Ratgeber

Energieeffizienzklasse E: Veralteter Standard mit hohem Energieverbrauch?

Häuser mit Energieeffizienzklasse E sind echte Energiefresser. Der Energieverbrauch liegt deutlich über dem Durchschnitt, Sanierungen wurden meist lange aufgeschoben. Wie sich typische Schwachstellen beheben lassen – und warum eine Sanierung immer dringlicher wird.

Energieeffizienzklasse E: Was sagt der Wert konkret aus?

Ein Gebäude mit der Klasse E weist laut Energieausweis einen Bedarf von 130 bis unter 160 kWh pro Quadratmeter und Jahr auf. Damit liegt es deutlich über modernen Standards. Viele Ein- und Zweifamilienhäuser aus den 1950er- bis 1980er-Jahren fallen in diese Kategorie – vor allem, wenn sie nie umfassend energetisch modernisiert wurden. Für Bewohner bedeutet das: hohe Heizkosten, spürbare Zugluft und ein schlechtes Wohnklima.

Typische Schwächen von Klasse-E-Häusern

Gebäude dieser Kategorie zeigen oft ein ähnliches Muster an Mängeln. Dazu zählen:

  • Ungedämmte oder nur schwach gedämmte Außenhüllen
  • Fenster mit Einfachverglasung oder veralteter Technik
  • Heizungen, die älter als 25 Jahre sind – häufig Öl- oder Gasgeräte
  • Hohe Wärmeverluste über Wände, Fenster und Dach
  • Keine oder kaum Nutzung erneuerbarer Energien

In Summe entsteht ein hoher Energieverbrauch, der sich direkt in den Nebenkosten widerspiegelt.

Welche Sanierungen sind besonders wirksam?

Einzelne Maßnahmen bringen nur begrenzte Verbesserungen. Wer Energieeffizienz ernsthaft steigern will, sollte mehrere Komponenten berücksichtigen. Besonders wirksam sind:

  • Dämmung: Fassade, Dach und Kellerdecke gehören zu den größten Schwachstellen. Eine nachträgliche Dämmung reduziert den Energiebedarf spürbar.
  • Fenstertausch: Moderne Wärmeschutzverglasung minimiert Wärmeverluste und verbessert den Schallschutz.
  • Heizungserneuerung: Wärmepumpen oder moderne Brennwerttechnik senken den Verbrauch. Kombiniert mit Solaranlagen lassen sich zusätzlich CO₂-Emissionen vermeiden.
  • Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung: Zwar nicht zwingend erforderlich, aber besonders effizient in gut gedämmten Gebäuden.
  • Individueller Sanierungsfahrplan (iSFP): Dieses Instrument hilft bei der strukturierten Planung und wird zusätzlich gefördert.

Welche Fördermittel stehen zur Verfügung?

Trotz des hohen Sanierungsbedarfs lohnt sich der Aufwand – nicht zuletzt durch staatliche Förderung. Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) werden einzelne Maßnahmen mit bis zu 30 % bezuschusst. Wer dabei einen iSFP nutzt, kann zusätzliche Boni erhalten. Auch zinsgünstige Kredite stehen zur Verfügung. Wichtig: Eine Beratung durch einen zertifizierten Energieeffizienz-Experten ist in vielen Fällen Voraussetzung.

Schlechte Karten am Immobilienmarkt?

Häuser mit Energieeffizienzklasse E schneiden bei Verkauf oder Vermietung schlechter ab als bessere Klassen. Laut immowelt Analyse sind Käufer zunehmend sensibilisiert – hohe Sanierungskosten werden eingepreist. Die Folge: geringerer Verkaufswert und längere Vermarktungsdauer. Vor allem in Regionen mit großem Angebot kann der energetische Zustand zum entscheidenden Kriterium werden.

Wie viel ist deine Immobilie wert?

Preise ansehen

(0)
0 von 5 Sternen
5 Sterne
 
0
4 Sterne
 
0
3 Sterne
 
0
2 Sterne
 
0
1 Stern
 
0
Deine Bewertung:

Seite weiterleiten

Artikel drucken

War dieser Artikel hilfreich?

Neuen Kommentar schreiben

immowelt Redaktionskodex

Die immowelt Redaktion verfügt über ein breites Immobilienwissen und bietet den Lesern sorgfältig recherchierte Informationen in hilfreichen Ratgebertexten. Der Anspruch der immowelt Experten ist es, komplexe Sachverhalte möglichst einfach wiederzugeben. Sämtliche Inhalte werden regelmäßig überprüft und verlässlich aktualisiert. Die immowelt Redaktion kann und darf keine rechtsgültige Beratung leisten. Für rechtsverbindliche Auskünfte empfehlen wir stets den Rat eines Fachanwalts, Eigentümer- oder Mieterverbands einzuholen.

Hier geht es zu unserem Impressum, den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, den Hinweisen zum Datenschutz und nutzungsbasierter Online-Werbung.