Garten

Buchsbaum retten: Warum ein Rückschnitt im November so wichtig ist

Der Buchsbaumzünsler hat in den letzten Jahren unzählige Gärten heimgesucht und Buchsbäume massiv geschädigt. Doch gerade jetzt, im November, gibt es eine einfache und wirkungsvolle Methode, die Plage einzudämmen: der gezielte Rückschnitt.

Warum ist der November so entscheidend?

Der Zünsler, ursprünglich aus Asien eingeschleppt, ist bei milderen Wintern besonders aktiv. Während die Raupen im Sommer durch sichtbare Fraßspuren auffallen, überwintern sie ab Herbst versteckt in dichten Zweigen und kleinen Gespinsten. Jetzt, vor dem ersten Frost, kannst du sie noch effektiv stören, bevor sie im Frühling wieder aus ihren Verstecken kommen.

Ein Rückschnitt im November reduziert nicht nur die Anzahl der überwinternden Raupen, sondern schafft auch mehr Luft und Licht im Inneren des Buchsbaums. Das verringert Schimmelbildung und stärkt die Pflanze für das nächste Jahr.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für den perfekten Rückschnitt

  1. Werkzeug bereitlegen: Nutze eine scharfe Gartenschere, um saubere Schnitte zu erzielen. Desinfiziere die Schere vor und nach dem Schneiden, um keine Krankheiten zu übertragen.
  2. Schädlinge erkennen: Untersuche den Buchsbaum gründlich. Befallene Zweige erkennst du an Fraßstellen, Gespinsten oder kleinen, grünen Raupen.
  3. Gezielt schneiden: Entferne beschädigte oder dichte Zweige. Achte darauf, die Pflanze nicht zu stark auszudünnen, damit sie sich gut regenerieren kann.
  4. Reste entsorgen: Alle entfernten Zweige sollten sicher im Hausmüll entsorgt werden. Im Kompost könnten sich die Schädlinge weiterentwickeln.
  5. Zusätzliche Maßnahmen: Schüttle die Pflanze kräftig aus und sammle Raupen, die herunterfallen, von Hand ab.

Prävention für das kommende Frühjahr

Um einen erneuten Befall im nächsten Jahr zu verhindern, empfiehlt es sich, Buchsbäume regelmäßig zu kontrollieren. Biologische Präparate wie Bacillus thuringiensis (Bt) können Raupenbefall im Frühjahr frühzeitig stoppen. Dabei handelt es sich um ein Bodenbakterium, das ein für Fraßinsekten giftiges Kristallprotein bildet. Alternativ schützen engmaschige Netze die Pflanzen vor neuen Eiern.

Zusätzlich hilft es, den Buchsbaum in eine gute Pflanzengesundheit zu bringen: lockerer Boden, regelmäßige Düngung und ausreichend Wasser stärken die Abwehrkräfte der Pflanze.

Woher stammt der Buchsbaumzünsler?

Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) wurde Anfang der 2000er Jahre aus Ostasien nach Europa eingeschleppt, vermutlich durch den internationalen Handel mit Zierpflanzen. Ursprünglich in Ländern wie China, Japan und Korea heimisch, fand er in Europa ideale Bedingungen vor – milde Winter, wenig natürliche Feinde und eine Vielzahl an Buchsbäumen in Gärten und Parks.

In Deutschland wurde der Schädling erstmals 2006 nachgewiesen. Seitdem hat er sich rasant ausgebreitet und ist heute in fast allen Regionen ein Problem. Seine Fähigkeit, ganze Buchsbäume innerhalb kurzer Zeit kahl zu fressen, macht ihn zu einem der gefährlichsten Gartenschädlinge der letzten Jahre.

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