wo es Verbesserungsbedarf gibt. So entsteht nach und nach eine persönliche Chronik deines Gartens, die beim Planen hilft und Lust auf den nächsten Frühling macht.
Buchtipp: Gartenplanung so einfach wie noch nie: Der perfekte Weg zum individuellen Wunschgarten. Gartenplanerin Ivette Grafe zeigt in ihrem Buch Schritt für Schritt, wie man ohne Angst und mit Spaß den eigenen Wohlfühlgarten plant – individuell, übersichtlich und perfekt auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt.
Ein letzter Gruß des Sommers
Die kommenden Tage sind wie ein Abschiedsgeschenk des Sommers – warm, klar und voller Leben. Wer sie nutzt, um im Garten zu arbeiten, zu genießen oder einfach still den Veränderungen zuzusehen, erlebt die Jahreszeit in ihrer ganzen Tiefe.
Bald werden Frost, Nebel und graue Tage dominieren, doch gerade deshalb ist jetzt der Moment, um innezuhalten und das Licht zu genießen. Der goldene Herbst dauert nicht mehr lange – aber er schenkt Erinnerungen, die über den Winter hinweg wärmen.
Geschrieben am 12.11.2025
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