Energie

Gasspeicherumlage entfällt 2026: Kommt die Entlastung wirklich beim Endverbraucher an?

Autorenbild: Andreas Steger
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Der Bundestag schafft die Gasspeicherumlage ab – ein Schritt, der eigentlich spürbare Entlastungen verspricht. Doch ob Verbraucher tatsächlich weniger zahlen, ist offen. Denn der Gaspreis setzt sich aus vielen Einzelbausteinen zusammen.

Bundestag beschließt Wegfall – Bund übernimmt Übergangskosten

Nach Jahren hoher Energiepreise hat der Bundestag eine Änderung auf den Weg gebracht, die Haushalte und Unternehmen finanziell entlasten soll. Die Gasspeicherumlage, die seit 2022 die staatlich verordneten Befüllungen der Gasspeicher mitfinanzierte, fällt künftig weg. Bis Jahresende übernimmt der Bund die verbleibenden rund 3,4 Milliarden Euro.

Die Umlage lag zuletzt bei 0,289 Cent pro Kilowattstunde. Für einen durchschnittlichen Vierpersonenhaushalt entsprach das je nach Verbrauch einer jährlichen Belastung zwischen 30 und 60 Euro. Ab 2026 fällt die Umlage vollständig weg – sie wird also nicht mehr im Gaspreis auftauchen.

Politische Kontroverse: Kein Konsens über die Reform

Der Beschluss fiel mit den Stimmen von CDU, CSU und SPD. Grüne und AfD stimmten dagegen, die Linkspartei enthielt sich.

Die Grünen argumentierten, die Milliarden aus dem Klima- und Transformationsfonds sollten nicht fossile Energien subventionieren, sondern Wärmepumpen, Dämmmaßnahmen und andere klimafreundliche Technologien. Fossiles Gas bleibe klimaschädlich und prolongiere Abhängigkeiten.

Auch die Linkspartei kritisierte die Reform als wenig zukunftsorientiert – statt der Umlage-Abschaffung brauche es niedrigere Stromsteuern und ein Klimageld.

Warum es die Umlage überhaupt gab

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine musste Deutschland russisches Erdgas in kurzer Zeit durch teurere Alternativen ersetzen. Damit die gesetzlich vorgeschriebenen Speicherfüllstände erreicht werden konnten, wurde 2022 die Gasspeicherumlage eingeführt.

Für private Haushalte machte sie im Schnitt etwa 2,4 Prozent des Gaspreises aus, für die Industrie rund 5 Prozent. Die Kosten wurden in voller Höhe an die Endkunden weitergegeben.

Sinkende Preise? Nicht zwingend

Mit dem Wegfall der Umlage wäre eigentlich zu erwarten, dass Gas günstiger wird. Doch das ist keineswegs sicher.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) kündigte zwar an, dass Stadtwerke und lokale Versorger die ersatzlose Streichung der Umlage „1:1“ weitergeben. Allerdings ist die Umlage nur ein kleiner Baustein im komplexen Gebilde der Gaspreisgestaltung.

Netzentgelte, Beschaffungskosten, Steuern, Abgaben – viele davon unterliegen erheblichen Schwankungen. Steigen andere Posten, könnte der positive Effekt komplett verpuffen. In der Praxis könnte der endgültige Gaspreis also stabil bleiben oder sich sogar erhöhen, auch wenn ein Kostenbestandteil entfällt.

Der Blick nach vorn

Die Abschaffung der Gasspeicherumlage markiert einen wichtigen symbolischen Schritt hin zu sinkenden Energiekosten. Ob die Entlastung 2026 tatsächlich spürbar wird, hängt jedoch stark von der Marktlage, den Beschaffungspreisen und regulatorischen Faktoren ab.

Fest steht: Die Umlage selbst verschwindet. Der Endpreis hingegen bleibt ein bewegliches Ziel – und damit eine Unsicherheitsgröße für viele Haushalte.

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