Wann verlassen junge Menschen das Elternhaus – und wer bleibt am längsten? Eine neue immowelt-Umfrage zeigt: Deutsche ziehen besonders früh aus, doch viele kehren zurück. In Frankreich und Belgien bleibt man länger bei den Eltern – aber mit welchen Folgen?
Wer zieht früher aus, wer kommt früher zurück? Zwischen den Nachbarländern Frankreich, Belgien und Deutschland gibt es Unterschiede. Foto: stock.adobe.com / krakenimages.com
Wann ziehen junge Menschen aus dem Elternhaus aus? Diese Frage zeigt deutliche Unterschiede zwischen Deutschland, Frankreich und Belgien. Während Deutsche im Schnitt mit 20,5 Jahren ausziehen, bleiben Franzosen bis 21 Jahre und Belgier sogar bis 22 Jahre zu Hause. Eine aktuelle immowelt-Umfrage zeigt, wie sich das Umzugsverhalten junger Menschen der drei Nachbarländer unterscheidet – und was dahintersteckt.
Deutschland: Schneller raus, aber oft zurück
Deutsche ziehen im Vergleich früh aus, doch das bedeutet nicht, dass sie für immer draußen bleiben. 15 Prozent der jungen Erwachsenen kehren nach dem ersten Auszug ins Elternhaus zurück. Die Ursachen sind meist steigende Mieten, befristete Arbeitsverhältnisse oder persönliche Unsicherheiten. Besonders betroffen sind die Generationen Y und Z, während ältere Generationen nach dem Auszug tendenziell dauerhaft unabhängig blieben.
Frankreich: Später, aber stabiler
In Frankreich verlässt man das Elternhaus mit durchschnittlich 21 Jahren – etwas später als in Deutschland. Doch wer einmal draußen ist, bleibt häufiger selbstständig. 17 Prozent der jungen Franzosen kehren zurück, ein Wert, der leicht über dem deutschen Durchschnitt liegt. Der französische Wohnungsmarkt ist stark reguliert, und in Großstädten wie Paris ist Wohnraum extrem teuer. Das sorgt dafür, dass viele junge Erwachsene länger zu Hause bleiben, bevor sie endgültig ausziehen.
Belgien: Das Land der Nesthocker?
Junge Belgier bleiben am längsten zu Hause – durchschnittlich bis 22 Jahre. Hier ist die Rückkehrquote ebenfalls hoch: 17 Prozent der jungen Belgier ziehen nach dem ersten Auszug wieder zu den Eltern. Doch warum dauert der erste Schritt in die Eigenständigkeit hier so lange? Eine Ursache könnte der vergleichsweise stabile Arbeitsmarkt sein, der weniger erfordert, dass junge Menschen früh für Studium oder Beruf umziehen. Zudem sind Familienbindungen in Belgien oft enger, was ein längeres Zusammenleben begünstigt.
Die Ergebnisse stammen aus einer aktuellen Umfrage im Auftrag von immowelt, für die im Februar 2025 insgesamt 2.007 Personen in Deutschland, 1.031 in Frankreich und 1.003 in Belgien befragt wurden.
Geschrieben am 19.03.2025
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