Häuser mit Energieeffizienzklasse E sind echte Energiefresser. Der Energieverbrauch liegt deutlich über dem Durchschnitt, Sanierungen wurden meist lange aufgeschoben. Wie sich typische Schwachstellen beheben lassen – und warum eine Sanierung immer dringlicher wird.

Immobilien mit Energieeffizienzklasse E weisen einen Energieverbrauch von 130 bis unter 160 kWh pro Quadratmeter und Jahr auf. Foto: iStock.com / by-studio
Energieeffizienzklasse E: Was sagt der Wert konkret aus?
Ein Gebäude mit der Klasse E weist laut Energieausweis einen Bedarf von 130 bis unter 160 kWh pro Quadratmeter und Jahr auf. Damit liegt es deutlich über modernen Standards. Viele Ein- und Zweifamilienhäuser aus den 1950er- bis 1980er-Jahren fallen in diese Kategorie – vor allem, wenn sie nie umfassend energetisch modernisiert wurden. Für Bewohner bedeutet das: hohe Heizkosten, spürbare Zugluft und ein schlechtes Wohnklima.
Typische Schwächen von Klasse-E-Häusern
Gebäude dieser Kategorie zeigen oft ein ähnliches Muster an Mängeln. Dazu zählen:
- Ungedämmte oder nur schwach gedämmte Außenhüllen
- Fenster mit Einfachverglasung oder veralteter Technik
- Heizungen, die älter als 25 Jahre sind – häufig Öl- oder Gasgeräte
- Hohe Wärmeverluste über Wände, Fenster und Dach
- Keine oder kaum Nutzung erneuerbarer Energien
In Summe entsteht ein hoher Energieverbrauch, der sich direkt in den Nebenkosten widerspiegelt.
Welche Sanierungen sind besonders wirksam?
Einzelne Maßnahmen bringen nur begrenzte Verbesserungen. Wer Energieeffizienz ernsthaft steigern will, sollte mehrere Komponenten berücksichtigen. Besonders wirksam sind:
- Dämmung: Fassade, Dach und Kellerdecke gehören zu den größten Schwachstellen. Eine nachträgliche Dämmung reduziert den Energiebedarf spürbar.
- Fenstertausch: Moderne Wärmeschutzverglasung minimiert Wärmeverluste und verbessert den Schallschutz.
- Heizungserneuerung: Wärmepumpen oder moderne Brennwerttechnik senken den Verbrauch. Kombiniert mit Solaranlagen lassen sich zusätzlich CO₂-Emissionen vermeiden.
- Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung: Zwar nicht zwingend erforderlich, aber besonders effizient in gut gedämmten Gebäuden.
- Individueller Sanierungsfahrplan (iSFP): Dieses Instrument hilft bei der strukturierten Planung und wird zusätzlich gefördert.
Welche Fördermittel stehen zur Verfügung?
Trotz des hohen Sanierungsbedarfs lohnt sich der Aufwand – nicht zuletzt durch staatliche Förderung. Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) werden einzelne Maßnahmen mit bis zu 30 % bezuschusst. Wer dabei einen iSFP nutzt, kann zusätzliche Boni erhalten. Auch zinsgünstige Kredite stehen zur Verfügung. Wichtig: Eine Beratung durch einen zertifizierten Energieeffizienz-Experten ist in vielen Fällen Voraussetzung.
Schlechte Karten am Immobilienmarkt?
Häuser mit Energieeffizienzklasse E schneiden bei Verkauf oder Vermietung schlechter ab als bessere Klassen. Laut immowelt Analyse sind Käufer zunehmend sensibilisiert – hohe Sanierungskosten werden eingepreist. Die Folge: geringerer Verkaufswert und längere Vermarktungsdauer. Vor allem in Regionen mit großem Angebot kann der energetische Zustand zum entscheidenden Kriterium werden.